Kapitel 35

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Harry POV

Ich landete, stieg aus und ging in den bereitstehenden Wagen. Schnell schrieb ich eine Nachricht an Louis, dass ich gleich da sei und mich schon auf ihn freute. Kurz überlegte ich, ob ich das wirklich so schreiben konnte, kam dann aber zu dem Schluss, dass ich so etwas schon immer geschrieben habe. Auch wenn ich damals schon in ihn verliebt war, habe ich mir nie etwas bei solchen Nachrichten gedacht, aber jetzt nachdem ich es Taylor erzählt habe, habe ich noch mehr das Verlangen, alles richtig zu machen. Keine Ahnung warum.

Paul brachte mich zu meinem, beziehungsweise unserem, Zimmer und gab mir mit den Worten: „Louis und du teilt euch ja sowieso immer ein Zimmer, also haben wir kein extra Zimmer für dich gebucht.", meine Schlüsselkarte. Mit dieser öffnete ich glücklich die Tür. Auf dem Bett lag Louis, eigentlich lag er nicht, sondern wälzte sich nur herum. Ich musste schmunzeln. Er konnte anscheinend auch nicht ohne mich schlafen. Mach dir keine dummen Hoffnungen, Harry. Vielleicht träumt er einfach nur schlecht. Meldete sich eine innere Stimme.

Ich ignorierte diese jedoch, denn mir gefiel der Gedanke. Damit meine ich nicht, dass ich froh war, dass er nicht schlafen konnte, sondern, dass ich froh war, dass er mich auch so gern mochte und mich brauchte. Schnell zog ich mich um und legte mich zu Louis ins Bett. Dieser kuschelte sich sofort von hinten an mich und seufzte zufrieden. „Gute Nacht, Lou." Murmelte ich noch, bevor ich einschlief.

Am nächsten Morgen als ich aufwachte, spürte ich, die fehlende Körperwärme von Louis. Komisch, normalerweise wartete er immer auf mich, bis ich aufwachte und dann gingen wir zusammen zum Frühstück. Vielleicht war er ja auf Toilette oder duschen. Doch als ich am Bad anklopfte, kam keine Antwort.

Schnell zog ich mich an, um ihn oder auch die anderen zu finden. Außerdem nahm ich noch das Geschenk für Ella mit, dann konnte ich gleich, wenn ich bei ihr war, mit ihr reden. Zum Glück hatten wir die ganze Etage gemietet, so konnte ich nicht aus Versehen bei Fremden anklopfen. Bei den ersten Türen, bei denen ich anklopfte, öffnete niemand. Wahrscheinlich schliefen sie alle noch. Wer weiß was die gestern Abend noch gemacht haben. Doch bei dem dritten Versuch öffnete mir Liam die Tür. „Harry! Schön, dass du wieder da bist." Er zog mich in eine Umarmung. „Hey, Liam! Ich freu mich auch!" Er lachte. „War es so schlimm? Ich dachte du hattest dich auf den Urlaub gefreut?" - „Ähm, ja es war ganz okay. Aber ich wollte sowieso nochmal mit euch allen sprechen." Er sah mich prüfend an. „Okay, ich hoffe mal, du hast nichts angestellt, Harold." Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nee, hab ich nicht. Aber eigentlich wollte ich dich fragen, ob du weißt wo Louis ist? Er war heute morgen nicht mehr da als ich aufgewacht bin." Liam zuckte mit den Schultern. „Sorry. Aber guck mal, ob er bei Ella ist. Ihr Zimmer ist gleich hier rechts. Ich habe mitbekommen, dass er in letzter Zeit nicht gut schlafen konnte und dann ist er auch immer zu ihr." Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Er konnte also wirklich nicht ohne mich schlafen.

Tatsächlich hörte ich ein stumpfes „Ja" von Ella als ich anklopfte. Darauf steckte ich meinen Kopf durch die Tür: „Guten Morgen! Ist Louis bei dir?" Doch sie schüttelte mit dem Kopf. „Nee sorry. Die letzten Nächte, hat er immer hier bei mir geschlafen. Aber naja, gestern ist er nicht zu mir gekommen." Etwas zerknirscht schaute sie zu Boden. „Ist alles gut? Habt ihr euch gestritten?" Fragte ich darauf. „Nein also ja. Es war kein Streit, ach egal." Schnell wechselte sie das Thema: „Wie war dein Urlaub?" Da sie anscheinend nicht darüber sprechen wollte, spielte ich mit: „Joa, ganz schön." Da ich immer noch an der Tür stand, fragte ich nun: „Darf ich kurz reinkommen? Ich würde nochmal gerne etwas besprechen." Verblüfft sagte sie: „Ja, klar. Komm rein."

Unschlüssig stand ich im Raum herum, bis ich mich einfach auf die Bettkante setzte. „Also ich wollte mich nochmal wegen letztens entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, dass du denken musstest, dass wir weiß sonst was mit dir anstellen würden. Von meiner Schwester bekomme ich mit, wie unangenehm es ist, wenn irgendein Typ dich nur komisch anguckt oder so. Und das ist ja so ähnlich, nur noch schlimmer, immerhin bist du noch so jung und musstest mit uns in einem Bus schlafen." Ich machte eine kurze Pause. „Ich weiß, dafür reicht eigentlich keine Entschuldigung und auch kein Geschenk. Aber trotzdem hab ich dir was kleines aus dem Urlaub mitgebracht und hoffe du freust dich." Ich reichte ihr die Tüte und schaute sie unsicher an. „Das wär doch nicht nötig gewesen! Ich müsste mich schon fast entschuldigen, dass ich so an euch gezweifelt habe." - „Ella, du musst dich für gar nichts entschuldigen! Du hattest das volle Recht, dich so zu fühlen. Solche Dinge werden sonst immer schon verharmlost, also sollten wir es nicht auch tun. Also nochmal: Es tut mir schrecklich leid!" - „Okay, Entschuldigung angenommen."

Sie sah die Tüte. „Mensch Harry, du kannst mir doch nichts von Gucci schenken!" - „Es ist nur was kleines. Mach auf!" Sie freute sich und dann erklärte ich ihr nochmal, was ich mir dabei gedacht hatte. Darauf lachte sie und umarmte mich kurz.

Während sie die Kerzen wieder in die Packung packte, damit nichts kaputt ging, sagte ich: „Und es gibt noch etwas, worüber ich mich mit dir sprechen muss oder eher möchte. Es geht um Taylor." Ihre komplette Aufmerksamkeit lag jetzt auf mir. „Ich will es später auch noch den anderen Jungs sagen, also Lois weiß es schon, aber Taylor und ich sind nicht zusammen. Es ist nur eine PR-Beziehung. Wir sind nur gut befreundet. Das Management hat gesagt, ich darf es niemandem erzählen, aber ich finde es doof, es vor euch geheim zu halten. Außerdem hat Taylor gesagt, ich soll dir ihre Nummer geben. Wegen weiblicher Unterstützung und so." - „Also hab ich das richtig verstanden: Ihr seid nicht richtig zusammen und jetzt willst du mir mir die Nummer von Taylor SWIFT geben?!" Ich lächelte. „Jap." Immer noch geschockt sagte sie: „Ich glaube mein Handy ist bald mehr wert als alles andere auf dieser Welt. Immerhin habe ich die Nummern von Taylor Swift und von One Direction. Obwohl, ich will garnicht wissen, von wem ihr alles die Nummern habt." Wir beide lachten.

„Aber nochmal wegen der Beziehung: Du bist auch sonst in keiner Beziehung, oder?" - „Bin ich nicht, wieso?" Sie zuckte mit den Schultern, aber ihr Blick verriet mir, dass sie sehr wohl einen Grund hatte. Vielleicht will sie es ja wegen oder für Louis wissen. Meldet sich mal wieder diese hoffnungsvolle Stimme zu Wort. Immer diese beschließenden Hoffnungen.

Schließlich gingen wir zwei in den Raum, der uns zum Frühstücken oder generell zum Essen bereitgestellt wurde. Wenn wir im normalen Speisesaal essen würden, würden wir und die anderen Gäste nur gestört werden.

In der hintersten Ecke sah ich Louis. Gedankenverloren biss er in ein Brötchen. Schnell lief ich zu ihm. „Lou! Ich hab dich so vermisst!" Meine Umarmung erwiderte er nur halbherzig. „Hey, Harry." Enttäuscht fragte ich: „Ist alles okay? Hab ich was falsch gemacht? Du warst schon heute morgen nicht da und jetzt bist du so abweisend." Er lächelte, doch es erreichte nicht seine Augen. „Nein, alles gut. Ich bin nur müde und heute morgen hatte ich so einen Hunger, dass ich nicht warten konnte, tut mir leid." Auch wenn ich bemerkte, dass er mich anlog, beließ ich es dabei.

Als alle Jungs da waren und wir gerade gemeinsam frühstückten, räusperte ich mich. Bevor ich anfing zu sprechen, sah ich mich noch einmal um, damit ich sichergehen konnte, dass auch wirklich kein anderer zu hörte. „Also erst mal tut mir leid, dass ich euch jetzt erst davon erzähle, aber Taylor und ich sind nicht wirklich zusammen, es ist nur PR. Aber wir sind immer noch gut befreundet. Naja eigentlich wieder, sie hat so getan als ob wir wirklich zusammen wären und das war echt nervig, aber jetzt haben wir uns ausgesprochen und es ist wieder alles gut." - „Sorry, Bro. Ist bestimmt scheiße, immer jemanden zu küssen den du nicht küssen willst." Sagte Zayn. Auch von den anderen bekam ich einen mitleidigen Blick, nur Niall sah amüsiert aus. „Wobei wir doch alle wissen, dass du viel lieber Louis küssen würdest." Die röte schoss mir ins Gesicht. War das wirklich so offensichtlich? Ein Blick in die Runde verriet mir, dass es alle lustig fanden. Louis jedoch schaute mit einem ebenfalls rotem Kopf auf seine Finger.

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Hey,
Sorry, dass das Kapitel erst so spät kommt, aber ich wollte es heute noch hochladen.
Ich hoffe es gefällt euch❤️

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt