Kapitel 38

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Harry POV

24. Juni, Philadelphia, United States.

Es verging nun ein Monat, in dem Louis so war, wie er jetzt war. Es fühlte sich an, als ob er ein Messer in mein Herz gestochen hatte und jetzt nur noch darauf wartete es umzudrehen, damit ich endgültig zerbrach.

Der Tag heute war frei. Ich saß in meinem Hotelzimmer auf der Fensterbank und versuchte, irgendetwas gescheites auf der Gitarre zu spielen. Aber mir fehlten die Inspirationen. Die Wände hier waren dünn, so konnte ich hören, dass im neben Zimmer Ella mit jemandem auf deutsch sprach, was bald in Geschluchze überging. Und in diesem Moment überschüttete mich die Wut. Louis zerstörte Ella, er zerstörte die Band und er zerstörte mich.

Meine Gitarre schmiss ich unachtsam aufs Bett. Und schneller als ich nachdenken konnte, stand ich vor Zimmer 28 und klopfte an. Louis öffnete die Tür und blieb direkt an der Tür stehen. Ohne ein Wort zu sagen, schob ich mich an ihm vorbei. Verwirrt schaute er mich an, schloss dann aber die Tür.

Meine Stimme triefte vor Wut und Vorwurf. „So mein Lieber. Du wirst mir jetzt einmal zuhören. Danach kannst du weiter dein beschissenes Spielchen spielen, aber jetzt hältst du deine Klappe und hörst einfach zu." Eingeschüchtert nickte er leicht und kurz. „Hör zu. Ich hab keine Ahnung was dein scheiß Problem ist und was los ist. Du kannst immer mit mir reden und das weißt du auch. Ich, die Jungs und Ella haben dir mehrmals die Chance dazu gegeben. Aber anscheinend willst du das ja nicht. Du kannst mich ignorieren, du kannst Niall ignorieren und du kannst auch die anderen ignorieren. Auch wenn es scheiß weh tut. Aber was du nicht machen kannst, ist Ella zu ignorieren. Verdammt, Louis, weißt du wie es ihr geht? Weißt du, dass sie jeden Tag heult? Weißt du, dass sie jeden Tag mit ihren Freunden und mit ihrer Familie telefoniert, weil sie so sehr ihr zu Hause vermisst? Sie ist hier wegen DIR. Sie ist DEINE Schwester. Sie will Zeit mit DIR verbringen. Sie will die verlorene Zeit mit DIR aufholen. Also reiß dich jetzt endlich mal zusammen!" Kurz sah ich etwas wie Schuld in seinem Gesichtsausdruck, aber sofort schaute er wieder emotionslos. „Schrei mich nicht so an." - „Was? Dein fucking Ernst? Du... das ist alles was du dazu sagst? Was ist mit dir passiert, Louis Tomlinson?" Schrie ich erneut.

Und er schrie mich zurück an: „Was mit mir passiert ist? Gut, wenn du es wissen willst. Ich habe mich in dich verliebt, Harry. Und mir ist bewusst, das du mich nicht so magst. Und das tut mehr weh, als alles, was du je gefühlt hast." Mein Herz rutschte mir in die Hose und schlug dort viel zu schnell weiter. „Ja und jetzt schau nicht so. Los sag es. Sag, dass du nicht in mich verliebt bist und du nun nicht mehr mit mir befreundet seien möchtest." Tränen strömten seine Wagen hinab. „Du... du bist in mich verliebt?" Stammelte ich. Solange hatte ich auf diesen Tag gewartet und jetzt war es so surreal.

Er rannte an mir vorbei aus dem Zimmer. Verdammt, Harry. Er mag dich auch. Nach ein paar Schock-Sekunden stürmte ich ihm hinterher. „Louis! Lou, warte!" Erst auf der Dachterrasse kam er zum Stehen, schließlich konnte er nirgendwo weiter. Aus der Puste kam ich nun auch zum Stehen. Er versuchte meinem Blick auszuweichen. Ich stellte mich ziemlich nah an ihn heran und nahm seine Hände in meine. „Lou, hey schau mich an." Mit meiner rechten Hand strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. Nun schaute er mich an. „Ich bin auch in dich verliebt." Gab ich leise zu. „Wirklich? Nein das stimmt nicht..." Er nahm seine Hände aus meinen und ging ein paar Schritte zurück. „Nein, das kann nicht sein. Du musst das jetzt nicht sagen, nur damit ich mich besser fühle." Faselte er. Doch ich ging wieder auf ihn zu. Meine Hände legte ich auf seine Hüften, damit er nicht wieder weg gehen konnte. „Und ob das stimmt. Ich habe mich aber sowas von in dich verliebt, Louis Tomlinson." Meine Worte waren wieder nur leise, aber er verstand sie.

Ein Windstoß zerzauste meine Locken, worauf Louis kicherte und versuchte, sie ordentlich zu machen. Seine Hände ließ er dann auf meinen Hinterkopf fahren. Mein Blick wanderte auf seine Lippen, welche ich vorher immer nur von weitem bewundert hatte, aber jetzt aus der Nähe sahen sie noch viel schöner aus. Ich schaute wieder zu seinen Augen, welche gerade auch auf meine Lippen blickten. Ich lächelte leicht. Auch wenn wir schon die ganze Zeit nah aneinander standen, rutschten wir noch ein bisschen näher aneinander.

Und dann endlich passierte es. Seine Lippen trafen auf meine. Meine Lippen trafen auf seine. Es fühlte sich so gut an, so richtig. Der Kuss war zart und unschuldig, aber es steckte so viel Liebe drinnen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch fingen an zu tanzen. Mein Körper kribbelte. Es fühlte sich an, als ob ganz viele leichte Stromschläge meinen Körper durchströmten. Falls es überhaupt noch ging, zog ich ihn mit den Händen auf seiner Hüfte noch näher zu mir. Noch nie hatte ich jemanden so geküsst. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander und ich wusste jetzt schon, dass ich dieses Gefühl nie wieder missen wollte.

Wegen Luft Mangel lösten wir uns voneinander. Aber keiner machte einen Schritt zurück. Unsere Stirnen legten wir aneinander. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen. Glücklich fing ich an zu lächeln und auch er tat dies. Tief schaute ich ihn seine Augen. Ein Blau, wie ich es noch nie gesehen hatte.

„Darf ich dich nochmal küssen?" Fragte ich leise, so als ob ein lautes Geräusch alles kaputt machen könnte. Aber selbst wenn neben uns ein Helikopter landen würde, würde ich mich nicht von ihm lösen. Dieser Moment war einfach perfekt. Hier auf dieser Dachterrasse an einem Sommerabend. Die Sonne tauchte alles in orange und ein leichter Wind wehte. Niemand anderes war hier, dieser Moment gehörte nur uns beiden. „Du darfst mich immer küssen." Flüsterte Louis zurück. Ich musste lächeln. Und im nächsten Moment fanden unsere Lippen ein zweites Mal zueinander. Auch wenn es dieses Mal ein bisschen fordernder war, war es irgendwie immer noch unschuldig und liebevoll. Und wie schon vorhin zuckten die Stromschläge durch meinen Körper und überall wo er mich berührte kribbelte es. Seine Hände bahnten sich durch meine Locken und massierten dann meine Kopfhaut. Worauf mir ein leises Wimmern entwich. Er löste sich von mir und lachte. „Das gefällt dir, hm?" Ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge, um meinen rot gewordenen Kopf zu verstecken. Meine Arme schlangen sich nun komplett um seinen Oberkörper. Er lachte erneut. Dieses Lachen. Meine Haare stellten sich auf und ich bekam Gänsehaut. Es klang wie das schönste Lied in meinen Ohren.

Fest umschlungen standen wir da. Seine Hand massierte immer noch meine Kopfhaut. Der ganze Stress der Tour, der ganze Streit der letzten Wochen fiel von mir ab. Aber wir brauchten keine Worte. Auch so wussten wir, was der andere gerade dachte: Dieser Moment soll niemals enden.

Langsam wurde mir und auch Lou kalt. Die Sonne war schon untergegangen. „Wollen wir rein?" Fragte er deshalb. Ich nickte, bewegte mich aber nicht. „Na komm. Sonst werden wir noch krank." Er ging einen Schritt zurück und ließ mich los, griff dann aber sofort nach meiner Hand. Wir liefen in Richtung Tür und dann in mein Zimmer. Immer wieder schaute ich auf unsere Hände hinab. Wie lange ich auf all das gewartet hatte...

In meinem Zimmer zogen wir uns aus. Auch sonst hatten wir schon immer in Boxershorts geschlafen. Sonst hatte ich immer meinen Blick von seinem Oberkörper abgewannt, doch jetzt versuchte ich nicht mal, unauffällig zu sein. Natürlich bemerkte er es. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen kam er auf mich zu. „Gefällt dir was du siehst?" Die Röte sprang mir ins Gesicht und ich nickte. Anstatt mich auszulachen, nahm er sanft meine Hände und legte sie auf seinen Brustkorb. Leicht strich ich mit meinen Fingerkuppen über sein leichtes Sixpack, worauf sich eine Gänsehaut auf seiner Haut bildete. Nun schmunzelte ich.

Seine Hände fanden den Weg auf meine Hüfte und seine Lippen auf meine. Der Kuss wurde immer hitziger. Irgendwann schubste Louis mich aufs Bett und lehnte sich über mich, sofort fing er wieder an mich zu küssen. Und wie er das tat, Halleluja. Seine Hände schoben sich unter mein Shirt, er spielte mit dem Saum. Leicht drückte ich ihn von mir weg, worauf er mich fragend ansah. „Also, ich hab noch nie...ich hatte noch nie Sex. Und ich würde es gerne erstmal langsam angehen." Beschämt sah ich zu Boden, sah dann aber, dass Louis geschockt schaute. „Lou, bitte. Sei nicht sauer! Wenn du willst, schlaf ich auch mit dir! Aber bitte verlass mich nicht..." Mir kamen die Tränen und schnell zog ich mir mein T-Shirt aus und wollte ihn wieder küssen. „Hazza, Stopp. Alles gut. Wir warten solange, wie du willst. Ich bin nur etwas verwirrt, ich dachte immer, du hättest dein erstes Mal schon gehabt." Er streichelte meine Wange. „Ja...Tut mir leid, dass ich gelogen habe, aber mir war es irgendwie peinlich...ich bin 19 und hatte heute erst meinen ersten richtigen Kuss der wirklich zählt. Ich weiß, ich bin Harry Styles der größte Womanizer von allen und müsste mich eigentlich schon durch die ganze Welt gevögelt haben..." - „Haz, alles gut. Das ist nicht schlimm." Er lächelte mich liebevoll an und gab mir noch einen kurzen Kuss.

An diesem Abend kuschelten wir, tauschten kleine Küsse aus, starrten uns in die Augen und ich schlief schließlich in seinen Armen ein. Lange hatte ich nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht.

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Das Kapitel, auf welches ihr wahrscheinlich alle gewartet habt.

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Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt