Kapitel 9

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Ella POV.

Es waren nun Monate vergangen und es war der 28.12.2020. Ich wachte, morgens auf, es war mein 16. Geburtstag und ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Es war nicht wie an anderen Geburtstag, es war kein „Ich-freue-mich-auf-mein-Geburtstag-Gefühl", ich hatte ein mulmiges Gefühl.

Ich stand auf und ging nach unten. Dort standen schon Geschenke auf dem Tisch und Girlanden waren aufgehängt. Da ich hungrig war, ging ich in die Küche. Als ich näherkam, hörte ich, dass sich meine Eltern stritten. Sofort als ich eintrat verstummten sie. Sie lächelten mich an, gratulierten mir und umarmten mich. Gemeinsam frühstückten wir, mein Vater war schon beim Bäcker gewesen, also gab es leckere fische Brötchen und Croissants.

Nach dem Frühstück, und ein paar Anrufen, bekam ich meine Geschenke. Ich bekam, neben Kleinigkeiten, ein neues Skateboard. Es sah aus, als ob es nur mich bemalt wurde. Der Hintergrund war rosa und darauf waren grüne Palmenblätter gemalt. Fröhlich fiel ich meinen Eltern um den Hals. Erstens, weil ich skateboarden liebte und zweitens, weil es in meinen Lieblings Farben bemalt war.

Kurz darauf klingelte es an der Tür und dort standen Finja und Lotta. Sie hielten einen goldenen Luftballon in der Hand und sangen Happy Birthday. Sobald sie fertig waren, bedankte ich mich, umarmte sie und bat sie herein zu kommen. Wir verschwanden direkt in meinem Zimmer und machten Musik an. Aber nur so laut, dass wir und immer noch verstehen konnten. Wir unterhielten uns über alles Mögliche, schließlich hatten wir uns seit dem letzten Schultag nicht mehr gesehen, bis wir aus dem Fenster sahen und sahen, dass es angefangen hatte zu schneien. Sofort sprangen wir auf, zogen uns warme Sachen an und gingen raus. Es hatte bestimmt seit drei Jahren nicht mehr an meinem Geburtstag geschneit. Wir gingen spazieren und genossen einfach die Stille.

Zu Hause aßen wir mit meiner Familie Kuchen und später am Abend bestellten wir noch Pizza. Nach dem Essen gingen sie schon wieder und ich entschied mich ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und fragte mich, ob ich mich jetzt anders fühlte? Ich war jetzt 16 aber eigentlich war ich nur ein paar Tage älter als letzte Woche. Immer noch in Gedanken versunken ging ich in die Küche. Dort machte ich mir einen Kakao und setzte mich auf die Couch. Ich bemerkte nicht, dass meine Eltern auch den Raum betreten hatten bis sie vor mir standen. Sie standen da als ob sie etwas verbrochen hätten. Verwirrt schaute ich zu ihnen hoch. Meine Mutter zog einen Umschlag hinter ihrem Rücken hervor und fing an zu sprechen: „Also wir haben hier noch etwas für dich. Wir haben dem Absender versprochen ihn dir spätestens an deinem 16ten Geburtstag zu geben." Sie lächelte mich kurz schüchtern an und gab mir dann den Umschlag. Ich öffnete ihn verblüfft und las ihn

Aller Liebste Noella,

zuerst einmal hoffe ich, dass es dir gut geht und du glücklich bist.

Glaub mir alles was passiert ist tut mir so unglaublich leid. Aber ich habe keinen anderen Ausweg gesehen.

Ich bin deine leibliche Mutter. Als du zur Welt kamst hattest du etwas an deiner Lunge und brauchtest viele Behandlungen, die ich nicht bezahlen konnte. Also musste ich dich zur Adoption frei geben und glaub mir, seit diesem Tag bereue ich es jeden Tag. Aber ich bin mir sicher, dass deine Eltern die besten sind die du dir vorstellen kannst.

Du sollst wissen, dass ich dich über alles liebe. Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst.

In liebe deine Mom

Mir liefen eine Träne nach der anderen über mein Gesicht. War das gerade wirklich passiert? Hatten meine Eltern mich wirklich so belogen? Waren sie überhaut noch meine Eltern?

Leise und mit gebrochener Stimme fragte ich sie: „Wer ist sie?" Betroffen schauten mich meine Eltern an und sagten dann mindestens genauso leise: „Sie ist leider nicht mehr bei uns aber du hast noch einen großen Bruder er heißt Louis."

Überfordert mit meinen Gefühlen rannte ich aus dem Haus. Ich rannte und rannte, ich merkte gar nicht wohin bis ich vor Lottas Haus zum stehen kam. Ich klingelte und kurze Zeit später öffnete Damian die Tür. Nachdem ich erfuhr, dass Lotta nicht zu Hause war, fiel ich Damian in die Arme. Ich klammerte mich an ihn als ob er die einzige Sache wäre die noch existierte. Er umarmte mich ebenfalls und fragte nicht nach was passiert war. Und dafür war ich ihm so dankbar. Er hielt mich einfach fest. ER gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein. Als ich noch schlimmer weinte, verfestigte er den Druck und hielt mich noch fester. Sein Pulli war schon komplett durchnässt aber das war mir so egal. Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt hatte, führte er mich ins Haus und legte mich auf das Sofa. Er sagte noch: „Wenn du reden willst ich höre dir zu." Ich schüttelte mit dem Kopf, er nickte und wollte gerade aus dem Raum gehen aus ich fragte: „Ähm könntest du dich vielleicht zu mir legen...ich will grad echt nicht alleine sein." Er lächelte und bestätigte meine Bitte mit einem „Natürlich". Er legte sich neben mich und zog mich an ihn. Ich kuschelte mich an ihn und atmete seinen Duft ein. Bis ich in seinen Armen einschlief. 

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt