Chapter fourty-four

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„Nein! Jetzt apperiere nach Hause. Wenn wir zu Zweit nach da unten gehen, macht es das alles nur noch unangenehmer. Für sie und für uns.", Amelia zog sich schnellstmöglich an. Eine Jogginghose. Einen alten Quidditch-Hoodie von Fred. Kuschelsocken. Während sie versuchte das Bild ihrer Mutter in der Zimmertür aus ihrem Gedächtnis zu löschen. „Okay okay.", Fred war schon wieder angezogen und kam nun auf Amelia zu: „Dann schreib mir, wenn du kannst oder komm vorbei. Ich bin heute den ganzen Abend in der Wohnung, aber muss morgen den ganzen Tag arbeiten." „Mach ich.", Amelia gab ihm einen Kuss: „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch.", ein weiterer Kuss. Dann ein plopp und Fred war verschwunden.
Na dann. Nervös wischte sich Amelia die Hände an ihrer grauen Hose ab und verließ dann das Zimmer. Tief durchatmend stieg die Achtzehnjährige die vielen Treppe aus der zweiten Etage hinunter und lief den Flur entlang ins Wohnzimmer. Dort fand sie jedoch nur Albus und Isobel vor. „Guten Morgen Dornröschen", lachte Isobel: „Gut geschlafen?" „Mhm.", Amelia lächelte unsicher: „Wo ist Mum?" „In ihrem Arbeitszimmer glaube ich.", Albus blickte nur kurz von seinem Buch auf. „Okay, danke.", Amelia verließ den Raum wieder, ging den Flur erneut entlang und stieg die Treppen in die erste Etage hinauf. Ganz leicht, als hoffte sie ihre Mutter würde sie nicht hören, klopfte Amelia an Minervas Arbeitszimmertür. „Mom?", ihre Stimme war ebenso leise. „Komm rein.", Minervas Stimme klang streng. Schüchtern öffnete Amelia die Tür und trat ein. Hinter ihr fiel die Tür leise ins Schloss.
Minerva saß an ihrem Schreibtisch. Vor ihr lagen einige Unterlagen und ein angefangener Brief an Poppy. Die Oberlöwin blickte nicht hoch als Amelia eintrat. Auch als sie unschlüssig im Raum stand und unsicher von einem Fuß auf den anderen trat. „Möchtest du dich nicht setzen?", nach einigen Sekunden unangenehmer Stille setzte Minerva ihre Lesebrille ab und legte die Blätter zusammen. „Ähm- Natürlich Mom.", Amelia setzte sich auf den zweiten Stuhl im Raum und spielte nervös mit ihren Fingern. „Hast du gut geschlafen?", Minerva drehte sich auf ihrem Stuhl in Amelias Richtung und überschlug die Beine. „Mom...", Amelia wurde rot: „Ich wusste nicht, dass Fred vor hatte zu kommen. Ich bin nach Hause gekommen und wollte direkt schlafen gehen. Ich lag auch schon im Bett, dann kam dieser Waldkauz und ich bin wieder aufgestanden." „Was für ein Waldkauz?", Minerva blickte sie verwirrt an. „Ach so, Mom ich muss dir noch was erzählen.", peinlich berührt kicherte Amelia leise: „Ich habe einen Brief von der LUMG bekommen." „Und?" „Ich wurde angenommen.", Amelia lächelte ihre Mutter unsicher an. „Ach das ist ja toll Liebling.", Minerva nahm die Hand ihrer Tochter und strich liebevoll über ihren Handrücken. „Ja. Also auf jeden Fall: Konnte ich es kaum glauben und war so geschockt, dass ich nicht mitbekommen habe, dass Fred apperiert ist.", erklärte Amelia weiter. „Ach Schatz, du brauchst dich doch nicht rechtfertigen.", Minerva lachte: „Ihr seid beide alt genug und es ist was ganz normales, dass ihr in einer Beziehung miteinander schlaft. Es war nur ein wenig unangenehm." „Für beide Seiten.", stimmte Amelia zu und spielte verlegen mit Minervas Fingern, die noch immer auf ihrem Knie lagen. „Aber versprich mir, dass ihr vorsichtig seid. Du möchtest doch erstmal dein Studium machen bevor du Kinder kriegst, oder?", Minerva lächelte ihre Tochter sanft an. „Ja Mom.", Amelia verdrehte grinsend die Augen. „Dann bin ich ja beruhigt.", prüfend sah Minerva Amelia an: „Was möchtest du noch mit mir besprechen?" „Versprich mir, dass du nicht ausrastest.", Amelia lächelte sie unsicher an. „Du weißt, dass ich so etwas nicht versprechen kann.", Minerva lächelte sie gutmütig an: „Aber ich versuche es." „Okay. Folgendes: Wie du weißt wird Lilith nach der Geburt zu George in die Wohnung ziehen.", begann Amelia: „Und Fred wird ausziehen, da die Wohnung nicht groß genug für drei Erwachsene und ein Kind ist." „Amelia.", Minerva blickte das rothaarige Mädchen überrascht an: „Versuchst du mich gerade zu fragen, ob du und Fred zusammenziehen dürft?" „Ich- Ja?", überfordert lachte Amelia: „Ja, irgendwie schon. Wir haben das noch nicht wirklich geplant und es muss ja auch nicht jetzt direkt sein, aber das wäre der Plan für die nähere Zukunft." „Liebling, du bist jetzt mit der Schule fertig, du bist in der Zaubererwelt volljährig und du wirst bald studieren. Mir war klar, dass du in den nächsten Monaten ausziehen möchtest und wenn du dir wirklich sicher bist, dass Fred der Richtige ist, was du dir zu sein scheinst, wäre es ohnehin nur eine Frage der Zeit bis ihr zusammenzieht.", Minerva lächelte ihr jüngste Tochter liebevoll an. „Ist das ein Ja?", Amelias Augen funkelten. Minerva nickte bloß. „Oh danke Mom! Ich muss sofort Fred schreiben.", nach einem Kuss auf die Wange verließ Amelia stürmisch das Zimmer und raste die Treppe hinauf in die zweite Etage. In ihrem Zimmer angekommen begann sie direkt den Brief an Fred zu schreiben.
Währenddessen verließ auch Minerva ihr Arbeitszimmer. Sehr viel weniger euphorisch als ihre Tochter wenige Minuten zuvor, ging sie den Flur entlang und stieg die Treppe hinab ins Erdgeschoss. Als sie den Flur entlang schritt, begannen die Augen der Lehrerin gefährlich zu glitzern. Sie schritt langsam an den Familienfotos vorbei und blieb vor einem bestimmten Bild stehen. Die Oberlöwin blickte in die lachenden Gesichter ihrer Töchter und während die Tränen begannen sich ihren Weg über ihre Wangen zu suchen, bildete sich ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht der Gryffindorhauslehrerin. Auf dem Foto waren die beiden Mädchen noch jünger, Amelia vierzehn und Lilith fünfzehn. Minerva hatte es ohne das Wissen der Beiden gemacht, in der letzten Ferienwoche des Sommers in dem Amelia zu ihnen gekommen war. Die beiden McGonagalls standen in der Küche des Cottages und hatten Schürzen an. Sie hatten an diesem Tag einen Geburtstagskuchen für Albus gebacken, der am nächsten Tag Geburtstag hatte. Lilith hatte ihrer Schwester gerade Mehl ins Gesicht geschmiert, worauf Amelia ebenfalls mit Mehl nach ihr geworfen hatte, was beide Mädchen zum Lachen gebracht hatte.
„Alles in Ordnung Minerva?", Isobels Stimme riss Minerva aus der Erinnerung und sie wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. „Ja.", als sie das Brechen in ihrer Stimme hörte räusperte sich die Hexe: „Ja, alles in Ordnung Mutter." „Offensichtlich nicht. Was ist passiert?" „Nichts schlimmes. Eigentlich ganz im Gegenteil.", Minerva lachte. „Aha. Und das heißt genau?" „Amelia wird erwachsen." „Minerva. Was redest du da? Amelia ist schon seit fast einem Jahr erwachsen..." „Ja natürlich ist sie das, aber jetzt steht ein neues Kapitel in ihrem Leben an. Sie wurde von der LUMG angenommen UND sie wird in den nächsten Monaten aus- und mit Fred zusammenziehen.", Minervas Augen füllten sich trotz ihres Stolzes und ihrem Lächeln wieder mit Tränen. „Jetzt verstehe ich was hier los ist.", lächelnd nahm Isobel ihre Tochter in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.

Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt