Kapitel 46

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Durch zarte Küsse wurde ich geweckt. Doch meine Augen ließ ich weiterhin geschlossen. „Ich merke, dass du wach bist, Lou." Lachte Harry. Langsam öffnete ich dann doch meine Augen. „Ich brauche heute aber mehr Aufmerksam von dir." Erwiderte ich schmollend. Er zog seine Augenbrauen zusammen. „Ach ja? Was ist denn passiert?" Ich setzte meinen besten Hundeblick auf. „Ich hab das einfach so beschlossen. Außerdem ist es deine Aufgabe, als mein Freund, dafür zu sorgen, dass es mit gut geht, und das geht nur, wenn du gaaanz viel mit mir kuschelst." - „Na dann." Er lächelte, bevor er sich zu mir runterbeugte und mir noch einen Kuss gab.

Harrys Fingerkuppen fuhren sanft über meinen Oberarm. Auch wenn ich sonst immer der große Spoon war, lag ich heute auf seiner Brust, während er mich hielt. Meine Augen waren geschlossen und aufmerksam lauschte ich dem Herzschlag meines Freundes. „Ich liebe dich, Boo." Verliebt seufzte ich und erhob meinen Kopf. „Und ich liebe dich, Hazza." Erneut verbanden wir unsere Lippen. Nach einer Weile unterbrachen wir den Kurz kurz und ich ging mit meinem ganzen Körper über Harry, nur um ihn wieder zu küssen.

Der Kuss wurde immer stürmischer, bis es anklopfte. Doch wir ignorierten es gekonnt, sollten die doch weiter klopfen. Gegen meine Erwartungen hörte es schnell auf und Schritte enfernten sich von der Tür. Meine Hände wanderten über Harrys Seiten. Worauf er kicherte, an der Taille war er schon immer kitzelig gewesen.

Die schöne Atmosphäre war mit einem Schlag zerstört, als Niall plötzlich von irgendwo her anfing zu lachen. Erschrocken und verwundert setzte ich mich auf und drehte ich mich um. In der Tür stand er und hatte mal wieder sein Handy auf uns gerichtet. „Niall! Lösch das sofort!" Schrie ich. „Hahaha, eigentlich wollte ich euch nur sagen, dass ihr aufstehen müsst, aber das seid ihr ja schon." Lachte Niall weiter. „Wie bist du überhaupt hier reingekommen?" Er zuckte mit den Schultern: „Ich hab die Generalschlüsselkarte von Paul bekommen. Aber ihr sollt euch jetzt mal anziehen, gleich müssen wir los." - „Jaja, wir kommen gleich." Wieder fing Niall laut an zu lachen. „Ich werde das jetzt so stehen lassen und einfach gehen." Die Tür fiel zu und frustriert ließ ich mich auf Harrys Brustkorb fallen. „Los, aufstehen." Kommandierte Harry mich, während er versuchte mich von ihm herunter zu schubsen. „Haaaz, ich will aber nicht." - „Ich weiß Lou, aber du musst leider." Er gab mir einen kurzen Kuss auf den Kopf, worauf ich dann doch aufstand.

„Ich hab nichts zum Anziehen!" Jammerte ich. „Sicher hast du was. Aber du kannst auch was von mir haben." - „Wenn du schon so nett fragst..." Schmunzelt schüttelte er den Kopf.

Tatsächlich saßen wir nur eine Stunde später im Van auf dem Weg zu einem Interview. Die Germanies, Niall hatte Ella, Lotta, Finja und Damian diesen netten Namen gegeben, machten heute einen Ausflug und guckten sich irgendwelche Sehenswürdigkeiten an. Zwar hatte ich gemerkt, dass Ella immer versuchte Damian aus dem Weg zu gehen, doch nun waren sie doch zu viert gegangen. Das mit dem aus dem Weg gehen war wohl auf meinen Mist gewachsen. Ups.

Das Interview verlief bis jetzt normal. Wie gefällt euch die Tour? Arbeitet ihr schon an neuer Musik? Doch jetzt ging es zum Thema Beziehungen. „Harry, du und Taylor seid immer noch zusammen, oder?" - „Jap, das sind wir." Ein Stich in mein Herz. Traurig senkte ich meinen Kopf, auch Harry sah etwas traurig aus, versuchte es aber mit einem Lächeln zu überspielen. Ich spürte, wie Liam eine Hand auf meine Schultern legte. „Okay. Viele Fans glauben das aber nicht. Sie glauben, dass ihr, Harry und Louis, zusammen seid. Was sagt ihr dazu?" Meine Miene erhellte sich, bis mir einfiel, dass sie das garnicht durfte. „Wir versuchen es einfach zu ignorieren. Wir sind einfach nur beste Freund und nicht mehr." Meldete ich mich zu Wort. Den Rest des Interviews ließ ich nur an mir vorbei ziehen. Nur wenn ich direkt gefragt wurde, antwortete ich.

Sobald wir wieder im Van saßen, diesmal auf dem Weg zum Konzert, legte Harry seinen Kopf auf meine Schulter und ich verschränkte unsere Hände. Liam musterte uns. „Das Management kann euch doch nicht einfach so verbieten, öffentlich zusammen zu sein." - „Doch, Liam." Seufzte ich. „Da muss es doch eine Lücke im Vertag geben. Habt ihr noch weitere unterschrieben, außer die, die wir anderen auch unterschreiben haben?" Fragte er nachdenklich. „Nein. Aber das bringt doch nichts. Wir machen uns nur unnötig Hoffnungen." Gab ich patzig zurück. „Sorry, ich wollte nur helfen." Keiner sagte mehr was dazu und es war unangenehm still im Auto. 



22. Juli, Dallas

Es war heiß. Die Stimmung der Fans war grandios. Etwas lag in der Luft, schon den ganzen Tag. Das Konzert war in vollem Gange. Nun ging es über von Over Again zu Little Things. Harry und ich warfen uns durchgehend Blicke zu, uns beiden war bewusst, dass wir deswegen Stress bekommen würden, doch war uns das sowas von egal. Wie sollte ich diesem Grün auch widerstehen? Wie sollte ich diesem Gesicht widerstehen? Wie sollte ich dieser Person dahinter widerstehen?

Harrys Solo, wir sangen immer noch Little Things, begann. Meine Augen schlossen sich und ich hörte gespannt seiner wunderbaren Stimme zu. „And I'm in love with Lou and all his little things..." Meine Augen öffneten sich schwungvoll. Zuerst schaute ich verwirrt, doch im nächsten Moment verwandelte sich meine Mimik zu einem großen Lächeln. Mein Herz machte kleine Freude-Sprünge. Spätestens jetzt sollten doch die letzten Antis verstanden haben, dass wir zusammen waren.

Kurz rannten wir hinter die Bühne, nur um in zehn Minuten wieder rauszugehen und den Endcore zu spielen. Sobald wir außer Sichtweise der Fans waren, zog ich Harry an mich heran. „Ich liebe dich auch, Haz." Sofort presste ich meine Lippen auf seine, jedoch wurden wir auseinander gezogen, da es mit der Show weiterging.

Die Tür unseres Zimmers fiel ins Schloss. Verlangend drückte ich Harry gegen die Wand neben dieser und presste meinen Körper an seinen und meine Lippen auf seine. Meine Hände wanderten auf seine Hüften, um ihn noch näher zu mir ziehen zu können. Harry legte seine Hände in meinen Nacken, wo er anfing mich zu kraulen, worauf sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildete. Leise seufzte ich in den Kuss hinein. „Gott, du machst mich verrückt!" Sagte oder eher murmelte ich als wir uns kurz lösten, um Luft zu holen.

Der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde immer hitziger. Meine Fingerspitzen fuhren leicht über Harrys Taille unter seinem T-Shirt und seine Finger wühlten durch meine Haare.

Nun zog ich Harry von der Wand weg und dirigierte ihn auf das Bett. Wir lösten den Kuss nur kurz, aber schon im nächsten Moment krabbelte ich über ihn und legte meine Lippen wieder auf seine. Der Kuss war mittlerweile schlampig, nicht immer trafen sich wirklich unsere Lippen. Langsam merkte ich, wie meine Hose anfing zu spannen, weshalb ich mich von Harry wegdrückte. Mit seinen roten Wangen und geschwollen Lippen sah er mich fragend an. „Hab ich was falsch gemacht?" In seinem Blick lag große Unsicherheit. „Nein Haz, wir sollten nur jetzt aufhören..." - „Warum?" - „Ich weiß doch, dass du noch keinen Sex willst und wenn wir jetzt nicht aufhören, kann ich mich nicht mehr beherrschen." Er biss sich auf die Lippe. „Was ist, wenn ich es aber möchte?" Verblüfft schaute ich ihn an. „Harry, du musst nicht...also wegen mir..." - „Doch Louis, ich will es nicht, weil du es willst, ich will es, weil ich es will. Ich weiß, dass du mich liebst und ich liebe dich auch. Ich weiß, dass du bei mir bleiben wirst, auch nachdem wir miteinander geschlafen haben. Und noch viel länger." Ein Lächeln bildete sich auf unseren Lippen. „Okay, aber sag, wenn es zu doll wehtut oder wenn irgendwas ist." Er nickte. Lächelnd gab ich ihm einen kurzen Kuss. „Ich liebe dich." Hauchte ich gegen seine Lippen, bevor ich aufstand, um das Deckenlicht auszumachen und somit eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Dann lehnte ich mich wieder über ihn, verband unsere Lippen erneut und ließ mir mein T-Shirt ausziehen...

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Wir wissen doch alle, was in Dallas passiert ist😏

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt