Mara
Jetzt ist es raus. Ich habe keine Ahnung ob es eine gute Idee war es einfach so zu sagen, aber ändern kann ich es jetzt nicht mehr. Vielleicht hätte ich ihn noch anders darauf vorbereiten müssen. Ihm vorher schon kleine Hinweise geben.Es scheint ein Schock für ihn zu sein. Ich kann förmlich sehen wie in seinem Kopf die Gedanken hin und her fliegen. Leise höre ich ihn immer wieder verschieden Sätze murmeln. Dass das doch gar nicht sein kann, dass es aber irgendwie auch Sinn ergibt. Und so weiter. Man kann sehen, dass er mit der Situation total überfordert ist. Du wärst auch überfordert. Ob du die Person schon magst oder nicht. Es ist immer ein Schock für menschliche Mates es zu erfahren. Ob sie nun schon über Werwölfe bescheid wissen oder nicht ändert daran nichts! Du hat ja Recht.
Auf einmal höre ich einen dumpfen Aufprall. Erschrocken fokussiere ich mich wieder auf meine Umwelt. Cayden ist einfach umgekippt. Verdammt! Ich kann ihm nicht einmal helfen. Hoffentlich ist nichts passiert.
Ich hätte vorsichtiger sein müssen! Ich hätte es ihm nicht so direkt sagen sollen. Er hätte vorher sitzen sollen. Viele weitere dieser Vorwürfe an mich selbst schwirren durch meinen Kopf. Leicht panisch halte ich meinen Blick die ganze Zeit auf Cayden gerichtet während die Sekunden verstreichen. Was wenn er sich irgendwo den Kopf angeschlagen hat?
Nach kurzer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkommt, kommt er zum Glück wieder zu sich. Erleichtert stoße ich die Luft wieder aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie überhaupt angehalten habe. Cayden scheint zum Glück nichts passiert zu sein. Dennoch braucht er einige Sekunden um sich wieder zu fangen. Anscheinend hat er es damit auch geschafft seine Fassung zurückzugewinnen, denn als er sich wieder aufrichtet schaut er mir klar entgegen.
Jetzt bekomme ich etwas Angst vor seiner Reaktion. Er weiß was ein Mate bedeutet und er weiß auch, dass er mich ablehnen kann und was dann mit mir passiert. Er hat jetzt in der Hand wie es mit mir weitergeht und ich hoffe das ist ihm auch vollkommen bewusst und er trifft nicht einfach eine vorschnelle Entscheidung.
Er bleibt einige Minuten still, dann schaut er mich an. Kurz scheint er noch mit sich zu ringen, aber dann öffnet er den Mund. „Gut, ich bin also dein Mate. Das kommt jetzt ziemlich überraschend. Ich weiß nicht ob ich damit wirklich klarkomme, aber ich werde es erstmal versuchen." Ich nicke. Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Er will es wirklich versuchen mein Mate zu sein. Ich hoffe, dass ich ihm zeigen kann, dass es ganz gut sein kann. Aber dazu muss er mich wirklich kennenlernen. Mit all meinen Seiten. Also auch meine Wolfsgestalt und Lani. Ich hoffe, dass das nicht zu viel wird. Aber wir werden es einfach möglichst langsam angehen lassen. Erst bekommt Lani öfter die Kontrolle in Menschengestalt und wie wir das mit dem Wolf machen schauen wir dann.
Ich erkläre ihm auch, dass es das bedeuten wird und er nickt. Anscheinend hat er sich das schon gedacht. Für heute gebe ich ihm erstmal noch Zeit alles zu verarbeiten. Morgen müssen wir schauen wie es ihm geht. Vielleicht redet er schonmal mit Lani, vielleicht lernen wir uns auch einfach noch besser kennen. Denn allzu viele persönliche Sachen haben wir bis jetzt noch nicht ausgetauscht. Warum auch? Es schien zumindest für ihn nicht nötig und es wäre komisch gewesen, wenn ich damit immer wieder anfange. Also habe ich es gelassen.
Mit einem Lächeln und den Worten „Nimm dir erstmal die Zeit alles wirklich zu verarbeiten" drehe ich mich um und setze mich wie immer auf die Pritsche. Jetzt habe ich genug Zeit mir zu überlegen wie ich ihn von allem überzeuge.
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Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...