Chapter four

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Als Amelia am nächsten Morgen aufstand war sie übermüdet, sie hatte sehr schlecht geschlafen. War drei Mal schweißgebadet, aus Albträumen, aufgewacht und konnte danach nicht gut einschlafen. Sie hatte gewusst, dass dies geschehen würde und auch, dass sie wegen ihrer Albträume schreien würde und so hatte sie am Abend zuvor einen Silencio über das Zimmer gelegt. Nun war es 7:30 Uhr und so wie immer stand sie zu dieser Zeit auf. Sie ging in das Bad am Ende des Flurs und atmete erleichtert auf, als sie, ohne von Ryan aufgehalten worden, dort ankam. Sie putzte sich ihre Zähne und ging duschen. Mit einem einfachen Zauber, waren ihre Haare anschließend wieder trocken und sie zog sich schnell um, heute hatte sie sich für ein blaues Sommerkleid entschieden. Vor Minerva konnte sie sowie so nicht lange verbergen, dass sie noch mehr abgenommen hatte. Sie kämmte ihre Haare und band sie wieder in einem hohen Dutt zusammen. Leise schlich sie in ihr Zimmer, nahm sich ein Buch und ging die Treppe hinunter. Sie ging in die Küche und sah einige Hauselfen, die durch die Küche wuselte. Amelia lächelte und begrüßte sie: „Guten Morgen." Ein Hauself mit großen blauen Augen kam auf sie zu: „Sie müssen Miss McGonagall sein. Es ist eine Freude Sie kennenzulernen." Er verbeugte sich, das war Amelia sehr unangenehm, denn sie war es nicht gewohnt. Die Hauselfen in Kingswinford waren genauso wie ihre Eltern. Amelia schüttelte also den Kopf: „Die Freude ist ganz meiner Seits. Ich nehme an Sie sind Alais?" Der Hauself nickte: „Der bin ich." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Was kann Alais für Miss McGonagall tuen?" Amelia lächelte: „Ich würde gerne etwas Obst zum Frühstück haben, wenn das geht?" Alais nickte eifrig: „Natürlich Miss McGonagall. Sie können sich ins Esszimmer begeben wenn Sie das möchten." Amelia wollte ihm noch sagen, dass er sich Zeit lassen solle, doch Alais war schon zu der Arbeitsfläche gelaufen und fing an Obst zu schneiden. So ging Amelia durch den Flur und in das Esszimmer, in diesem war niemand zusehen, worüber sich Amelia freute, da Mina, Albus oder Isobel sie vermutlich dazu überreden würden, mehr zu essen. Amelia hatte aber keinen Hunger, für sie waren es zu viele neue Eindrücke auf einmal. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als eine Hauselfe mit breitem Lächeln und einem Tablett in den Händen vor ihr stand: „Miss McGonagall, Ihr Frühstück. Wollen Sie etwas trinken?" Sie stellte das Tablett auf dem Tisch, vor der Hexe ab. Amelia lächelte: „Gerne ...?" Sie blickte die Elfe fragend an um den Namen der Hauselfe zu erfahren. Die Hauselfe schlug sich mit der Hand gegen die Stirn: „Minnie hat vergessen sich vorzustellen. Entschuldigen Sie Miss McGonagall. Ich bin Minnie, Meisterin Isobels persönliche Elfe. Meisterin Isobel schläft aber noch, deswegen hat Minnie nichts zu tun." Amelia nickte, so dass sich eine rote Locke aus ihrem Dutt löste. Das Mädchen fragte dann: „Könnten Sie mir vielleicht ein Wasser bringen und sich zu mir setzen Minnie?" Minnie nickte und mit einem plopp war sie verschwunden. Nach wenigen Sekunden, in denen Amelia ein Stück Apfel aß, erschien Minnie mit einem weiteren plopp wieder im Raum und hielt ein Glas in der Hand. Da sie nicht sonderlich groß war, half Amelia ihr auf den Stuhl neben sich. Die beiden unterhielten sich angeregt über Merlin und die Welt. Die meiste Zeit beantwortete Minnie Amelia Fragen zum Tagesablauf und dem Wohnen im McGonagall-Cottage – wie das Cottage, so einfallsreich hieß. Es schlug acht Uhr und Amelia hatte gerade etwas gesagt, was Minnie zum Kichern gebracht hatte, als Isobel und Minerva in das Esszimmer kamen. Keine der beiden – werde das Mädchen noch die Hauselfe – hatte die Frauen bemerkt, bis Isobel sich räusperte. Amelia und Minnie fuhren herum und Minnie sprang auf: „Minnie tut es leid, Meisterin Isobel. Minnie dachte Sie schlafen noch. Minnie-" Bevor Minnie sich weiter entschuldigen konnte, legte Amelia ihr eine Hand auf die Schulter und sprach weiter: „Es war meine Schuld Isobel, ich habe Minnie gebeten sich zu mir zusetzen, damit ich nicht alleine hier sitze." Isobel schüttelte den Kopf: „Alles gut Liebes, ich wollte euch beiden nur einen guten Morgen wünschen. Ich finde es schön, dass ihr euch so gut versteht. Und es verstößt gegen keine Regel, sich mit den Bewohnern dieses Hauses zu verstehen." Amelia hockte sich neben Minnie um auf ihrer Augenhöhe zu sein: „Wie gesagt: Wenn du heute irgendwann Zeit hast, komm zu mir, dann lese ich dir aus dem Buch vor." Minnie lächelte: „In Ordnung Amelia, Minnie freut sich. Minnie wird da sein." Mit einem plopp war sie verschwunden. Amelia richtete sich wieder auf und sah zu den beiden Frauen, welche sie beide mit großen Augen ansahen. Amelia sah sie unsicher, wenn auch fragend an: „Ist was?" Minerva fand zuerst die Sprache wieder: „Keiner der Hauselfen, hat es jemals angenommen, wenn eine von uns ihnen das Du angeboten hat." Amelia lachte: „Minnie wollte es auch nicht annehmen. Ich habe es dann in eine Art Befehl umgewandelt und jetzt muss sie mich duzen." Auch Minerva und Isobel lachten. Minerva wurde jedoch schnell wieder ernst und sie streckte ihre Hand nach Amelia aus: „Amelia, hast du in den letzten Wochen schon wieder abgenommen?" Amelia wurde rot: „Ich wollte es nicht Mina, ich verspreche dir, dass ich es nicht gemerkt habe, bis es zwei Kilo waren. Bitte Mina, du musst mir glauben." Eine Träne lief über ihre Wange. Minerva wischte diese mit dem Daumen weg: „Ich weiß Liebling, ich weiß, dass du nicht abnehmen möchtest, aber wieso hast du mir denn nichts gesagt? Oder Poppy? Sie hätte dir wieder einen Trank geben können." Amelia zuckte die Schultern: „Ich wollte nicht, dass ihr euch noch mehr Sorgen um mich macht." Minerva nahm das Mädchen in den Arm: „Lass das mal unsere Sorge sein Liebling." Amelia setzte sich zu Isobel und Minerva und unterhielt sich mit den beiden, während diese frühstückten. Nach etwa einer halben Stunde waren beide Frauen fertig und Minerva sagte: „Wir haben noch eine Überraschung für dich Liebling." Amelia verschluckte sich an ihrem Wasser, Isobel klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken. Nachdem Amelia aufgehört hatte zu husten, bedankte sie sich bei Isobel und drehte sich zu Minerva: „Ich kann nicht noch etwas annehmen Mina. Du hast mich adoptiert und ihr lasst mich bei und mit euch wohnen, das ist mehr als ich mir hätte wünschen können." Isobel lächelte und ohne darauf zu antworten rief sie: „Lyra!" Mit einem plopp erschien eine junge Hauselfe: „Meisterin McGonagall, hat gerufen." Minerva schmunzelte: „Lyra, wir haben dir doch gesagt, dass du ab heute eine neue Meisterin hast?" Lyra nickte aufgeregt: „Mrs McGonagall hat es gesagt, ja. Lyra hatte es vergessen." Isobel sagte lächelnd: „Lyra, das ist Amelia, sie ist ab heute deine Meisterin. Amelia, das ist Lyra, sie ist nun deine persönliche Hauselfe." Von dem was Minnie, ihr erzählt hatte, wusste Amelia, dass es für die Hauselfen eine große Ehre war, auserwählt zu werden eine persönliche Hauselfe zu sein. Eigentlich änderte sich nicht viel, nur, dass wenn die Meisterin eines persönlichen Hauselfen Hilfe brauchte, dieser bei allem half, außer die Meisterin bat explizit um einen anderen Hauselfen. Lyra verbeugte sich und sagte: „Lyra steht Meisterin McGonagall stets zu Diensten." Amelia streckte die Hand aus und sagte in einem erschreckend strengen Tonfall: „Ich bin Amelia, keine Meisterin und keine Miss McGonagall für dich. Haben wir uns verstanden Lyra?" Lyra ergriff Amelias Hand und antwortete glücklich: „Natürlich Mi- Amelia." Amelia nickte zufrieden und antwortete freundlich: „Ich lasse es dich wissen wenn ich etwas brauche." Mit einem weiteren plopp war die Hauselfe verschwunden. Amelia stellte fest: „Sie sieht sehr jung aus." Niemand im Raum antwortete und Amelia blickte zu Minerva und Isobel, beide saßen mit offenen Mündern gegenüber von Amelia am Tisch. „Was ist? Habe ich etwas falsch gemacht?", Amelia wirkte unsicher. „Nein Kleines, aber woher hast du diesen strengen Tonfall?", antwortete Isobel. Amelia grinste: „Na von der Oberlöwin höchst persönlich, von wem denn sonst?" Auch Isobel musste schmunzeln und Minerva sah zwischen den beiden gespielt beleidigt hin und her. Amelias gute Stimmung hielt jedoch nicht lange an, denn als sie Ryans Stimme auf der Treppe hörte, zuckte sie zusammen und man sah die Angst in ihren Augen. Minerva legte ihre Hand auf die von Amelia: „Wir lassen nicht zu, dass er dir weh tut." Isobel nickte zustimmend, Amelia lächelte dankbar und stand auf: „Ich bin im Garten. Fred wollte gegen 9 Uhr kommen. Könntet ihr ihn bitte raus schicken?" Isobel nickte: „Natürlich Liebes, wenn etwas sein sollte, lass es uns wissen." Amelia wollte gerade aus dem Esszimmer gehen, da stieß sie gegen Ryan und machte schnell einige Schritte zurück. Von Lilith war noch keine Spur, doch Amelia hörte ihre liebe Stimme aus der Küche. Ryan schien die beiden Frauen, die sich besorgt erhoben hatten, gar nicht bemerkt zu haben, denn er machte einen Schritt auf Amelia zu und streckte seine Hand nach ihrem Handgelenk aus. Bei seiner Bewegung zuckte Amelia zusammen, Ryan lachte höhnisch: „Angst vor Berührungen meine Hübsche?" Amelia zischte gefährlich langsam: „Fass mich ja nicht an. Und nenn mich nicht „deine Hübsche", klar?" Ryan hob beschwichtigend seine Hände: „Fährt der Adler etwa die Krallen aus? Süß. Ich verstehe meinen Bruder, du hast es nicht anders verdient." Amelia sprach mit einem Unterton, den Minerva nur allzu gut kannte, es war ein leichtes Zittern, das bedeutete, dass Amelia kurz davor war zu weinen: „Wenn das so ist, kannst du mich ja auch vorbei lassen." Ryan packte sie nun doch am Handgelenk und sagte: „Aber das macht doch gar keinen Spaß." Amelia lachte gekünzelt auf: „Wenn du etwas von Spaß hören möchtest, kannst du ja deinen Bruder nach letztem Jahr fragen. Oder du fragst Kira. Du weißt schon, die braunhaarige Ravenclaw, mit der ich mir einen Schlafsaal teile? Wobei jetzt wo ich darüber nachdenke, hattest nur du wirklich Spaß." Ryan blickte sie verblüfft an und lockerte seinen Griff um Amelias Handgelenk kurz. Amelia blickte ihn wütend an: „Jetzt schau nicht so. Glaubst du echt, dass sie uns nichts davon erzählt hat du Schwein!" Bei ihren letzten Worten umgriff er das zierliche Handgelenk wieder fester. Amelia wusste nicht ob sie weinen oder schreien sollte. Aber was sie wusste war, dass sie wütend war und egal wie schüchtern sie war, wenn sie einmal sauer war, dann richtig: „Aber ich sage dir eins: Denk auch nur dran, meiner Schwester etwas dergleichen anzutun und du bist Drachenfutter. Und jetzt lass mich los, denn scheinbar hast du nicht gemerkt, dass wir nicht alleine sind." Ryan blickte mit großen Augen an den Tisch, zu den zwei Frauen und ließ sie tatsächlich los, doch Amelia war noch nicht fertig: „Ich bin mir sicher, dass dich meine Meinung nicht interessiert oder irgendetwas was ich zu sagen habe, weil du denkst ich bin schwach und weniger wert als du, weil ich eine „Blutsverräterin" bin, aber ich kann dir sagen, dass ich wenn es um meine Familie geht, ernst mache-" „Das habe ich noch nie gesehen, wenn deine Eltern mit Flüchen beschossen wurden. Oder wenn sie dich mit Flüchen gequält haben.", Ryan unterbrach sie spöttisch. Amelia blieb standhaft: „Mag daran liegen, dass es nicht meine Familie war. Und jetzt lass mich gefälligst ausreden. Also, mir ist es herzlich egal was du, deine Familie, irgendwelche Todesser und vor allem Mr und Mrs Willow von mir denken, ich habe versucht mit dir auszukommen. Für Lilith. Aber da es dir egal zu sein scheint, wird es mir das nun auch sein. Und jetzt. Lass. Mich. Bei. Merlins. Gestreifter. Unterhose. Vorbei." Überrascht trat Ryan zur Seite und Amelia verließ, dicht gefolgt von Minerva und Isobel, das Esszimmer. Im Flur begegneten sie Lilith: „Was ist passiert?" Amelia lächelte sie – fake – an: „Gar nichts. Ryan ist im Esszimmer." Damit war sie aus der Haustür, in den vorderen Teil des Gartens.

Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt