Kapitel 14

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„Wollen wir mal runter zu den anderen gehen?" fragte Louis. Wir lagen bis eben einfach in meinem Bett und waren am Handy.

Nun gingen wir also zu den anderen ins Wohnzimmer. Harry lag vor der Coach und war mit seinem Handy beschäftigt, während Liam, Zayn und Niall irgendwas zockten. Louis setze sich neben Harry auf den Boden, worauf dieser sofort sein Handy ausschaltete. Und wieder dieses besondere Lächeln lächelte. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte, stand ich einfach so da und setze mich schließlich zu den anderen auf die Coach.

Louis und Harry unterhielten sich, die anderen zockten und ich? Ich saß einfach so da und machte nichts. Bis die Runde von diesem Baller-Spiel fertig war und Liam fragte: „Was wollen wir heute Abend eigentlich machen? Heute ist schließlich Silvester." Oh, das hatte ich ja komplett vergessen. Ich dachte immer, dass man Feste nicht vergessen könnte und Menschen das immer nur so sagten, aber tatsächlich hatte ich Silvester vergessen. Niall unterbrach meine Gedanken: „Ich weiß nicht, aber auf die Party, auf der wir letztes Jahr schon waren, will ich nicht noch einmal! Wisst ihr noch? Gefühlt alle Promis aus London waren da und jeder wollte sich nur betrinken." Louis lachte: „Du kannst dich daran noch erinnern?" Alle guckten mit einem „Ist-das-dein-ernst-Blick" an und sofort verschwand sein Grinsen. Jedoch konnte man sehen, dass er es trotzdem lustig fand. „Außerdem ist Ella noch gar nicht 18." Lenkte Harry ein. Schnell sagte ich: „Ihr müsst auf mich keine Rücksicht nehmen! Ich kann auch einfach hierbleiben und einen Film schauen." Ich wollte nicht, dass sie wegen mir zu Hause sitzen müssen, wenn sie auch auf Partys oder so seien könnten. „Vergiss es!" sagte Louis „Wir feiern einfach hier! Es ist 17 Uhr, also haben wir noch Zeit. Wir bestellen Pizza. Getränke und Knabberzeug haben wir noch mehr als genug! Hopp, hopp. An die Arbeit Jungs! Liam, ruft Maya an. Zayn, ruft Perrie an. Niall, ruft Amelia an. Harry, ruft Taylor an. Und ich ähm keine Ahnung wen ich anrufen werde. Aber sagt ihnen auch, dass noch Freunde mitbringen sollen." Alle verschwanden in beliebige Zimmer und Louis klärte mich schließlich auf: „Perrie und Maya sind die Freundinnen von Zayn und Liam. Und Amelia und Taylor so etwas wie die Freundinnen von Niall und Harry. Tja und ich bin als einziger Single." Ich lachte: „Tja das Single-sein liegt wohl in der Familie." Auch er lachte jetzt.

Louis entschied sich schlussendlich dafür, ein paar alte Schulfreunde einzuladen, welche auch direkt zustimmten, zu kommen. Zum Glück hatte die „1D-WG" einen Partyraum, weshalb wir keine Sofas oder Regale aus dem Weg schieben mussten. Liam, Harry und ich kümmerten uns um das Essen. Wir bestellten die Pizzen und machten Schüsseln mit Chips und Flips bereit. Liam machte außerdem noch kleine Sandwiche, während Harry und ich Muffins backten (Harry bestand darauf, etwas zu backen). In der Zwischenzeit kümmerten sich Niall, Louis und Zayn um Getränke und Musik.

Ungefähr um 20 Uhr klingelte es zu ersten Mal. Niall öffnete die Tür und ich sah vier bildhübsche Frauen davorstehen. Später erfuhr ich, dass die eine, Perrie, Zayns Freundin war und die anderen ihre Bandmitglieder waren. Nach und nach erschienen immer mehr Menschen. Sie waren alle wirklich sehr nett.

Es war kurz vor zwölf Uhr, als wir alle aus dem Haus gingen, um uns das Feuerwerk anzuschauen. Die Meisten waren schon sehr betrunken. Irgendwann fing jemand an von zehn herunterzuzählen. Alle stimmten mit ein. Bei null fingen alle an zu jubeln, umarmten sich und wünschten sich ein frohes neues Jahr.

Viele waren schon wieder reingegangen, doch ein paar andere und ich standen noch draußen und bewunderten das Lichtermeer am Himmel. Überall leuchtete es in blau, grün, rot, weiß, gelb und orange. Man konnte über ganz London schauen. Der Anblick war atemberaubend. Ich stand bestimmt noch bis viertel vor eins draußen, auch wenn nur vereinzelnd noch ein Licht am Himmel erschien.

Ich dachte über die letzten Tage nach und über das, was Louis mir erzählt hatte. Plötzlich bekam ich ein schlechtes Gewissen. Meine Eltern hatten mir damals das Leben gerettet, sie waren immer für mich da gewesen. Und nur weil ich jetzt wusste, dass sie nicht meine leiblichen Eltern waren, zeigte ich ihnen die kalte Schulter? Das war echt nicht fair von mir! Ich bemerkte, dass ich sie auch heute noch gar nicht angerufen hatte oder ihnen wenigstens eine Nachricht geschrieben habe. Ich beschloss deshalb, sie jetzt anzurufen. Vielleicht waren sie schon im Bett, aber dann hatte ich es wenigstens versucht.

Zu meinem erstaunen gingen sie nach kurzem Warten dran.

„Hallo Ella! Schön, dass du anrufst! Frohes neues Jahr!" begrüßten sie mich.

„Hi, euch auch." Ich machte eine kurze Pause „Es tut mir so leid! Ich war nicht fair. Wegen euch lebe ich noch, ihr wart immer für mich da und habt alles dafür gegeben, dass es mir gut geht. Dann erfahre ich, ihr seid nicht meine Leiblichen Eltern und drehe euch meinen Rücken zu. Es tut mir so leid, Mama und Papa!" Sprudelte es aus mir heraus.

„Hey, du musst dich für nichts entschuldigen! Wir hätten es dir früher erzählen sollen. Uns tut es leid!"

Ich erzählte ihnen von meinem heutigen Tag. Und erzählte ihnen auch, wie gut ich mich mit den Jungs und vor allem mit Louis verstand, worüber sie glücklich waren. Ich spürte, dass es sie wirklich glücklich machte und sie nicht nur so taten.

Wir unterhielten uns noch kurz, bis wir auflegten. Nun fühlte ich mich auf jeden Fall besser.

Ich entschied mich, ins Bett zu gehen. Weshalb ich mich auf den Weg nach drinnen machte und versuchte Louis zu finden, um ihm zu sagen, dass ich jetzt ins Bett ginge – ohne Erfolg. Auf Zähneputzen verzichtete ich und legte mich direkt ins Bett, nachdem ich meinen Schlafanzug angezogen habe. Auch wenn die Musik dumpf bis in mein Zimmer erschall, schlief ich schnell ein. Dieser Tag war extrem anstrengend und aufregend. Wenn nicht sogar der aufregendste Tag meines Lebens. Man lernt schließlich nicht alle Tage seinen Bruder kennen.

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt