Kapitel 57

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Ella POV

Beim Frühstück war es still. Wir alle hatten gestern Abend gehört, wie Harry und Louis sich gestritten hatten. Zwar schien es, als ob sie sich wieder vertragen hatten, aber wir hatten durch die dünnen Wände mitbekommen um was es ging.

Da Liam und ich uns ein Zimmer teilen mussten, hatten wir gleich heute morgen Daniel angerufen. Wir hatten ihm schon letzte Woche alles berichtet und er hatte unseren Plan befürwortet. Er hatte gesagt, dass falls etwas vorfallen sollte, wir ihn anrufen sollten. Und dies war es, Louis hatte sich vollgepumpt, um die Realität zu verdrängen.

Außerdem wurden Fotos gemacht. Fotos auf denen Louis fertig und zugedröhnt aussah. Die Schlagzeilen dazu waren schrecklich. „Ist Louis Tomlinson noch zu retten?" „Drogenabhängiger Teenie-Star" oder „Der One Direction Star ist abgestürzt - in ein tiefes Alkoholloch." Natürlich stimmte das alles nicht, aber ich muss zugeben, dass diese Fotos schon sehr schlimm aussahen.

Nun würden wir, Liam und ich, heute zum Management gehen und sie nochmal versuchen zu überzeugen. Naja eigentlich ging es hier nicht ums überzeugen, es ging darum, ob die freiwillig nachgaben oder ob man vor Gericht gehen müsste. Denn Daniel hatte gesagt, dass sie gerade eindeutig gegen ihren eigenen Vertrag verstoßen. Zwar hatte er auch gesagt, dass wer auch immer diesen Vertrag erstellt hat sehr dumm gewesen sein muss, denn die Jungs könnten es immer schaffen etwas zu bekommen, was sie wollten. Sie müssten einfach überzeugend sagen, dass es ihnen deswegen schlecht ging und Zack, die Sache wäre vom Tisch. Aber egal. Jetzt sind wir dankbar für diesen Vertrag.

„Welche Rolle soll ich heute spielen?" Fragte ich belustigt, um ein bisschen Spaß in die Bude zu bringen. Wir waren gerade noch in unserem Zimmer, würden aber gleich los fahren. Liam lachte tatsächlich über meinen dämlichen Witz. „Vielleicht als Prinzessin aus dem viktorianischen Zeitalter?" Am Ende zog ich einfach ein T-Shirt mit Jeans an, schließlich war es, wenn Daniel Recht hatte, schon sicher, dass Harry und Louis sich outen dürften.

Hoffentlich zum letzten Mal in meinem Leben trat ich mit Liam in das Gebäude vom Modest! Management. An der Rezeption stand wieder die Frau vom letzten Mal. „Hallo, wir wollen zu Simon und Richard." Meldete Liam uns an. Zuerst schien sie verwirrt, doch dann erinnerte sie sich wer wir waren. „Natürlich, folgen Sie mir."

Genau wie beim letzten Mal klopfte sie am Büro an und kündigte uns an. Doch diesmal sagte sie noch an uns gewandt: „Viel Glück. Ich hoffe ihr schafft es, die zu überzeugen." Sie lächelte uns warmherzig an, wir beide erwiderten es. Ja, hoffentlich würden wir es schaffen.

Simon und Richard saßen am Schreibtisch. Vor ihnen lagen Unterlagen verbreitet, anscheinend hatten wir sie bei etwas unterbrochen. „Was führt euch dieses Mal zu uns?" Richard lächelte mich an, ich glaube er wollte verführerisch aussehen oder so. Ekelhaft. Doch heute erwiderte ich es nicht. Heute blieb mein Blick starr und kalt. Schließlich mussten wir uns jetzt nicht mehr einschleimen.

„Dreimal dürft ihr raten. Richtig! Es geht um Louis und Harry." Die beiden Männer sahen beide sehr geschockt aus über Liams ernsten Ton aus, während ich mich freute. „Louis hat sich gestern betrunken und wäre fast ohnmächtig geworden." Ein bisschen übertreiben darf man doch. „Und das alles wegen eurem bescheuertem Verhalten. Das wäre alles nicht passiert, wenn ihr eurer mittelalterliches Denken ablegen würdet. Damit meine ich nicht nur, dass es ihm schlecht geht, sondern auch die Schlagzeilen. Die sind viel schlimmer als Schlagzeilen über ‚Larry'. Kurz gesagt: Lasst Harry und Louis endlich öffentlich zusammen sein!" Liam ging einen Schritt vor. Nun stand er direkt vor dem Schreibtisch und schaute Simon fest in die Augen.

„Und falls ihr immer noch nein sagt, ein Vögelchen namens Anwalt hat mir gezwitschert, dass wir euch ganz schnell verklagen können. Dann ist Schluss mit teuren Autos und Urlaub auf Ibiza." Simon schaute uns abwertend an. „Dann macht mal. Ich glaube nicht, dass eurer Vögelchen gegen unsere Anwälte gewinnen könnte oder, dass er euch überhaupt vertreten will." Ich lachte. „Er wird uns sehr wohl vertreten und er wird auch sicher gewinnen. Mach dir da mal keine Sorgen. Außerdem verstoßt ihr gegen euren Vertrag also stehen die Sterne nicht so gut für euch." - „Für uns stehen die Sterne nie schlecht. Außerdem wer ist denn bitte euer ach so toller Anwalt?" In Richards Stimme lag nichts anderes als Überheblichkeit. „Mein Vater, Daniel Scott. Wir können ihn auch jetzt gleich anrufen, wenn ihr das so wollt. Er hat gesagt, dass er alles dafür tun wird, dass die Sache schnell vom Tisch ist. Aber stellt euch mal vor, was das für Schlagzeilen geben würde." Fast gleichzeitig stießen Simon und Richard die Luft aus.

„Ich wusste, dass uns dieser Vertrag eines Tages zum Verhängnis werden würde." Stöhnte Richard während er seine Nasenwurzel rieb. „Was? Du glaubst doch echt nicht, dass die gegen uns gewinnen könnten?" Simons Stimme war belustigt. „Natürlich werden die das, Simon. Sie haben recht, wir verstoßen gegen den Vertrag. Außerdem merkst du nicht, wie viel Feuer dieses kleine Mädchen hinterm Hintern hat? Wenn schon sie uns dazu bringen kann, die Beziehung von Taylor und Harry zu beenden, wie soll bitte ihr Vater drauf sein? Außerdem werden die ganzen Fans auf Louis' und Harrys Seite sein. Spätestens dann werden sie sowieso alle wissen, wieso wir vor Gericht gegangen sind. Die wissen immer alles sofort. Aber stell dir vor, wir tun so, als wollten wir alles so. Wir erlauben ihnen, öffentlich zusammen zu sein. Die Fans werden begeistert von uns sein, andere Künstler wollen dann auch bei uns unter Vertrag, weil sie denken, dass wir alles erlauben, und dann springt für uns mehr Geld raus. Außerdem werden sich die beiden sowieso bald trennen, dann ist alles wieder beim alten." - „Da muss ich kurz unterbrechen. Ich kann versichern, dass die beiden bis ihr Lebensende zusammenbleiben." Funkte Liam dazwischen. „Wie auch immer. Ich glaube es ist besser, wenn die beiden öffentlich zusammen sind." Mein Herz rutschte mir in die Hose. Wir hatten es geschafft. Ich schaute zu Liam. Er presste seine Lippen aufeinander, um sein großes Lächeln zu verstecken. Auch ich musste mich beherrschen, um nicht das Fenster aufzureißen und zu schreien, dass wir es geschafft hatten.

Nun öffnete auch Simon seinen Mund: „Gut, aber wir machen das kontrolliert. Außerdem werden wir die Beziehung vermarkten. Sie werden Interviews machen müssen und so. Und die anderen müssen sich bewusst sein, dass sie erstmal im Hintergrund stehen werden." - „Das ist uns sowas von egal!" Strahlte Liam. „Also gut, ich glaube es ist das Beste, wenn wir es bei der Listening Party von Midnight Memories bekannt geben. Das ist zwar erst in zwei Monaten, aber während der Tour wäre es schlecht. Und Ella, du wirst da auch dein Tour-Tagebuch veröffentlichen. Mach noch ein paar Bilder von Harry und Louis dazu und schick uns nächste Woche die fertige Datei mit allem." - „Normalerweise würde ich dir jetzt einen Vogel zeigen, da ihr aber gerade die beste Entscheidung eures Lebens getroffen habt, werde ich es nicht machen, sondern sehr gerne schlaflose Nächte opfern. Außerdem möchte ich vorher bitte einen Vertrag oder so. Sonst zieht ihr mich noch ab und sackt das ganze Geld ein." Den letzten Satz sagte ich gespielt belustigt, worauf auch die anderen gespielt lachten.

„Eigentlich dachte ich, dass ihr, Simon und Richard, Arschlöcher seid, aber vielleicht seid ihr auch garnicht so schlimm. Ihr seid Männer, was will man auch schon erwarten." Diesen Spruch hatte ich schon die ganze Zeit in meinem Kopf. Aber gerade als ich diesen Satz beendet hatte, wanderte Richards Blick nach unten und stoppte bei meinen Brüsten. „Okay, ich nehme alles zurück, was ich gesagt habe. Könnt ihr bitte einfach aufschreiben, dass ihr damit einverstanden seid, dass sie sich outen dürfen und dann will ich gehen. Nicht, dass ihr noch auf die Idee kommt zu behaupten, ihr hättet nie zugestimmt." Simon seufzte, nahm sich dann aber doch ein Papier und schrieb etwas auf. Dann drückte er es mir in die Hand. „Du solltest überlegen, ob du auch Anwalt werden willst. Du bist gut darin." Er gab mir das Papier und ich las es durch, er hatte tatsächlich alles drauf geschrieben, was wir eben besprochen hatten. „Danke. Richard, unterschreib auch." Genervt nahm er das Blatt und unterschrieb. Ich nahm es und dann verabschiedeten wir uns.

Während wir das Büro verließen, spürte ich die Blicke auf meinem Hintern. „Schaut woanders hin!" Keine Ahnung, warum ich auf einmal soviel Selbstbewusstsein hatte, aber ich schiebe es mal auf die Glückshormone.

Sobald die Tür zu fiel, sprangen Liam und ich uns in die Arme. Als wir wieder nebeneinander standen, raufte ich meine Haare zurück. „Wir haben es wirklich geschafft, Liam! Und eigentlich war es nicht so schwer. Ahhh! Wir müssen Daniel anrufen und wir müssen Harry und Louis Bescheid sagen, die werden ausflippen!" - „Stimmt, aber wir müssen uns was ausdenken. Einfach so zu sagen, dass sie sich outen dürfen wäre langweilig." Ich nickte. „Stimmt. Ich hab da schon eine Idee."


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Ich hoffe, ihr hattet alle einen schönen Start ins neue Jahr!🤍🤍

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt