Teil 46

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Gio
Der Abend war unglaublich, ich war noch nie so verliebt. Erling war ein wahrer Jackpot. Meine Eltern liebten ihn, sie würden kein Problem haben, ihn als meinen festen Freund zu akzeptieren. Im Gegenteil, sie würden sich freuen. Schließlich wollten sie jedes Mal, dass er dazu kommt, wenn sie mich besuchten. Sie liebten ihn einfach. Ich glaube, sie wussten schon vor mir, dass zwischen Erling und mir etwas in der Luft lag. Sie würden sich freuen, ihn in unsere Familie aufzunehmen und sie würden es ohne zu zögern tun. Sie wollten, dass ich glücklich war und das war ich mit ihm... also würden sie es akzeptieren. Sie wollten bald wieder nach Dortmund kommen....vielleicht konnte ich ihnen Erling dann als meinen festen Freund vorstellen....aber vorher musste ich mit ihm darüber sprechen. Ich wollte nichts über seinen Kopf hinweg entscheiden. Erling hielt den Film wirklich gut durch und das obwohl er Horrorfilme hasste, und hin und wieder auch wirklich zusammenzuckte. Er hasste Horrorfilme, weil dann jeder seine Angst sehen konnte und sah, dass auch er eigentlich nur in den Arm genommen werden wollte...er zeigte Gefühle und das hasste er. Ich konnte noch nicht wirklich nachvollziehen, wieso er so verschlossen war, aber er hatte sicherlich seine Gründe dafür, er vertraute eben nur ganz wenigen Menschen und es war schön, dazuzugehören. Vermutlich wurde er schon zu oft enttäuscht und wollte sich schützen. ,,Willst du noch eine Runde raus?" fragte ich, ich bemerkte natürlich, dass er langsam nervös wurde, was sicherlich am Film lag...,,ja gerne", lächelte er....dieses verdammte Lächeln! Er wusste genau, wie er es bei mir einsetzen musste, um das zu bekommen, was er wollte. ,,In Ordnung", Ich stand auf und zog ihn hoch. Bevor ich reagieren konnte, legte er seine Lippen auf meine, ich erwiderte seinen Kuss und zog ihn an mich. Dann lehnte er sich gegen mich. ,,Kannst du mich kurz in den Arm nehmen? nur ganz kurz? dann können wir auch gleich raus" hörte ich ihn leise fragen. ,,Natürlich Erl". Ich legte meine Arme um ihn, er schmiegte sich an mich. ,,Was ist los?" ,,nichts ich will nur kuscheln alles ist gut" murmelte er. ,,In Ordnung", ich spürte, dass ihn etwas beschäftigte, aber er wollte nicht darüber sprechen und das war in Ordnung, wirklich, nur wünschte ich mir, dass er bei mir eine Ausnahme machen konnte und mir alles anvertraute was ihn belastete. Ich zog ihn mit mir zusammen wieder in den Sessel und begann damit, ihn zu streicheln. ,,Ich vertraue dir", flüsterte er. ,,Ich weiß...und ich kenne dich und ich spüre, dass dich etwas beschäftigt Rede darüber, vielleicht kann ich dir helfen oder wir können darüber sprechen". ,,Es ist nichts ich bin nur müde und habe mich mit JayJay gezofft". ,,Wieso?" fragte ich leise ,,er ist sauer, weil ich ihm nichts von meinen Gefühlen für dich erzählt habe, sondern mit Roman darüber gesprochen habe und ihm erst Bescheid gegeben habe, als wir schon ein Paar waren. Weil er jetzt weg ist ist es schwer...Er wusste, dass ich mich wieder verliebt hatte, aber er wusste nicht in wen". Ich lächelte ,,er beruhigt sich schon wieder...er ist dein bester Freund und vermisst dich...was meinst du wie sehr mein bester Freund mir gefehlt hat als ich hierher gekommen bin? und was jadon angeht, ich schätze mal, er ist nur enttäuscht, weil er gerne an deinem Leben teilhaben würde als dein bester Freund und vielleicht gerne mitbekommen hätte, wie wir uns einander annähern". ,,Ich hätte ihm einfach ehrlich sagen sollen, das es um dich geht, aber ich wusste nicht wie er darauf reagiert wenn ich ihm sage, dass ich Gefühle für einen Mann habe", flüsterte er. ,,Ich hatte Angst, dass er mich ekelhaft findet und nichts mehr mit mir zutun haben will". ,,Hast du ihm das so gesagt?" ich nickte ,,vielleicht nimmt er dir genau das Übel diese Gedanken? Weißt du, was ich meine?" er seufzte ,,kann sein". ,,Rede mit ihm...auf dich kann man sowieso nicht lange böse sein, egal wie sehr ich es versuche, länger als einen Tag schaffe ich nicht". Er sah auf und lächelte. ,,Woher kommt das? deine Angst deswegen ausgeschlossen zu werden?" fragte ich vorsichtig. Er zuckte mit den Schultern ,,mir...mir wurde immer gesagt, dass nur eine Frau an meine Seite gehört, aber ich war nie glücklich...mir hat immer etwas gefehlt...naja ich habe es gefunden in dir, mit dir bin ich glücklich", murmelte er. Vorsichtig küsste ich ihn und strich ihm durch die Haare. ,,Wir können es langsam angehen lassen...also wann wir der Mannschaft und anderen verraten, dass wir ein Paar sind. Ich richte mich nach dir Erling...erst wenn du bereit bist, stellen wir uns vor die Mannschaft...Wenn dich das entlastet?" er nickte und legte seinen Kopf an meine Schulter. ,,Danke...also das du mich verstehst und unterstützt" Ich lächelte ,,Selbstverständlich erl...alles wieder in Ordnung?" Er nickte ,,du bist einer der wenigen, die mich aushalten können", murmelte er. ,,Wie meinst du das?" ,,meine Art", ,,ich kenne dich ziemlich gut und weiß wie du dich verhälst, wenn irgendwas nicht stimmt...du bist eben verschlossen, na und? das macht dich nicht zu einem weniger liebenswürdigen Menschen". ,,Okay", flüsterte er ,,sollen wir noch raus?" fragte er leise, ein klares Zeichen, dass dieses Thema jetzt für ihn beendet war ,,gerne". Er löste sich von mir, gemeinsam liefen wir in den Garten. Es war auffällig, wie stark Erling nach Körperkontakt suchte, viel mehr als sonst. Er brauchte Halt. Die Nacht war klar, unzählige Sterne funkelten am Nachthimmel. Ich führte erling zur Bank und setzte ihn darauf. Fast augenblicklich, kuschelte er sich wieder an mich heran. Ich legte die Decke um uns und meinen Arm um seine Hüften. ,,Danke für diesen unglaublichen Abend", flüsterte er und platzierte seinen Kopf auf meiner Schulter ,,gerne...Du bist etwas besonderes und das sollst du auch spüren können". Wir saßen noch eine ganze Weile eng aneinander gekuschelt im Garten und sahen uns die Sterne an. Erl brauchte Nähe und Liebe, er zeigte es zwar nicht deutlich, aber ich konnte es in seinen kleinen Handlungen erkennen.
Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, schlief ich in Erlings Armen ein. Er war so perfekt, ich liebte seinen Charakter, sein Aussehen, ich liebte einfach alles an ihm, sogar seine kleinen Fehler, die ihn irgendwie noch sehr viel liebenswerter machten. Nur das er es nicht so sah, ich konnte nicht ahnen, was wirklich mit ihm los war und wie groß seine Angst und seine damit verbundenen Probleme mittlerweile geworden war. Er brauchte dringend Hilfe, aber ich erkannte es nicht. Etwas, was ich mir wohl ewig vorwerfen würde.

I love you forever, no matter what comes || Haaland & ReynaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt