Ich hatte nicht gedacht, dass ich schon bei Mondaufgang reinkommen soll aber gut. Langsam gehe ich also in die Zelle und schließe die Tür wieder hinter mir. Ich bin sowieso gespannt ob ich die Schmerzen überhaupt wieder lindern kann aber gut. Als ich mich umdrehe und Lani in die Augen schaue sehe ich, dass sie wieder ihre normale Augenfarbe hat. Also steht jetzt wieder Mara vor mir. Etwas unsicher schaut sie mich an und setzt sich auf ihre Pritsche. Ich selbst bleibe stehen, damit ich im Notfall schnell zur Seite kann, obwohl ich irgendwie das Gefühl habe, dass nichts passieren wird.
Ich weiß nicht wie lange wir uns einfach nur anschauen, aber es muss eine ganze Weile gewesen sein, als Mara mich anspricht: „Der Mond hat jetzt fast seinen höchsten Stand erreicht, das kann ich spüren. Das heißt, dass gleich die Schmerzen anfangen werden. Wü..." Bevor sie zu Ende sprechen kann krümmt sie sich zusammen und versucht ihren Schrei zu unterdrücken. Da ich mir denken kann, dass sie mich fragen wollte ob ich zu ihr komme gehe ich langsam zu ihr rüber und nehme ihre Hand in meine. Sobald ich das tue scheint es tatsächlich besser zu werden. Dankbar lächelt sie mich an und schaut dann doch etwas verwirrt auf unsere verschränkten Hände. An ihrer Stelle hätte ich wohl auch nicht damit gerechnet, dass meine Hand genommen wird anstatt nur eine möglichst kleine Berührung am Arm oder so. Als sie mich dann fragend anschaut und schon ansetzen will zu reden zucke ich einfach nur mit den Schultern und meine, dass sie versuchen soll zu schlafen.
Das tut sie dann auch und ich entspanne mich etwas neben ihr. Irgendwann merke ich wie ich müder werde und kurz bevor ich wegtrete merke ich noch wie Mara sich an mich kuschelt.
Als ich am nächsten Morgen aufwache fühle ich mich so gut wie lange nicht mehr. Doch dann merke ich wo ich mich befinde: ich liege halb auf der Pritsche von Mara, die noch schläft und mich dabei umarmt. Auch ich habe einen Arm um sie geschlungen. Erschrocken wie es dazu kommen konnte mache ich mich von ihr los und verlasse schnell die Zelle. Wie verdammt nochmal ist es dazu gekommen, dass ich sie umarme? Und warum fühle ich mich so gut wie schon Ewigkeiten nicht mehr nach dem Aufstehen? Das ist doch nicht normal! Irgendetwas muss sie mit mir gemacht haben! Aber darin kann sie unmöglich gezaubert haben. Unsere Hexen haben es verhindert, dass jegliche Art von Magie in dieser Zelle wirkt. Mit Schreck denke ich daran was sie mir später noch über die Matebindung erzählt hat: man fühlt sich automatisch besser mit seinem Mate an der Seite und es gibt auch eine Anziehung. Aber das ist nicht möglich. Ich kann unmöglich ihr Mate sein. Sie ist immerhin ein wichtiger Werwolf und bekommt sicher nicht einen Menschen und noch schlimmer einen Jäger als Mate. Der Gedanke der mir kurzzeitig gekommen ist verwerfe ich also wieder. Kopfschüttelnd über mich selbst mache ich mich an meine tägliche Routine hier.
Und auch wenn ich mir versuche einzureden, dass da rein gar nichts ist, kann ich nicht leugnen keine Anziehung zu Mara zu spüren. Aber sie ist ein Werwolf und ich ein Jäger. So etwas kann und wird niemals funktionieren.
Da ist unser Cayden ganz erschrocken von sich selbst und ahnt schon was. Wie es wohl weitergeht mit den beiden?
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Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...