Kapitel 31

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„Atme durch! Ich bin mir sicher es gibt für alles eine Lösung. Was ist passiert?" Fragte Damian ruhig, doch ich hörte die Sorge in seiner Stimme. „Ich... es" Ich erzählte ihm alles, was passiert war und er hörte zu, ohne mich zu unterbrechen. „Und jetzt habe ich Angst, dass sie es auch bei mir machen." Beendete ich meinen Redefluss. „Das, was sie getan haben, geht gar nicht, ohne Frage. Aber mach dir keine Sorge, sie werden dich in Ruhe lassen. Als Louis damals da war, wirkte er wie ein korrekter Mensch. Ich weiß, dass man mir es nicht angesehen hat, aber ich fand ihn nett. Er würde nicht zulassen, dass sie anderen irgendwas mit dir anstellen. Außerdem sind Finja und Lotta schon solange Fans von ihnen und alles was ich mitbekommen habe, war positiv. So doll kann man sich nicht in einem Mensch täuschen." – „Aber ich hätte auch nicht gedacht, dass sie andere Mädchen vergewaltigen. Ich meine, du hast dich doch auch durch die ganze Schule gevögelt und hast nie eine davor abgefüllt." Ich realisierte, was ich da gerade gesagt hatte. „Sorry, das war nicht so gemeint." – „Du hast aber recht. Und glaub mir darauf bin ich auch nicht gerade stolz, aber nein, ich habe sie nie absichtlich abgefüllt. Vielleicht redest du morgen mal mit Louis oder mit jemandem der die Jungs schon länger kennt, darüber." – „Mhm, ja das sollte ich tun." 

Seine Worte hatten mich unendlich beruhigt. Länger war es still. „Warum machst du das? Warum schläfst du mit fast jedem Mädchen?" Diese Frage wollte ich ihm schon so lange fragen und auch wenn es jetzt wahrscheinlich ziemlich unpassend war, stellte ich sie. „Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich einfach ein Arschloch bin." Er lachte bitter. „Sag sowas nicht, das bist du nicht. Also: Was ist der echte Grund?" – „Ich weiß es ehrlich nicht. Vielleicht, weil man nicht immer das bekommt was man will. Man sucht sich doch immer die Menschen außer Reichweite aus." Flüsterte er. Autsch. Es gibt also jemand, den er mag. „Ach, egal. Vergiss einfach was ich gesagt habe. Ich glaube ich muss jetzt auch auflegen. Wenn nochmal was ist, kannst du mich anrufen. Ich bin immer für dich da." – „Danke. Und gute Nacht." Hauchte ich. „Immer doch. Und schlaf gut." Damit legte er auf.

Tatsächlich konnte ich dann auch einschlafen. Auch wenn ich immer noch stinksauer war und auch etwas Angst, hatte er mich beruhigt. Und ich mir den Kopf zerbrach, wer dieses Mädchen außer Reichweite sein könnte.

Am nächsten Morgen als ich aufwachte stand der Bus schon. Als ich meinen Vorhang öffnete, sah ich, dass die anderen Betten schon leer waren, außer das von Niall oder zumindest war sein Vorhang zu. Hoffentlich hatten sie schon gefrühstückt. Ich war schon fast in der Küche als ich nochmal umdrehte um mir über mein Crop-Top einen Pulli überzog. Mag sein, dass ich etwas übertrieb, aber mit dem kurzen Shirt hätte ich mich nicht wohlgefühlt.

In der Küche saßen sie am Tisch und aßen. Sobald sie mich sahen verstummten ihre Gespräche. „Tut einfach so als ob ich nicht da wäre." Sagte ich kalt und ging zum Kühlschrank. „Ella, lass uns darüber reden." Versuchte Liam mal wieder zu schlichten. „Ich will jetzt aber nicht reden." Sagte ich zickig.

Mit meinem Müsli in der Hand ging ich zu dem Tisch. Die Plätze neben Liam und Louis waren noch frei. Ich setzte mich neben Liam. Louis schaute daraufhin traurig auf sein Essen und rutschte näher an seinem tollen Harry, worauf dieser seine Hand auf Louis Oberschenkel legte und ihn aufmunternd anlächelte. Normalerweise hätte ich das wahrscheinlich süß gefunden.

Nun betrat auch Niall die Küche, mein Körper spannte sich ein. Er wünschte allen einen guten Morgen, was die anderen zurückgaben. Ich blieb nur still und konzentrierte mich auf mein essen.

Ich schaute erst auf als sich neben mir die Bank senkte. Super, jetzt hat der sich auch noch neben mich gequetscht. Es ist ja nicht so, als ob neben Louis noch total viel Platzt wäre und neben mir nur noch für eine halbe Person frei wäre.

Automatisch rutschte ich näher an Liam, sodass ich Niall nicht berührte. Das ganze Frühstück über sagte keiner etwas. Einmal stoß Niall gegen mich, worauf ich zusammenzuckte. Er nuschelte nur ein „Sorry."

Den ganzen Tag versuchte Niall mit mir zu reden. Doch ich blockte ab. Ich wusste, dass es wahrscheinlich besser wäre darüber zu reden. Auch wenn ich nicht wirklich wusste, was es da noch zu reden gab. Man sagt ja, dass reden immer hilft.

Nun saßen wir in einem Raum und aßen noch etwas, bevor das Konzert anfing. Harry stand auf und ging zum Kühlschrank. „Will doch jemand ein Bier?" Alle schüttelten mit dem Kopf oder sagten „Nein." Doch ich sagte mal wieder nichts. „Ella?" Fragte er weiter. „Ich trinke kein Alkohol. Und außerdem wer weiß, was ihr mit mir macht, wenn ich betrunken bin." Lachte ich ironisch. Harry riss bei meinen Worten die Augen auf. „Ella, ich hoffe du weißt... wir würden niemals..." – „Ach ja? Und woher soll ich das wissen?"

Da ich sowieso fertig mit essen war stand ich auf. Ich spürte die Blicke in meinem Rücken. Ich ging zu Lou. „Hey, kann ich dir bei etwas helfen?" Fragte ich sie als ich den Styling Raum betrat. „Nee, aber ich hätte eine Frage an dich." Ich nickte. „Was ist gestern im Bus passiert, dass heute die Stimmung komplett im Eimer ist?" – „Naja..." Ich erzählte ihr was passiert war. „Wusstest du, dass sie das machen?" – „Jap. Glaub mir, ich habe es ihnen schon oft gesagt, dass sie das gefälligst lassen sollen. Aber auf mich hören sie nicht. Auf dich würden sie eher hören. Rede mit ihnen." Auf meiner Lippe kauend nickte ich. Alle wollen, dass ich rede. Was soll ich denn sagen? Lasst das sofort ihr Idioten? Macht es rückgängig? Sicher würde das nichts ändern.

Das Konzert war vorbei und nun waren wir in einem Hotel, da am nächsten Tag nochmal ein Konzert in Dublin war. Es klopfte an meiner Tür und nach einem „Herein" steckte Louis seinen Kopf in mein Zimmer. „Können wir reden?" – „Ja, komm rein." Irgendwann musste ich es tun. Louis setzte sich auf die Bettkante. „Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber mir war nie bewusst, dass ich das Mädchen eigentlich vergewaltige. Und falls es dich beruhigt, ich habe es erst einmal gemacht. Und werde es nie wieder tun. Ich weiß, es macht nichts besser." – „Aber was hast du dir sonst gedacht. Es liegt doch auf der Hand. Das Mädchen will nichts von dir, dann machst du sie betrunken, dass sie auf einmal doch will." – „Ich denke mal, ich habe gar nicht gedacht. Und im Nachhinein denke ich mir auch, wieso ich so scheiße war und nicht einfach ein nein akzeptiert hatte." Zwar war ich immer noch etwas enttäuscht und sauer, aber es war weniger als zuvor. „Versprichst du mir, dass du es nie wieder machst und auch dafür sorgst, dass die anderen Jungs es auch nie wieder tun?" – „Verspochen." Länger war es still. „Und du bedeutest mir etwas. Mehr als alles andere, du bist die beste Schwester, die ich mir vorstellen könnte." Ich lächelte. „Sorry, dass ich gestern gesagt habe, dass du vielleicht doch nicht mein Bruder bist. Das war nicht so gemeint." Wir lächelten uns an. „Umarmung?" Fragte er. Ich nickte. Darauf umarmten wir uns fest. „Willst du mit in Harrys und mein Zimmer kommen? Die anderen sind auch da." Ich kam nicht drum rum, also stimmte ich zu.

Die Jungs lagen einfach so im Bett und redeten. „Ella, würde jetzt gerne darüber reden." Kündigte uns Louis an. Erstaunt schaute ich ihn an. „Bessergesagt wollen wir alle darüber reden." Verbesserte er sich.

Niall ergriff als erstes das Wort: „Auch wenn es nichts entschuldigt, ich denke wir alle wussten nicht, was wir eigentlich angerichtet haben. Uns war nicht bewusst, dass wir die Mädchen sozusagen vergewaltigen." – „Aber was habt ihr gedacht? Und vor allem was ich nicht verstehe, Zayn du bist frisch verlobt und Harry du hast eine Freundin." – „Ich denke ich kann für uns beide sprechen, aber ich habe das nicht gemacht während ich mit Perrie zusammen war." Sagte Zayn, worauf Harry zustimmend nickte.

„Und es tut uns leid, dass du denken musstest, wir würden so etwas mit dir machen. So sollte sich keiner fühlen. Wir würden das niemals tun. Du solltest dich bei uns wohlfühlen und keine Angst haben. Und das brauchst du auch nicht." – „Versprecht ihr mir, dass ihr euch ab jetzt immer sicher geht, dass das Mädchen auch nüchtern mit euch Sex haben würde?" Alle nickten zustimmend. Ich lachte leicht: „Oh Gott, das klingt, als ob ich eure Mutter wäre." Auch die anderen schmunzelten leicht. Und auf einmal fand ich mich in einer Gruppenumarmung wieder. „Nur damit das klar ist, das was ihr getan habt werde ich euch nie richtig verzeihen."



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Und das zweite Kapitel für heute!

Habt noch einen schönen Abend!😊❤

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt