Layla (Maras Mutter)
Mitten im Schlaf werde ich von lauten Stimmen geweckt. Die Wachen vorne im Gang diskutieren laut mit jemandem der offensichtlich zu uns will. Ich schaue auf den Wecker neben mir. Vier Uhr morgens. Wer muss um diese Uhrzeit unbedingt hierhin? Neben mir wacht auch Tom langsam auf. Noch völlig verschlafen fragt er: „Was ist da los?" „Ich weiß es nicht genau aber irgendwer diskutiert mit den Wachen und will unbedingt hierhin", antworte ich und stehe langsam auf. Das hält ja keiner aus.Kaum habe ich die Tür zum Flur geöffnet sehe ich ein paar Meter weiter Emma, Nele und Miri mit den Wachen diskutieren. Sie sind völlig außer Atem und aufgeschreckt. Sollten sie nicht eigentlich im Zimmer meiner Tochter sein und schlafen? Ich gehe raus und alle Blicke liegen auf mir. Ich gebe der Wache ein Zeichen, dass sie gehen kann und wende mich an die Freundinnen meiner Tochter.
„Was ist um vier Uhr morgens so wichtig, dass ihr mit der Wache lautstark diskutieren müsst um zu mir zu kommen?" „Wir waren im Wald..." „Da waren Jäger..." „Mara ist weg..." fangen sie an durcheinander zu reden, so dass ich nichts verstehe. „Ruhig. Einer nach dem anderen. Eine von euch erzählt jetzt was los ist." Die drei nicken und Nele fängt an zu erzählen: „Also wir hatten uns raus in den Wald geschlichen um dort auf einer Lichtung in Maras Geburtstag reinzufeiern. Nach Mitternacht wollten wir dann noch eine Runde als Wölfe laufen bevor wir zurückkommen. Aber dann waren da auf einmal Jäger. Mara hat einen von ihnen nur angestarrt und die haben sie betäubt und weggebracht während wir die anderen bekämpft haben. Als wir diese kampfunfähig gemacht haben war von Mara keine Spur mehr und wir sind zurück zum Schloss gesprintet." Als sie sagt, dass sie sich aus dem Schloss geschlichen haben wurde ich etwas wütend. Mara weiß ganz genau wie gefährlich es im Moment ist und trotzdem schleicht sie sich weg. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Die Jäger haben Mara und ich bin mir sicher, dass sie einen bestimmten Plan verfolgen.
Wir müssen herausfinden wohin sie Mara gebracht haben!
Cayden
Nachdem ich ihr erklärt habe wozu ich da bin setzte ich mich wieder vor die Tür. Es ist ein ziemlich langweiliger Job einfach nur hier zu sitzen. Aber was soll ich machen. Immerhin muss ich dann nicht mehr stundenlang durch den Wald laufen. Jetzt habe ich auch genug Zeit darüber nachzudenken was los war. Als wir Mara gefangen haben konnte ich wie beim ersten Versuch kaum die Augen von ihr nehmen. Und auch gerade habe ich sie durchgehend angesehen.Das ist sehr seltsam. Sowas hatte ich noch nie und ich verstehe auch nicht warum das gerade bei ihr so ist. Es ist fast so als würde eine Anziehung zwischen uns herrschen. Aber das ist nicht möglich. Sie ist ein Werwolf und ich ein Jäger. Es sei denn sie hätte mich irgendwie verzaubert, um darauf zu hoffen, dass ich sie wieder freilasse. Aber das werde ich nicht machen! Ihre Art ist böse und hat es definitiv nicht verdient zu leben. Deshalb müssen wir es auch schaffen sie alle auszulöschen. Warum wir nur sie mitnehmen sollten und jetzt auch noch am leben lassen ist mir schleierhaft. Was bezweckt unser Anführer damit? Er hasst sie genauso sehr wie alle anderen hier und tötet jeden Wolf den er sieht sofort. Er muss irgendeinen Plan mit ihr haben. Aber welchen?
Eine Stunde später ist es Zeit fürs Mittagessen. Ich gehe aus dem Gebäude in Richtung Kantine. Dort hole ich zwei Portionen. Heute gibt es Kartoffelbrei mit Frikadellen. Mit zwei Tabletts auf denen jeweils das Essen etwas zu trinken und Besteck liegen gehe ich wieder zurück. Meins stelle ich auf den Tisch im Gang und ihrs schiebe ich durch eine Klappe am Boden der Tür. Dann setze ich mich hin und fange an zu essen. Währenddessen höre ich wie sie das Tablett nimmt und sich damit an den Tisch setzt.
Als ich fertig bin gebe ich ihr noch ein paar Minuten bevor ich an die Tür klopfe. Sie kommt zur Tür und stellt das Tablett mit einem Danke auf den Boden bevor sie sich wieder umdreht und auf die Pritsche setzt. Ich nehme mir die beiden Tabletts und bringe sie wieder zurück. Danach setze ich mich wieder vor ihre Zelle und versuche ich irgendwie zu beschäftigen. Auf meinem Handy spiele ich eine Zeit lang irgendein Spiel bis der Akku leer ist. Jetzt muss der erstmal eine Weile laden bevor ich weiterspielen kann.
Am Abend wiederholt sich die Prozedur vom Mittagessen und danach lege ich mich auf meine eigene Pritsche die hier liegt. Wirklich bequem ist sie nicht aber so schläft man auch nicht allzu tief und bekommt noch was mit. Die Gefahr, dass sie ausbrechen könnte ohne, dass ich davon wach werde ist also ziemlich gering.
Mit einem letzten Blick Richtung Zellentür schlafe ich schließlich ein.
Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr oder wie man bei uns auf dem Land noch sagt: Glück siängs nie Joahr!
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Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...