Chapter eight

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Als sie aufwachte war Amelia auf positive Weise überrascht, es war die erste Nacht seit mehreren Monaten, in der sie nicht einmal aufgewacht war. Gut gelaunt schwang sich Amelia aus dem Bett, so dass ihre roten Locken herumwirbelten, mit einem Blick auf den Wecker stellte sie fest, dass es noch sehr früh war. 5:50 Uhr um genau zu sein, sich nochmal hinzulegen lohnte sich allerdings auch nicht. So nahm sich Amelia ihre Uniform und verschwand im Bad, dort ging sie duschen und zog sich um. Als sie das Bad wieder verließ waren circa zwanzig Minuten vergangen. Das rothaarige Mädchen ging die Treppen hinunter und war überrascht schon einen Erstklässler vorzufinden: „Guten Morgen. Philip, richtig?" Der dunkelhaarige Junge, der am vorherigen Tag schon den Kopf hängen gelassen hatte zuckte beim Klang der Stimme zusammen. Er versuchte zu lächeln während er nickte, doch Amelia konnte sehen, dass es erzwungen war. „Was hältst du davon, wenn wir schon mal frühstücken gehen und du mir erzählst was mit dir los ist?", schlug Amelia vor. Philip sah sie skeptisch an: „Was meinst du?" Amelia seufzte: „Ich bin nicht blöd. Mir ist gestern schon aufgefallen, dass du etwas abgelenkt wirktest. Und du wirkst verängstigt, also was beschäftigt dich?" Philip wollte schon ansetzten etwas zu sagen, doch Amelia war schneller: „Ich schreib Robert kurz eine Notiz, dann können wir los." Nur wenige Minuten später waren die beiden Ravenclaws auf dem Weg zur großen Halle, ihre Taschen über den Schultern und Philip begann zögerlich zu erzählen: „Also, meine gesamte Familie war in Gryffindor. Mein großer Bruder hat letztes Jahr seinen Abschluss gemacht. Meine Eltern, meine Tante, mein Onkel und meine Großeltern: Sie waren alle in Gryffindor und – bitte nimm es mir nicht übel, Ravenclaw ist toll – aber jetzt bin ich in Ravenclaw und ich habe Angst meine Familie zu enttäuschen." Amelia nickte: „Ich weiß was du meinst, meine leiblichen Eltern waren in Slytherin, genauso wie der Rest ihrer Familien. Du musst wissen, sie sind Todesser und haben mich nicht wirklich gut behandelt, als ich angefangen habe mich gegen sie zu wenden und ihnen klar gemacht habe, dass ich nichts mit Du-weißt-schon-wem zu tun haben möchte. Als ich nach Ravenclaw gekommen bin, hatte ich Angst. Genau wie du, aber ich habe etwas gelernt: Es ist egal was andere denken, solange du dich bei uns wohl fühlst und zufrieden bist. Außerdem weißt du erst wie sie reagieren, wenn du es ihnen sagst." Philip nickte: „Aber was ist wenn sie etwas dagegen haben?" Amelia seufzte: „Hör zu. Ich kenne deine Eltern nicht, aber die meisten Gryffindors, die ich kenne sind sehr tolerant gegenüber der anderen Häuser – außer Slytherin vielleicht – und wieso sollten sie etwas dagegen haben? Du bist eine eigene Persönlichkeit, nicht deine Mutter, nicht dein Vater, oder sonst wer. Du bist du und deine Eltern sind bestimmt sehr stolz auf dich. Weißt du wofür Ravenclaw außer Weisheit und Intelligenz noch steht?" Philip schüttelte den Kopf: „Wofür denn noch? Ich habe sehr viel über Hogwarts gelesen, aber das war alles was dort stand. Und Kreativität." Amelia lächelte: „Du bist auf jeden Fall wissbegierig wie ein Ravenclaw. Aber stimmt, Kreativität. Außerdem Originalität und Individualität. Verstehst du was ich sagen möchte?" Philip nickte und dann tat er etwas womit Amelia niemals gerechnet hätte: Er umarmte sie und flüsterte ein „Danke". Amelia strich im einmal durch die dunklen Locken und dann lösten sie sich voneinander. „Und jetzt komm. Ich habe Hunger.", sagte Amelia grinsend. Die beiden unterhielten sich während sie zur großen Halle gingen. Philip fragte sie über den Unterricht und die Lehrer – vor allem Professor Snape – aus. Amelia erzählte ihm lächelnd einige Geschichten aus dem Unterricht und natürlich von einigen Pranks der Zwillinge. „Und das haben deine besten Freunde gemacht?", fragte Philip nun mit großen Augen. Amelia lachte: „Ja, das waren sie. Und Snape hat seine Haare erst zwei Tage später wieder schwarz bekommen." Sie betraten die Halle – immer noch grinsend – und Amelia sah aus dem Augenwinkel eine Person am Gryffindortisch aufspringen. Nur wenige Sekunden später schlossen sich zwei starke Arme um sie: „Morgen Füchschen." Amelia verdrehte lachend die Augen: „Ich dachte diese Tradition würden wir dieses Jahr endlich beenden." Fred sah sie mit großen Augen an: „Den Spitznamen?!" Amelia kicherte: „Nein du Troll, die Begrüßung und dass du tust als hätten wir und fünf Jahre nicht gesehen." Fred lächelte ebenfalls, doch sein Blick wurde schnell beleidigt: „Erzählst du etwa Witze ohne mich?" Amelia sah ihn fragend und verwirrt an und George – der gerade zu ihnen trat – sagte: „Ihr seid grinsend in die Halle gekommen..." Amelia verstand und drehte sich zu Philip: „Das ist Philip und das sind Fred und George." Philips Augen wurden groß: „Die Prankmeister?!" Fred lächelte: „Ja das sind wir freut-" „uns dich kennenzulernen.", beendete George. Nach einem kurzen Gespräch trennten sich ihre Wege und Amelia setzte sich mit Philip an den leeren Tisch der Ravenclaws. Nach wenigen Minuten stand Professor Flitwick hinter ihnen und begrüßte sie: „Guten Morgen." Amelia und Philip drehten sich beide lächelnd zu dem kleinen Mann um und sagten gleichzeitig: „Guten Morgen Professor Flitwick." Er überreichte ihnen die Stundenpläne und Amelia noch einen Brief: „Den soll ich Ihnen von Minerva geben." Amelia lächelte ihn an: „Danke Professor." Dieser verabschiedete sich ebenfalls lächelnd und ließ die beiden wieder alleine. Langsam füllte sich die Halle und Amelia entschied den Brief nach Zauberkunst zu öffnen. Als es 7 Uhr schlug kam auch Robert mit den anderen Erstklässlern. Auf Amelias verwunderten Blick sagte er: „Sie waren alle so aufgeregt, dass sie schon früh im Gemeinschaftsraum waren." Amelia nickte und widmete sich wieder ihrem Obstsalat. Um punkt 7:30 Uhr kam mit lautem Gekreische die Post, Orla ließ den Tagespropheten und zwei Briefe vor ihr fallen. Doch ehe sie auch nur einen öffnen konnte, hörte sie einen Ruf vom Gryffindortisch: „Weasley hat 'nen Heuler bekommen!" Und wirklich, keine Minute später hallte Mollys Stimme durch die Halle: „ RONALD BILIUS WEASLEY! WIE KANNST DU ES WAGEN DEN WAGEN DEINES VATERS ZU STEHLEN!-", wie viele andere in der Halle, hielt auch Amelia sich vor Schreck die Ohren zu, als sie nach einiger Zeit die Hände von den Ohren nahm hörte sie noch die letzten Sätze der Standpauke: „WENN DU DIR NOCH EINEN WEITEREN FEHLTRITT ERLAUBST, HOLEN WIR DICH DIREKT NACH HAUSE!", mit ihrer mütterlichen Stimme fuhr sie an Ginny gewandt fort: „und Ginny Liebling, herzlichen Glückwunsch, dass du in Gryffindor bist. Dein Vater und Ich sind sehr stolz auf dich." Mit diesen Worten fing der Heuler Feuer und verbrannte. Die Halle war kurz still, alle Blicke waren auf Ron, aber auch auf Ginny gerichtete, dieser war das wohl sehr unangenehm, denn sie rutschte immer weiter in sich zusammen. Mit einem schnellen Blick auf Philips Stundenplan sah Amelia, dass die Gryffindors und Ravenclaws nun zusammen Verwandlung hatten. Kurzer Hand gab sie den Erstklässlern ihres Hauses ein Zeichen, diese verstanden und standen auf. Amelia ging zum Gryffindortisch, legte Ginny eine Hand auf die Schulter und warf Ron einen durchdringenden Blick zu. Ginny stand auf und Amelia machte sich mit der Gruppe Erstklässlern auf den Weg zu Verwandlung. Ginny hatte ihre Fassung wieder gefunden und sagte: „Danke Melia." Amelia lächelte: „Nicht der Rede wert." Vor dem Klassenraum verabschiedete sich Amelia und rannte an der nächsten Ecke gegen eine Person. Amelia zuckte zusammen, da vernahm sie Minervas Stimme: „Tut mir leid Liebling, ich wollte dich nicht erschrecken." Amelia lächelte: „Alles gut Mo- Mina." Minerva gab ihr einen Kuss auf die Stirn, wünschte ihr einen schönen Tag und war schon wieder verschwunden. Kopfschüttelnd ging Amelia weiter die Korridore entlang bis zum Zauberkunstraum. Dort angekommen ließ sie sich auf ihrem gewöhnlichen Platz in der ersten Reihe nieder, da sie schon früh vom Frühstück verschwunden war, war sie die Erste, nur Professor Flitwick war schon da und stand auf seinem üblichen Bücherstapel. „Ah Miss McGonagall, haben Sie den Brief von Minerva schon gelesen?" Amelia schüttelte lächelnd den Kopf. Professor nickte: „Ich würde mich sehr freuen Sie zu sehen." Amelia sah in mit hochgezogener Augenbraue an und zog den Zettel aus ihrer Tasche:

Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt