Kapitel 13

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Mara
Er weiß auch nicht warum er das getan hat. Ich habe da so eine Idee Und was glaubst du? Naja er ist unser Mate und auch wenn er es nicht so spürt wie wir, da er ja ein Mensch ist, kann es ja sein, dass er uns unterbewusst mag und deshalb nicht möchte, dass wir leiden. Das kann gut möglich sein. Aber das werden wir ihm ganz sicher nicht sagen. Dann würde er uns für verrückt erklären. Da hast du vermutlich recht. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich das Verhältnis zwischen uns weiterentwickelt. Vielleicht können wir uns näherkommen und ich kann etwas über meine Familie erfahren.

Vielleicht sollten wir einfach damit anfangen Mal miteinander zu reden. Ich stehe also auf und laufe Richtung Tür. Sobald ich durch das Fenster gucke sehe ich ihn auf einer Pritsche liegen und schlafen. Wahrscheinlich war er die ganze Nacht wach. Um ihn nicht zu stören gehe ich leise zurück zu meiner Pritsche.

Als es Zeit zum Mittagessen ist gehe ich wieder zur Tür, nur um Cayden immer noch schlafend vorzufinden. Dieses Mal bin ich diejenige, die laut an die Tür klopft um ihn wachzumachen. Und es funktioniert. Verwirrt schreckt er hoch und schaut mich genervt an. „Bevor du dich aufregst es ist Zeit fürs Mittagessen und ich glaube nicht, dass du das verschlafen willst", sage ich schnell. Er nickt und streckt sich. Dann steht er auf und geht.

Nach dem Essen bringt er die Sachen zurück und setzt sich wieder. „Danke fürs wecken. Es wäre komisch gewesen, wenn ich nicht gekommen wäre", sagt er dann auf einmal leise. „Kein Problem." Danach ist es einige Minuten still, bis er wieder das Wort ergreift: „Warum sind deine Schmerzen eigentlich leichter geworden als ich dich berührt habe?" „Äh..." „Ist das immer so, wenn jemand euch berührt?" „Ich weiß es nicht. Ich war dem Vollmond noch nie so ausgesetzt und habe keine Ahnung wie das ist." Ich vermute das es einfach daran liegt, dass er unser Mate ist. Ich meine er hat schon eine beruhigende Wirkung auf Wölfe warum also nicht auch eine schmerzlindernde beim Vollmond? Da könntest du theoretisch recht haben. „Hallo? Hörst du mir zu?" „Sorry, Lani hat was gesagt. Was hattest du gesagt?" „Ich habe gefragt ob du schonmal was von anderen Wölfen darüber gehört hast." „Nein tut mir leid."

„Was machst du eigentlich die ganze Zeit während ich hier in der Zelle sitze?", frage ich. „Was ich mache? Unterschiedlich. Warum fragst du?" „Naja mir ist meist ziemlich langweilig und ich könnte mir vorstellen, dass es dir ähnlich geht", meine ich, während ich mit den Schultern zucke. „Manchmal schon", antwortet er. „Aber das bewachen von jemandem ist sowieso ziemlich langweilig, wenn dieser jemand so ruhig ist wie du. Man muss ja nur dasitzen und aufpassen." „Musst du öfter jemanden bewachen oder warum weißt du das so genau?", frage ich. Denn es hört sich schon so an als hätte er schon Erfahrungen was das angeht. „Nicht so oft. Aber Freunde haben mir schonmal davon erzählt und jetzt erlebe ich es ja selber. Warum bleibst du eigentlich so ruhig? Du bist schließlich ein Wolf und solltest eigentlich ziemlich temperamentvoll sein. Vor allem weil du hier drinnen ja sämtlicher Freiheit beraubt bist." „Ich weiß es nicht genau. Ich bin generell eher ruhiger und raste nur selten aus. Außerdem glaube ich nicht, dass es etwas an meiner Situation hier drin verbessern würde, wenn ich hier ausraste." „Da hast du recht. Die meisten warten nur noch, dass du Mal ausrastest, damit sie einen Grund hätten dir das Leben hier schwerer zu machen." Brauchen sie dafür überhaupt einen Grund? Jäger machen doch meistens was sie wollen mit Wölfen die ihnen begegnen. Ich äußere meine Frage laut woraufhin Cayden mir antwortet, dass der Leiter wohl befohlen hat, mich in Ruhe und am Leben zu lassen. Aus welchem Grund das angeordnet wurde erfahre ich natürlich nicht. Wäre auch zu schön gewesen.

„Weißt du warum ich hier bin?", versuche ich zumindest so noch etwas mehr in Erfahrung zu bringen. Aber jetzt verschließt er sich wieder. Ich kann genau sehen, wie sich sein Blick wieder verhärten, als würde ihm gerade bewusst werden über was er hier mit mir redet.

„Nein. Und selbst wenn würde ich es dir ganz sicher nicht sagen!"

Damit wendet er sich wieder von mir ab. Seufzend gehe auch ich wieder zurück und setze mich auf die Pritsche. Das ging wohl etwas zu weit. Was dachtest du denn? Das er dir beim ersten Gespräch gleich anvertraut warum du hier und noch am Leben bist? Da steckt sicher ein Plan dahinter und den wird er schön vor dir geheim halten. Egal ob leichte Mateanziehung oder nicht. Er hat immer noch seine Instinkte und die eingepflanzten Prinzipien der Jäger! Da hast du wohl recht. Darauf hätte ich auch kommen können. Ja! Und wegen dir redet er jetzt nicht mehr mit uns. Es war so schön ihm etwas näher zu kommen! Es tut mir leid Lani. Aber du weißt, dass ich manchmal nicht nachdenke bevor ich Sachen frage. Es sollte dir auch Leidtun! Und damit zieht sich Lani in meinem Kopf zurück und ich höre den ganzen Tag nichts mehr von ihr.

Ich habe es geschafft und gerade noch ein Kapitel für euch geschrieben! Meine Klausurenphase ist jetzt zu Ende und ich hoffe ich komme wieder regelmäßig zum Schreiben, sodass ich auch wieder uploaden kann.
Wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Vom Mate entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt