Kapitel 33

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Meine Hand lag auf der von Taylor. Am liebsten würde ich sie jedoch wegziehen, aber das Management hatte nochmal deutlich gesagt, dass ich mich zusammenreißen muss. Es war schon der zweite Tag des Urlaubes. Das Essen gestern war schrecklich gewesen, also geschmeckt hat es, aber meine Begleitung machte es unerträglich. Ich hatte insgesamt vielleicht drei Sätze gesagt und die restliche Zeit hatte sie geredet. Abends im Hotel wollte sie dann noch kuscheln. Ich hatte sie verstört angeguckt und gesagt: „Äh, nein?! Ich weiß nicht, was du an dem Wort PR- Beziehung nicht verstehst?" Darauf hatte sie sich beleidigt weggedreht und etwas wie „Hätte ja sein können." gemurmelt. Schlafen konnte ich nicht wirklich. Auch wenn es komisch klingt, ich kann ohne Lou nicht schlafen.

Am Abend des vorletzten Tages hatten wir endlich mal Ruhe. Die ganze Zeit hatten wir irgendwelche Dates gehabt, Abendessen; Spaziergänge; einmal mussten wir sogar im Pool rummachen. Aber jetzt waren wir einfach nur zu zweit auf unserem Balkon und genossen die Aussicht. Es waren keine Paparazzi hier und Taylor war sogar still.

„Warum machst du das alles? Warum tust du so, als ob wir wirklich zusammen wären?" Fragte ich in die Stille. Sie antwortete länger nicht und als ich schon dachte, sie sei beleidigt oder so, sagte sie: „Ich hatte lang keinen festen Freund mehr und hätte aber gerne einen, ich will einfach mal wieder gezeigt bekommen, dass jemand mich liebt. Ich schätze ich dachte, wenn ich so tue, als ob wir ein Paar wären, hätte ich trotzdem das Gefühl, jemand könnte mich lieben. Harry, ich mag dich als Freund wirklich gerne und hatte wahrscheinlich gehofft, du könntest dich in mich verlieben. Ich weiß, ich war total nervig und mein Gedankengang ist total absurd." Wir mussten beide lachen. „Das stimmt. Du warst total nervig." - „Das tut mir leid. Aber es würde mich freuen, wenn wir Freunde bleiben könnten?" Langsam nickte ich „Aber nur wenn du mir versprichst, mich nie wieder zu küssen, wenn keine Kamera da ist." Scherzte ich, worauf ich einen Schlag auf die Schulter bekam.

„So und als dein bester Freund, nehme ich es nun als Aufgabe, dir einen geeigneten Freund zu suchen." - „Wer hat gesagt, dass du mein bester Freund bist?" Entgegnete sie. „Ich habe das Recht, mich so zu nennen! Das, was ich wegen dir durchmachen musste, ist Grund genug! Außerdem waren wir schon gut befreundet, bevor du dich in mich verliebt hast." - „Ahh, das wirst du mir immer vorwerfen, oder? Und ich bin ganz sicher nicht in dich verliebt!" So wie sie jetzt war kannte ich sie. Und war froh, dass die alte Taylor wieder da war.

„Na gut, aber wenn du mir einen Freund suchst, suche ich dir eine Freundin." Akzeptierte sie meinen Vorschlag. Daraufhin schaute ich lächelnd auf den Boden. (Ich hoffe, ihr wisst welchen Blick ich meine) „Oh, nein! Warte! Der kleine Harry ist verliebt." Mit offenem Mund schaute sie mich an. „Wer ist es?" Als ich nichts sagte, fing sie an zu raten: „Kenne ich sie? Ist sie auch eine Sängerin? Oder Schauspielerin? Model?" Ich schüttelte den Kopf. „Dann kennst du sie privat." Sie überlegte länger. „Oh shit. Ich weiß es! Ist es die kleine Schwester von Louis?" - „Was? Nein! Und gut, dass du sie erwähnst. Erinner mich morgen, wenn wir nochmal in der Innenstadt sind, daran, dass ich ihr ein Geschenk kaufen muss." - „Was hast du denn ausgefressen, dass du ihr ein Geschenk kaufen musst?"

Als ich fertig war mit erzählen, schaute sie mich geschockt an. „Das arme Mädel! Wie alt ist sie noch mal? 16?" Ich nickte betroffen. „Vielleicht will ich doch keinen Freund! Ihr Männer seid doch alle gleich! Wenn ich mal bei euch bin, was wahrscheinlich in nächster Zeit oft sein wird, werde ich ihr meine Nummer geben. Immerhin braucht sie weibliche Unterstützung."

Nach längerer Stille fragte sie: „Und in wen bist du dann verliebt?" - „Ähm das ist doch nicht so wichtig." Versuchte ich sie abzuschütteln. Vorhin wollte ich, dass sie es weiß, aber jetzt will ich es irgendwie nicht mehr. „Na komm schon! Du hast vorhin gesagt, dass ich deine beste Freundin bin und beste Freunde wissen, in wen der andere verliebt ist. Deinem Louis hast du es doch bestimmt auch erzählt." Bei seiner Erwähnung schaute ich auf den Boden, um mein Lächeln zu verstecken. Sie verstand und riss ihre Augen auf. „Scheiße, sag bloß, du bist in Louis verliebt!" - „Eventuell?" - „Ahhh!" Schrie sie voller Euphorie und kam zu mir, um mich zu umarmen. „Schh! Sonst hört dich noch jemand!" Motzte ich, musste aber lächeln. Ich hatte noch niemanden von meinen Gefühlen für Louis erzählt, aber jetzt wo es zumindest Taylor wusste, fühlte ich mich besser. Es tat gut, endlich mit jemandem darüber reden zu können.

„Los erzähl! Weiß er es? Oder seid ihr sogar schon zusammen?" - „Schön wärs! Aber ich kann ihm doch nicht erzählen, dass ich in ihn verliebt bin. Er wird mich hassen, mich auslachen und nie wieder mit mir reden wollen." - „Harry." Unterbrach sie mich. „Hm?" - „Schonmal daran gedacht, dass er dich auch mag?" Sagte sie leicht schmunzelnd. „Nein! Das ist ausgeschlossen. Er könnte sich niemals in mich verlieben. Außerdem ist er auch nicht schwul oder bi." - „Und woher willst du das alles wissen? Er weiß doch sicher auch nicht, dass du nicht hetero bist. Bist du eigentlich schwul oder bi oder was anderes?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich denke mal ich bin schwul. Aber ich denke es ist auch nicht so wichtig, seine Sexualität zu definieren. Ich weiß, dass ich Louis liebe und das ist doch alles was zählt, oder?"

Ihre Mundwinkel zogen sich extrem nach oben. „Was?" Fragte ich verblüfft. „Du hast gesagt du liebst ihn. Eben waren wir noch bei verliebt." - „Tja, ich liebe ihn. So sehr, dass es weh tut." - „Oh, Harry. Wenn du es auch garnicht versuchst." - „So war das eigentlich nicht gemeint. Ich liebe ihn zu viel. Verstehst du? Es gibt nichts was ich an ihm ändern würde, wenn ich könnte. Und es tut weh, dass ich nie wieder jemand anderen lieben werden kann. Obwohl ich das auch gar nicht will." - „Ow, musst du ja auch nicht! Du musst ihm nur von deinen Gefühlen erzählen. Dann kommt ihr zusammen, heiratet, bekommt Kinder und seid glücklich bis an euer Lebens Ende." - „Dafür müsste er mich nur auch lieben." Gab ich verzweifelt zu bedenken. „Mann, jetzt geh doch nicht immer vom schlimmsten aus! Ich bin mir sicher er liebt dich oder zumindest mag dich mehr als einen Freund. Die Fans denken nicht ohne Grund, dass ihr zusammen wärt."

Der nächste und letzte Tag war erträglicher als die anderen. Auch wenn ich Taylor immer noch nicht küssen wollte, nervte sich mich nicht mehr. Ich denke man wird es auch auf den Fotos sehen. Dann wird das Management hoffentlich wenigstens einmal mit mir zufrieden sein. Und tatsächlich fand ich auch noch etwas für Ella: Zwei Duftkerzen von Gucci in den Farben grün und rosa. Sie hatte mal erzählt, dass das ihre Lieblingsfarben seien. Außerdem beschwert sie sich immer über den Geruch im Bus. Die Kerzen haben nicht viel gekostet, aber ich hoffte sie bemerkte, dass ich mir dabei etwas gedacht habe und, dass es von Herzen kam.

Abends stiegen wir in den Flieger. Taylor flog noch mit nach Paris, während ich dort ausstieg, flog sie weiter zu sich nach Hause. Aber ich freute mich, jetzt endlich wieder bei Louis seien zu können.  

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt