Kapitel 37

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„Louis, jetzt warte doch mal!" Rief ich ihm hinterher. Wir waren gerade im Backstage-Bereich von Herning in Dänemark, der nächste Stop nach Oberhausen. „Ich kann jetzt nicht!" Den ganzen Tag schon, versuchte ich, mit ihm zu reden, doch er dachte sich immer eine Ausrede aus. Er rannte schon fast vor mir weg. Ich versuchte, ihm hinterher zu kommen, aber er lief so schnell, dass es unmöglich war. Er schien sich hier auszukennen, in den verwirrenden Gänge der Arena. Schnell hatte ich ihn verloren. Genervt stöhnte ich auf, als ich merkte, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich war. Also irrte ich so lange durch die Gänge, bis ich die Räume, die es für jeden der Jungs gab, fand. Auch wenn sie eigentlich immer alle zusammen saßen, wurde immer jedem ein eigener Raum zur Verfügung gestellt. An der Tür mit dem Schild „Louis" klopfte ich an und trat dann einfach ein, er würde mich sonst sowieso nicht hereinlassen.

Und tatsächlich saß er mit angezogenen Beinen auf dem kleinen Sofa und starrte auf sein Handy. „Hier bist du also." Kündigte ich mich an. Erschrocken sah er auf. „Was gibts?" Er versuchte so zu klingen, als ob er nicht wüsste, warum ich ihm hinterherrannte. „Was ist los mit dir? Seitdem ich dich auf Harry angesprochen habe, redest du fast nicht mehr mit mir und auch nicht mit den anderen." - „Das stimmt nicht. Bei mir ist alles gut." Er lächelte gespielt.

Ich setzte mich nun zu ihm auf das Sofa. „Louis, ich bin nicht dumm." Er sagte nichts dazu. „Gut, dann lass mich raten. Du bist wirklich in Harry verliebt und hast jetzt vor irgendwas Angst." - „Ähm- nein..." Er lachte aufgesetzt. „Sicher. Wenn du nicht darüber reden willst, Okay. Aber du kannst mich und auch die anderen nicht weiter ignorieren! Mach was du willst und lüg dich einfach weiter an." Ich sah, dass er sich von innen auf seine Wagen biss. „War's das? Oder ist noch was? Ich müsste mich jetzt echt umziehen." Sagte er emotionslos und blicke gekonnt an mir vorbei. Ich verdrehte die Augen und ging zur Tür, welche ich extra laut hinter mir zuschlug. Er konnte ja machen was er wollte, aber eigentlich dachte ich, dass wir uns so gut verstehen würden, dass wir über so etwas sprachen. Ich hatte ihm doch auch von Damian erzählt.

In den nächsten Wochen wurde es nicht besser. Er sprach fast mit niemanden und nur das Nötigste. Er hatte sogar bei Paul verlangt, ein eigenes Zimmer zu bekommen. Als Harry das mitbekam, hat man förmlich gesehen, wie er im Inneren zusammenbrach. Noch nie hatte ich jemanden gesehen, der so traurig aussah, wie er in diesem Moment. Von Tag zu Tag redete Louis weniger und die Augenringe wurden größer. Auch die von Harry. Doch beide schafften es, vor der Kamera glücklich auszusehen. Jeder versuchte mit Louis zu reden, doch er lachte immer nur und meinte, dass alles gut sei. Langsam wurde auch ich traurig und machte mir Vorwürfe. Wenn ich ihn schließlich nicht darauf angesprochen hätte, wäre wahrscheinlich noch alles beim alten.



Louis POV

Richtig geschlafen hatte ich seit langem nicht mehr. Und wenn, hatte ich Albträume. In denen ich dann meistens auf der Bühne stand und Harry lachte mich aus. Immer und immer wieder sagte er „Ich liebe dich nicht! Wie könnte ich nur?" Darauf mussten alle Fans, alle der Crew, Ella und die anderen Jungs lachen.

Ich wusste, dass es nicht die richtige Lösung war, mich zurückzuziehen und nicht mehr viel zu sagen. Aber ich hatte Angst, dass dann noch jemand anderes herausfand, was ich für Harry empfand. Ich hasste mich dafür, dass ich ihm damit so wehtat, aber was sollte ich sonst tun? Und es tat mir auch leid, Ella verletzten zu müssen. Aber wenn ich ihr erzählen würde, dass sie recht hatte, würde sie mir nur sagen, dass ich schnell über ihn hinwegkommen müsste, da er mich sowieso nicht liebte und das wollte ich nicht einsehen.



Ella POV

Die Gemeinschaft litt eindeutig. Die Stimmung war immer irgendwie ein bisschen angespannt. So ging es nun schon zwei Wochen. In Barcelona hatte ich mein Zimmer neben Harry. Ich wälzte mich im Bett herum und versuchte einzuschlafen. Bis ich ein leises Schluchzen hörte. Nach kurzem Überlegen stand ich auf und tapste zu Harrys Tür. Ich weiß man lauscht nicht, aber trotzdem tat ich dies, wodurch meine Vermutung nur bestätigt wurde. Das Schluchzen kam von ihm.

Leise klopfte ich an, worauf ein leises „Ja" ertönte. Er sah hoffnungsvoll aus, aber als er mich erblickte, viel dieser Ausdruck. „Hey. Ich denke mal du gehofft, ich sei Louis, welcher sonst immer nach dir schaut. Aber naja, du weißt ja nur zu gut, wie es gerade ist." Darauf fing er an zu heulen, aber so richtig. Laut schluchzte er und die Tränen fielen im freien Fall zu Boden. Schnell ging ich zu ihm und umarmte ihn. „Es tut so weh! Was hab ich gemacht? Von einem auf den anderen Tag ignoriert er mich. Es tut so weh!" Ich strich ihm über den Rücken. „Ich weiß, ich weiß. Aber es ist nicht deine Schuld." Harry war nur noch ein weinendes Wrack.

Langsam beruhigte er sich. „Merkt er nicht, dass er uns alle damit verletzt? Wir waren immer die besten Freunde und jetzt... jetzt schreibe ich nur noch Songs darüber, wie schön es mal war. Aber nicht mal die kann ich ihm zeigen. Wir haben uns immer unsere Songs gezeigt." Natürlich verletzt Louis mich auch, aber ich würde es eher als Enttäuschung bezeichnen. Schließlich war ich hier, um mit ihm Zeit zu verbringen. „Ich weiß, es ist nicht das Selbe, aber wenn du willst kannst du mir deine Songs zeigen." Vielleicht war er dann ein bisschen abgelenkt. Kurz überlegte er und nickte dann. „Also der Song heißt Just A Little Bit Of Your Heart, sag mir deine ehrliche Meinung." Von irgendwo her holte er eine Gitarre und fing dann an zu spielen:

I don't ever ask you where you've been
And I don't feel the need to
Know who you're with
I can't even think straight but I can tell
You were just with her
And I'll still be a fool, I'm a fool for you

Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I'm asking for

I don't ever tell you how I really feel
'Cause I can't find the words to say what I mean
And nothing's ever easy
That's what they say
I know I'm not your only
But I'll still be a fool
'Cause I'm a fool for you

Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I'm asking for

I know I'm not, you're only
But at least I'm one
I heard a little love is better than none

Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I'm asking for

Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I'm asking for



Ich hatte Tränen in den Augen und als Harry seine Augen öffnete, er hatte sie während des Singens geschlossen, sah ich, dass er ebenfalls weinte. „Das war, wow, einfach nur wunderschön Harry!" - „Danke." Sagte er leise. „Darf ich dich was fragen?" Er nickte unsicher. „Sind die Lyrics über Louis?" - „Ähm...Ja. Aber ein bisschen im übertragenden Sinne. Und ein bisschen ist auch nur da, damit es sich besser anhörte." Dazu sagte ich nichts mehr. Ich sprach auch nicht an, dass das für mich wie ein Liebessong klang. Schließlich hatte ich das letzte Mal mit diesem Thema eine Lawine losgetreten.

In den nächsten Wochen wurde es immer noch nicht besser. Mittlerweile waren wir sogar schon in den USA. Aber richtig genießen konnte ich es nicht. Der Jetlag war schlimm und Louis ignorierte uns immer noch. Es war schrecklich, aber Harry und ich versuchten, uns wenigstens ein bisschen Halt zu geben. Natürlich waren auch die anderen Jungs für uns da und wir für sie, aber sie traf das ganze nicht ganz so doll. Oder sie konnten es einfach nur gut verstecken. Aber Harry und ich versuchten unsere Anker zu sein. Wir wuchsen immer mehr zusammen und ich hätte zu diesem Zeitpunkt eher ihn als Louis als meinen Bruder bezeichnet. Ich fühlte mich zwar ein bisschen schuldig, da ich mehr wusste als Harry, aber es erschien mir unfair, ihm davon zu erzählen. Während am Anfang Harry derjenige war, der oft weinte, war ich mittlerweile diejenige. Es war grauenvoll.

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Ich hoffe es gefällt euch!

Und ich habe eventuell schon das nächste Kapitel geschrieben. Und eventuell weiß ich, dass ihr euch SEHR über dieses Kapitel freuen werdet, also freut euch auf Samstag! 😙

Habt noch einen schönen Abend <3

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt