Wehmütig schaute ich Louis und Harry dabei zu, wie sie herumalberten. Sie kämpften um ein kleines Stück Schokolade. Und obwohl sie „kämpften" sah man, wie sehr sie sich gegenseitig liebten. Mittlerweile hatten sie aufgehört und Harry beugte sich zu Louis herunter, um ihn zu küssen. Ein leiser Seufzer verließ meine Lippen. Wie gerne ich dieses Band mit Damian hätte. Aber er könnte mich nie lieben, ich bin halt diese Art von Mädchen, die nicht den perfekten Körper und auch nicht das perfekte Aussehen hatte. Aber genau das ist das, worauf Jungs achten. Da kommt man mit Persönlichkeit nicht weit.
Ich ließ meinen Blick zu Damian schweifen. Er stand da und sah einfach gut aus. Kein Wunder, dass ihn jeder mochte.
Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Verwirrt drehte ich mich um. „Hör auf, meinen Bruder so anzustarren. Mann könnte denken, du versuchst gerade seine Gedanken zu lesen." Lachte Lotta. „Ich hab doch garnicht gestarrt!" Versuchte ich mich zu verteidigen. „Ist klar. Mein Fehler." Immer noch lachend schüttelte sie den Kopf.
Abends lag ich alleine im Hotelzimmer. Mir ging es nicht gut, weswegen ich nicht mit zum Konzert gekommen war. Zumindest hatte ich das den Anderen erzählt. Eigentlich wollte ich einfach meine Ruhe. Wir fuhren jeden Tag in eine andere Stadt und jetzt machte es mich irgendwie noch traurig, Harry und Louis zusammen zu sehen. Ich weiß, mich sollte es glücklich machen, und es machte mich auch glücklich, dass sie sich gefunden hatten, aber durch sie musste ich viel mehr an Damian denken. Harry und Louis kannten sich wie kein anderer. Harry und Louis liebten sich wie kein anderer. Harry und Louis vertrauten sich wie kein anderer. Aber selbst wenn Damian und ich uns näher kommen würden, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Band so gut wie dies von den beiden werden würde?
Finja und Lotta wollten eigentlich hier bei mir bleiben, aber ich wollte nicht, dass sie wegen mir etwas verpassten. Dafür war Damian hier geblieben. Zwar war mein Plan gewesen, hier zu bleiben, damit ich nicht über ihn nachdenken musste, aber das ging eher nach hinten los.
Er war gerade los gegangen, um mir einen Tee zu holen. An dieser Stelle bin ich dankbar gewesen, dass er da war. Auch wenn es mir nicht wirklich schlecht ging, zumindest körperlich. Was ist nur mit dir los? Dachte ich. In einem Moment wollte ich, dass ich nicht ihn ihn verliebt wäre und hätte ihn am liebsten auf den Mond geschossen und im nächsten Moment wäre ich gerne mit ihm zusammen.
Es klopfte an. Wie zu erwarten trat Damian ein. In einer Hand hielt er eine dampfende Tasse und in der anderen eine Wasserflasche. „Hey, wie geht's dir?" Er stellte die Sachen auf den Nachttisch ab. „Eigentlich ganz gut. Aber du hättest das ganze nicht für mich holen müssen. Und du hättest auch nicht hier bleiben müssen." - „Ach, das mach ich doch gern. Und außerdem wenn ich mit gegangen wäre, hätte ich es alleine mit Lotta und Finja aushalten müssen. Hier muss ich sie wenigstens nicht die ganze Zeit schreien hören." Er grinste schief.
Kurz war es still. „Wenn ich dir was erzähle, versprichst du es niemanden zu sagen?" Er nickte. „Eigentlich geht es mir nicht schlecht. Ich bin nur hier geblieben, weil ich nachdenken wollte und mich von dem ganzen Stress erholen muss. Dieses ganze herum-touren kann echt anstrengend sein. Ich will garnicht wissen, wie anstrengend es für die Jungs sein muss." Warm lächelte er mich an: „Das kann ich verstehen. Wenn du über irgendwas reden willst, kannst du das immer mit mir tun." Tief schauten wir uns in die Augen. War jetzt der richtige Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass ich ihn gerne mochte oder war ich in ihn verliebt? Da waren wir wieder bei dem mir altbekannten Thema. „Dann lass ich dich mal alleine nachdenken." Er machte eine kurze Pause. „Oder hast du vielleicht Lust, einen Film zu schauen?" - „Ja! Also ich meine, ja." Schon wieder mal spürte ich, wie ich rot wurde. Auch wenn das gegen meine Pläne war, musste ich die Chance ergreifen. Er lächelte. „Schön! Ich hole kurz meinen Laptop."
Er kam wieder und ich sah, dass er noch ein paar Snacks mitgebracht hatte. „Heute werden wir es uns mal so richtig gut gehen lassen." Er schaltete das große Licht aus, sodass nur noch die Nachttischlampe leuchtete und das Zimmer in einer gemütlichen Atmosphäre lag.
Dicht an mir sitzend, stellte er den Laptop auf unsere Beine und startete den Film. Dann lehnte er sich, wie ich, an die Wand hinterm Bett. Der Film ging schon eine Weile, als er seinen Arm um meine Schultern legte. Mein Herz machte einen Hüpfer. Zaghaft lehnte ich meinen Kopf auf seine Schulter.
Louis POV
Müde und ausgepowert kamen wir im Hotel an. „Haz, geh schon mal in unser Zimmer, ich will nur noch kurz nach Ella schauen." Nachdem ich mich versichert hatte, dass keine Fremden auf dem Gang waren, gab ich ihm noch einen kurzen Kuss. Doch als ich mich löste, zog er mich wieder zu ihm, um mich erneut zu küssen. „Ich komm mit, ich will nicht allein sein." Also nahm ich ihn an die Hand und zog ihn mit zum Zimmer der Mädels.
Ich klopfte an. Worauf ein leises „Ja" von Lotta erklang. Ebenso leise öffnete ich die Tür, damit Harry und ich eintreten konnten. Das Deckenlicht war aus und nur eine kleine Lampe leuchtete, weshalb es sehr dunkel im Zimmer war. „Ella schläft." Flüsterte Lotta. Mein Blick schweifte zu Ella. Seelenruhig lag sie da, doch bei genauerem Hinsehen sah ich, dass sie nicht alleine war. Es war Damian, der seine Arme um sie geschlungen hatte.
In mir stieg Wut auf. Mit schnellen Schritten ging ich zum Bett und rüttelte an ihm. Verwirrt schaute er sich um, nachdem er seine Augen geöffnet hatte. „Ich glaub du spinnst! Raus aus dem Bett! Sofort!" Ich schrie meine Worte ihm direkt ins Gesicht. „Was?" - „Du hast mich schon richtig verstanden..." Plötzlich schlangen sich zwei Arme um mich. „Lou, alles ist gut. Sie haben nur gekuschelt. Und selbst wenn es mehr gewesen wäre, wäre das nicht schlimm." - „Ja, heute wird gekuschelt, morgen sind sie zusammen und übermorgen werde ich Onkel." Ella, die mittlerweile aufgewacht war, wurde rot. „Komm schon Lou, ich weiß, dass du sie beschützen willst, aber das musst du nicht. Zumindest nicht so, wie du es gerade tust." Nun nahm er meine Hand und zog mich einfach aus dem Raum. Kurz vor der Tür drehte er sich nochmal um und zwinkerte Ella zu, worauf sie wieder rot wurde.
„Warum bist du mir in den Rücken gefallen?" Sagte ich aufgebracht als wir in unsrem Zimmer waren. „Weil Ella alt genug ist, um selbst zu entscheiden mit wem sie sich abgibt. Außerdem kennen wir Damian und er ist ein netter Typ." - „Sie ist erst 16. Und außerdem warum lobst du schon wieder Damian so sehr." Vielleicht reagierte ich etwas über. „Was ist heute los mit dir? Erstens ist 16 alt genug und außerdem warum bist du immer so eifersüchtig auf Damian? Ich liebe dich und nur dich! Ja, er ist nett aber das sind andere auch. Ich ich will ihn doch überhaupt nicht, ich will, dass er mit Ella glücklich wird." Sein Blick war verwirrt. „Auf einmal ist er nur noch nett? Letztens war er noch sehr gut aussehend. Und er ist fast so alt wie du, ich bin dir doch bestimmt zu alt. Also ist er doch perfekt." - „Du meinst das wirklich ernst oder?" Ich zuckte mit den Schultern. „Er ist nett, aber das bin ich auch. Aber er sieht tausendmal besser aus als ich. Der würde zu dir passen."
Seine Gesichtszüge wurden weich. „Boo..." Er kam auf mich zu und zog mich fest an sich. Seinen Kopf legte er auf meinem ab. „Du bist viel mehr als nur nett! Und außerdem siehst DU tausendmal besser als er aus. Ich liebe dich. So sehr. Niemand würde dich je ersetzten können." Sanft drückte er mich von ihm weg und sah in meine Augen. „Lou, nicht weinen." Er nahm seine Daumen und wischte die Tränen weg. „Ich hab immer Angst, dass du mich verlässt. Du siehst aus wie ein Model und dann komm ich. Außerdem dürftest du dich mit jemand anderem vielleicht outen, wenn er nicht in der Band ist. Mit mir musst du dich verstecken und dich mit Taylor treffen." - „Aber Lou, all das stimmt doch garnicht! Du bist das Model von uns. Zudem verstecke ich mich lieber mit dir, als mit jemanden anderem zusammen zu sein. Okay? Versprich mir, dass du nie wieder so über dich denkst." Ich nickte leicht. „Okay. Tut mit leid." - „Du musst dich doch nicht entschuldigen." Mit diesen Worten küsste er mich endlich wieder. „Ich liebe dich." - „Ich liebe dich auch."
„Also hast du dich vorhin so verhalten, weil du auf Damian eifersüchtig warst? Oder wolltest du einfach so ein großer-Bruder-Ding abziehen?" Lachte Harry. Mittlerweile hatten wir uns ins Bett gekuschelt. „Ich will sie doch nur beschützen. Sie ist noch so jung." - „Sie ist nur knapp drei Jahre jünger als ich." - „Zwischen 16 und 19 ist aber ein großer Unterscheid." - „Du hattest deine erste Freundin auch mit 16." Gab er zu bedenken. „Ja, aber das ist was anderes." Er schmunzelte. „Ist es nicht. Mach dir nicht soviel Sorgen, es wird schon alles gut werden. Und jetzt lass uns uns schlafen." - „Aber..." Versuchte ich zu erwidern. „Nichts aber, Lou. Schlaf gut." Ich seufzte. „Du auch Haz." Ich zog ihn noch ein bisschen näher an mich, bevor wir einschliefen.
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Since you were 18 [1D/Larry FF]
FanfictionWas passiert, wenn ein 16 jähriges Mädchen einen Brief erhält, in dem steht, dass sie einen Bruder hat? Was passiert, wenn dieser Bruder ein Mitglied von One Direction ist? Und was passiert, wenn sie merkt, dass es zwischen ihm und seinem Bandmitgli...