Vollkommen perplex starre ich ihn an. Das kann er unmöglich ernst meinen. Heute ist kein guter Zeitpunkt um Scherze zu machen. Gerade will ich ihm das erklären und ihm gleichzeitig sagen, dass er heute lieber draußen bleibt, da fängt er auch schon an zu reden. „Komm raus! Ich habe die Tür vom Gebäude abgeschlossen also kommst du nicht ganz raus. Aber aus der Zelle und hier sollte genug Platz sein damit du dich verwandeln kannst. Laufen ist zwar nicht möglich aber du meintest ja die Schmerzen kommen daher, dass du dich nicht verwandeln kannst."
Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an. „Meinst du das wirklich ernst?", frage ich. Ich kann nicht glauben, dass er so etwas wirklich vorschlägt, aber Lani veranstaltet in meinem Kopf eine kleine Party. Er hält die Tür noch ein Stück weiter auf und nickt mir zu. Ganz vorsichtig laufe ich auf die Tür zu.
Dort angekommen schaue ich mir alles ganz genau an. Aber es ist nichts Ungewöhnliches zu sehen. Also strecke ich langsam einen Fuß über die Türschwelle und setze ihn auf der anderen Seite ab. Als auch dann nichts passiert trete ich vorsichtig ganz durch die Tür und warte einige Sekunden. Aber es tut sich nichts. Meine Augen sind immer noch weit aufgerissen und ich kann Cayden einfach nur anstarren. Der geht jetzt einige Schritte zurück und setzt sich auf seine Pritsche. „Na los, verwandle dich bevor die Schmerzen anfangen. Aber komm nicht zu nah an mich ran und du behältst die Kontrolle." Vertraut er mir etwa nicht? Lani, du bist immer noch meine wölfische Seite. Es ist klar, dass er, wenn ich mich das erste Mal vor ihm verwandle will, dass zumindest die menschliche Seite die Kontrolle hat.
„Okay, aber könntest du dich bitte umdrehen?" Er nickt nur. Wahrscheinlich denkt er, dass ich nicht will, dass er die Verwandlung so nah und genau sieht. Aber eigentlich geht es mir um etwas anderes. Nachdem er sich umgedreht hat ziehe ich schnell meine Klamotten aus und lege sie zusammen auf einen Haufen, dann verwandle ich mich. Mit einem leisen Jaulen gebe ich ihm bescheid, dass er sich wieder umdrehen darf. Mit großen Augen schaut er mich an. Sein Blick geht über meinen ganzen Körper und dann sieht er auch den Klamottenhaufen auf dem Boden liegen und Erkenntnis spiegelt sich in seinen Augen.
Er steht ein paar Meter von mir entfernt und obwohl er nicht gerade klein ist überrage ich ihn in meiner Wolfsform um ein paar Centimeter. Vorsichtig lege ich mich auf dem Boden und schaue ihn mit schief gelegtem Kopf erwartungsvoll an um zu fragen ob das so in Ordnung ist.
Er scheint kurz zu überlegen was ich von ihm will. Aber dann nickt er. Leise schnurrend lege ich meinen Kopf auf meine Pfoten. Das ist um einiges besser.
Ich hätte es ihm niemals zugetraut, dass er mir jemals erlaubt aus der Zelle rauszukommen und mich zu verwandeln, wenn er dabei ist. Aber das zeigt, dass er starkes Vertrauen in mich hat, was mich echt glücklich macht!
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Vom Mate entführt
WerewolfMaras Leben ist perfekt. Im Rudel ihrer Mutter fehlt ihr nichts und obwohl sie die Prinzessin ist, hat sie nicht viele Freunde. Dafür aber echte und keine, die ihr nur was vorspielen. Doch das ändert sich an dem Tag, als sie ihren Mate das erste Mal...