Prolog

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„Sie braucht dich Minnie. Vielleicht sogar mehr als Lil dich brauchte.", seine Stimme ist voll Sorge und doch war sie liebevoll. „Du erlaubst es mir? Einfach so?", Minerva McGonagall sieht ihren besten Freund überrascht an. Albus Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts und beste Freund der Verwandlungslehrerin, schmunzelt ein wenig: „Minnie, wieso bei Merlins gestreifter Unterhose sollte ich etwas dagegen haben? Du bist eine der wenigen Personen, denen sie vertraut und ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass du sie auch gerne hast." Minerva verdreht die Augen: „Aus verlässlicher Quelle. Wie auch immer... Das heißt, ich darf jetzt nach Kingswinford und Amelia holen?" Albus lächelt: „Hätte ich sonst Adoptionspapiere dabei?" „Du bist der beste Al, wirklich.", antwortet Minerva und umarmt ihren besten Freund. Dieser sagt, als die beiden sich voneinander lösen: „Ich habe aber eine Bedingung." Minerva sieht ihn mit hochgezogener Augenbraue an: „Und die wäre?" „Ich komme mit nach Kingswinford, wer weiß wie weit diese Zauberer gehen würden.", antwortet Albus. Minerva nickt: „Damit kann ich leben. Und jetzt lass uns gehen, nicht auszudenken, was sie ihr gerade antun." Albus nickt und die beiden Freunde verlassen schweigend das Schulleiterbüro. Während sie durch die schülerleeren Korridore des Schlosses laufen stellt Minerva besorgt fest: „Es sind schon seit fünf Tagen Ferien, seit fünf Tagen ist sie bei ihren Eltern.", das letzte Wort sagt sie voller Hass und Ironie. Nach einer kurzen Pause fährt sie leise fort: „Seit fünf Tagen können diese Menschen Amelia sonst etwas antun. Albus, was ist wenn sie noch schlimmer zu ihr sind, als in den Weihnachtsferien?" Die Verwandlungslehrerin erschaudert bei dem Gedanken an den ersten Schultag, nach den letzten Ferien. Das rothaarige Mädchen, welches sonst schon überaus schlank ist, war abgemagert, sie war blass und ihre Augen strahlten nicht so wie sie es sonst immer taten. Unter ihren meeresblauen Augen, waren dunkle, fast schwarze, Ringe, die man – trotz ihrem Versuch, sie abzudecken – bis zum Lehrertisch gesehen hatte. Wie Madam Pomfrey am Abend darauf feststellen musste, war ihr gesamter Körper mit Verletzungen verschiedener Arten und Stärken übersäht. Das war der Tag an dem Minerva McGonagall sich gesagt hatte, dass sich etwas ändern müsse. Minerva zuckt zusammen als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürt. Albus sieht seine beste Freundin besorgt an: „Hörst du mir überhaupt zu?" Minerva seufzt: „Tut mir leid Al. Ich habe gerade nur-" „an Amelias Verletzungen gedacht. Ich weiß Minnie, du denkst seit fünf Tagen über nichts anderes nach. Deswegen sagte ich gerade, dass wir sie da jetzt raus holen werden und sie ein besseres zu Hause haben wird." Minerva sieht ihn traurig an: „Es ist nur-", sie seufzt: „Sie ist seit drei Jahren hier, sie hat mir von Anfang an gesagt, dass sie sich bei ihren Eltern-", wieder die hasserfüllte Betonung: „nicht wohlfühlt und trotzdem helfe ich ihr erst jetzt, nach drei Jahren." Albus hält Minerva kopfschüttelnd und mit strengem Blick am Arm fest: „Minnie, du weißt, dass das nicht wahr ist. Du bist seit ihrem ersten Schultag, für sie da und du hast ihr geholfen, indem du dir Zeit für sie genommen hast. Sie konnte mit dir über alles reden, über ihre Sorgen und Probleme, aber auch über ihre Erfolge und schöne Sachen. Oder einfach darüber, wie ihr Tag war." Minerva umarmt Albus fest und flüstert ein „danke". Die beiden lösen sich voneinander und machen sich wieder auf den Weg. Als sie an der Apperiergrenze angekommen sind, hält Minerva sich an Albus' Arm fest. Keine fünf Sekunden später drehen sich die beiden auf der Stelle, verlieren den Boden unter den Füßen und werden in eine Art Schlauch gezogen. So schnell wie es begonnen hat, hört es auch wieder auf und die beiden Erwachsenen schlagen mit den Füßen auf dem Boden auf. Minerva blickt sich um: dort, etwa hundert Meter von ihnen entfernt steht ein einsames älteres Landhaus, es ist aus Backstein und hat zwei Etagen. Minerva dreht sich in die andere Richtung, doch außer Feldern und einem munterplätschernden Bach ist dort in näherer Umgebung nichts zusehen. Weiter hinten kann man die Umrisse einer kleinen Stadt erkennen: Einige Häuser und wenn man genau hinsieht ein paar Personen. Doch anders, als in anderen Städten ist es leise, keine Autos und keine Flugzeuge. Nur Vogelgezwitscher, Wassergeplätscher, Leises Lachen von den Menschen aus der Stadt und ein Schrei. Moment, Minerva wirbelt herum, da schon wieder. Markerschütternde Schreie! Die Verwandlungslehrerin erkennt diese Stimme, ihre Haare stellen sich auf, als sie Amelia Willows Schreie erneut hört. Und dann mit einem Mal ist alles still. Albus schaut zu seiner besten Freundin, nimmt ihre Hand und die beiden gehen auf das Landhaus zu. „Bereit?", fragt Albus. Minerva holt noch einmal tief Luft: „Bereit." Damit klopft Albus an die Tür.

Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt