„Warte...", während sie durch einen Korridor im zweiten Stock liefen quiekte Lilith erfreut auf: „Er hat dir wirklich um 1 Uhr nachts eine Eule geschickt, weil er nicht schlafen konnte und dir sagen wollte wie wichtig du ihm bist?" Amelia nickte lächelnd. „Das ist sooo süß Melia. Und da fragst du mich ernsthaft, ob du eine Chance bei ihm hast? Wirklich?", ihr genervter Ton kam nicht sonderlich überzeugend rüber, da sie immer noch breit lächelte. „Ach komm Lils. Jetzt tu nicht so als wärst du besser.", konterte Amelia: „Wir erinnern uns an das Gespräch am Ende der Sommerferien:", Amelia äffte ihre Schwester nach: „Was soll ich denn jetzt machen Melia? Er will mich bestimmt nicht, siehst du wie er Angelina immer ansieht und-" „Hey! So höre ich mich überhaupt nicht an. Außerdem hatte ich zu dem Zeitpunkt meine Tage.", wehrte sich die Ältere. „Ja, wie auch immer.", fuhr Amelia fort: „War es nicht George, der dir gefühlt eine Liebeserklärung mit seinem Quidditchhoodie gemacht hat und dir gesagt hat wie- Wie nannte er es noch gleich? Ah ja! Wie süß, aber gleichzeitig heiß du darin aussiehst? Man hat ihm angesehen, wie viel Selbstbeherrschung es für ihn war, sich nicht auf dich zu stürzen." Amelia grinste sie an. Lilith verdrehte nur die Augen. „Wieder zum eigentlichen Thema.", sagte die Brünette: „Erinnerst du dich an den einen Tag, in den Sommerferien vor zwei Jahren?" Amelia verdrehte die Augen und sagte sarkastisch: „Ja klar. Ich weiß genau welchen von den 42 Ferientagen du meinst." Lilith grinste: „Ich meine den, an dem es dir nicht gut ging und du so schlecht von dir geredet hast, da hat er-", in dem Moment kamen sie bei Minervas Räumen an und Amelia unterbrach ihre Schwester schnell: „Amore di famiglia (italienisch: Familienliebe)" Während sie durch das Portraitloch stiegen, redete Lilith weiter: „Er hat dir gesagt, dass du in seinen Augen perfekt bist. Innerlich wie äußerlich. Und ich schwöre dir, sein Blick. Ich meine außer Ryan habe ich nicht viel Erfahrung-" „Du meinst gar keine.", warf Amelia ein. Lilith verdrehte die Augen: „Also... Wo war ich? Ah ja! Sein Blick, hätte dich ausziehen können." Amelia schnaubte: „Genau. Und wieso habe ich diesen „ausziehenden Blick" nicht gesehen?" „Liebe macht bekanntlich blind.", entgegnete eine ruhige Stimme hinter ihnen. Die beiden Mädchen fuhren erschrocken herum. Auf dem Sofa saß Minerva mit einem Buch in der Hand und las. Als sich die Schwestern neben sie auf das Sofa plumpsen ließen, legte sie das Buch weg und lächelte ihre Töchter an. „Wieso bist du schon wieder hier? Wir dachten du und Onkel Al, seid noch mindestens eine halbe Stunde weg.", fragte Amelia, die sich an ihre Mutter kuschelte. Minerva legte einen Arm um ihre jüngere Tochter und zog sie noch näher an sich heran: „Wir waren schneller fertig als gedacht. Albus musste allerdings noch einmal mit Igor in sein Büro, er meinte es kann etwas dauern." Lilith nickte, stand auf und ging in die Küche um Teewasser zu kochen. Minerva setzte sich gemütlich hin und Amelia legte ihren Kopf auf dem Schoß der älteren Hexe ab. Liebevoll strich diese mit ihren Finger durch die roten Locken und legte eine Wolldecke über die zierliche Hexe auf ihrem Schoß. Als Lilith mit einem Tablett wieder kam nahmen sie und Minerva sich jeweils eine Tasse und Lilith ließ sich auf ihrem Lieblingssessel nieder. Minerva trank einen Schluck von ihrem Tee und fragte: „Wie war das Quidditchtraining heute Schatz?" Lilith zuckte die Schultern: „Es war gut. Angelina und Oliver haben sich miteinander angelegt, weil Oliver Mal wieder etwas übertrieben hat, was den Ehrgeiz angeht. Harry war heute gut drauf. Und Fred und George hatten ihren Spaß und haben es geschafft niemanden zu verletzen." Minerva nickte immer noch lächelnd: „Und was habt ihr heute sonst noch schönes gemacht?" Ihr Blick lag auf Amelia, doch diese machte keine Anstalten zu antworten. „Liebling?", Minerva hörte auf ihr durch die Haare zu streichen, doch alles was sie als Antwort bekam war ein protestierender Laut. Minerva schmunzelte, da war ihre Jüngste doch glatt auf ihrem Schoß eingeschlafen. Sie hob den Blick und sah nun Lilith fragend an. Lilith grinste und erzählte von ihrem und Amelias Aufenthalt in der Bibliothek und dem anschließenden Treffen mit ihren Freunden im Innenhof. „Wer war denn alles da?", fragte Minerva interessiert. „Fred, George und Grace. John kam kurz vorbei, er wollte aber nur etwas wegen Verteidigung gegen die dunklen Künste fragen und war schnell wieder weg. Dann kam Ced noch und wir sind etwas zu dritt spazieren gegangen.", zählte Lilith auf: „Ach so, Cedric wird seinen Namen in den Feuerkelch werfen." Minerva sah sie überrascht an, doch dann wurde ihr Gesicht besorgt, fast schon ängstlich. „Versprich mir, dass dein Name nicht in den Feuerkelch kommt, ja?", bat sie ihre Tochter. Lilith nickte schnell: „Natürlich Mom." Die Wahrheit war, dass Lilith sehr wohl darüber nachgedacht hatte, sich für die Teilnahme beim trimagischen Turnier bereit zu erklären und sich auch eigentlich dafür entschieden hatte. Sollte sie es nun trotzdem machen oder es ihrer Mutter zu Liebe lassen? Sie war so in Gedanken, dass sie Minervas schelmische Kommentare über das Gespräch zwischen ihr und ihrer Schwester nicht mitbekam. Dies bemerkte auch Minerva und seufzte. So war es im Wohnzimmer der Verwandlungslehrerin still, so still, dass man eine Feder hätte fallen hören können. Und so still, dass beide Hexen zusammenzuckten als das Portrait eine halbe Stunde später mit einem leisen Knarzen aufschwang. „Guten Abend meine Lieben.", begrüßte Albus die drei so munter wie immer. „Pssst", machten Lilith und Minerva gleichzeitig. „Amelia schläft.", erklärte Minerva auf Albus fragenden Blick. „Ich- Ich bin", ein herzhaftes Gähnen: „Wach." Amelia räkelte sich, blieb jedoch liegen. Albus ging von hinten auf das Sofa zu, legte seiner Freundin eine Hand auf die Schulter, was sie dazu brachte sich zu ihm zu drehen und er gab ihr einen liebevollen Kuss. Als er sich auf dem freien Sessel nieder ließ, setzte sich Amelia seufzend auf und rieb sich über die Augen. Lilith kicherte und auch Albus konnte sich bei ihrem Anblick ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Was?", fragte Amelia verwirrt. Sie bekam jedoch keine Antwort. Als sich das rothaarige Mädchen zu Minerva umdrehte bedeutete diese ihr mit einer Handbewegung, näher zu kommen. Amelia rückte also einige Zentimeter näher zu ihr und die Löwenmama schwang lächelnd ihren Zauberstab, so dass die roten Locken nicht mehr in alle Himmelsrichtungen abstanden. „Danke.", sagte Amelia lächelnd. „Stimmt es eigentlich, dass es im Dezember einen Ball geben wird?", fragte Lilith neugierig. Amelia seufzte und sprach in ihrer Ravenclawmanier: „Hast du überhaupt schon Mal etwas über das trimagische Turnier gelesen?" Lilith sah sie mit zusammengekniffenen Auge an: „Ob du es glaubst oder nicht: Ja, ich habe in der Geschichte von Hogwarts das Kapitel über das trimagische Turnier gelesen." Amelia verdrehte innerlich die Augen: Auf den drei Seiten stand so gut wie gar nichts über dieses verdammte Turnier. Sie nahm ihren Zauberstab vom Wohnzimmertisch und stellte sich ein bestimmtes Buch vor, dann sagte sie leise: „Accio" Auf dem Tisch lag keine zehn Sekunden später ein dickes Buch. „Magische Veranstaltungen der Antike bis heute", las Lilith vom Buchcover. „In Kapitel 16 „Schule" stehen zehn Seiten zum trimgischen Turnier und auch zum Yule Ball.", erklärte Amelia als sei es das normalste der Welt, das Buch und die Kapitel auswendig zu können. „Der Yule Ball?", wiederholte Lilith fragend und betonte das „yule" verwirrt. Amelia verdrehte die Augen: „Der Yule Ball – oder auch Weihnachtsball genannt – ist eine Veranstaltung die im Rahmen des trimagischen Turniers schon seit Jahrhunderten Tradition hat. Schüler ab der vierten Klasse dürfen den Ball besuchen. Jüngere Mitschüler haben die Möglichkeit daran teilzunehmen, wenn sie von einem älteren Tanzpartner eingeladen werden. Die Veranstaltung soll die Möglichkeit bieten, dass die Schüler der am Trimagischen Turnier teilnehmenden Schulen - also Hogwarts, Beauxbatons und Durmstrang - einander besser kennenlernen können, ohne die starren Schulregeln beachten zu müssen. Zu Beginn – um 20 Uhr – wird gemeinsam das Festessen eingenommen. Anschließend eröffnen die Champions und ihre Begleitungen den Tanz. Das Fest geht bis 24 Uhr. Der Name „Yule Ball" bezieht sich auf das heidnische Yule-Fest, bei dem mit Freudenfeuern und -lichtern die Wintersonnenwende gefeiert wurde." Als Amelia ihre Erklärung beendet hatte, starrten zwei überraschte, zwei genervte und zwei stolze Augen sie an. Es war einige Minuten still, in denen Lilith Amelia anstarrte, als die Schwestern anfingen zu lachen. „Du klingst schon wieder als hättest du das gesamte Buch verschluckt, Melia.", sagte Lilith grinsend, als sich beide wieder beruhigt hatten. Amelia verdrehte die Augen: „Was erwartest du? Ich bin vermutlich nicht ohne Grund in Ravenclaw." Lilith lachte: „Stimmt." „Der Yule Ball findet am 24. Dezember – am Tag bevor die Ferien beginnen - statt.", mischte sich nun der Schulleiter ein. Die Familie unterhielt sich noch einige Zeit, bevor Amelia und Lilith sich verabschiedeten und in ihre Schlafsäle verschwanden.
DU LIEST GERADE
Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall Fanfiction
Hayran KurguAmelia Willow: Eine Ravenclaw in ihrem vierten Schuljahr, Tochter zweier Todesser und beste Freundin von Fred Weasley und Ophelia Pomfrey Ihr Leben ist alles andere als einfach, doch sie hat Unterstützung... Unterstützung ihrer Freunde, deren Famili...