Als Amelia nach oben gegangen war, war sie erst einmal in ihr Zimmer gegangen um ihre Schulsachen abzulegen, anschließend ging sie zu einer der Türen und klopfte an. Von drinnen ertönte Liliths Stimme: „Herein?" Vorsichtig trat sie in den Tanzraum ein, doch als sie sah, dass Lilith nicht alleine war wurde sie rot: „Tut... Tut mir leid, ich wollte euch nicht stören." Sie wollte das Zimmer schon wieder verlassen, da sagte Lilith liebevoll: „Du störst nicht, komm rein." Amelia sah sie unsicher an: „Sicher? Ich kann auch wieder in mein Zimmer gehen." Minerva, die in der Ecke, neben einem Spiegel saß, der die gesamte Wand bedeckte, lächelte: „Komm rein Amelia, Lilith zeigt mir gerade ihren neuen Tanz, du darfst bestimmt mitzuschauen." Lilith nickte: „Wenn du möchtest, gerne." Amelia lächelte und trat wieder in den Raum, sie setzte sich neben Minerva und die beiden sahen Lilith begeistert zu. Am Ende klatschten die beiden Zuschauerinnen und das braunhaarige Mädchen lachte. Dann sah sie die beiden fragend an: „Ich habe das Gefühl, dass die Drehung nicht in den Takt passt, oder ist es der Sprung danach, ich weiß es nicht. Hat eine von euch eine Idee?" Minerva schmunzelte: „Du weißt, dass ich von Musik keinen blassen Schimmer habe, aber ich fand, dass das sehr schön aussah." Lilith lächelte: „Danke Mom, aber das ist nicht das, auf was ich gehofft hatte. Das sagst du immer." Sie blickte zu Amelia und fragte sie: „Hast du eine Idee Amelia?" Amelia spielte unsicher mit ihren Händen: „Ich- ähm- Ich fand es auch sehr schön." Lilith sah sie mit hochgezogener Augenbraue an: „Du darfst ruhig sagen, wenn du Verbesserungsvorschläge hast Schwester." Das letzte Wort betonte sie extra und lächelte Amelia breit an. Amelia lächelte unsicher zurück: „Vielleicht könntest du die Drehung von einer auf eineinhalb verlängern, dann lässt du eine Zählzeit aus und kannst dann den Sprung danach auf 4 machen?" Lilith sah ihre Adoptivschwester überrascht an, sie hatte nicht gedacht, dass diese sich so gut auskannte. Amelia verstand diesen Blick jedoch falsch und stand schnell auf: „Tut- Tut mir leid. Ich fand es wirklich schön." Dann rannte sie aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und aus dem Haus. Sie bemerkte Albus und Isobel gar nicht, die mittlerweile im Wohnzimmer saßen. Die beiden blickten ihr besorgt hinterher und beschlossen zu sehen was passiert war. Als sie zu Minerva und Lilith in den Tanzraum traten wurden sie von einer aufgelösten Lilith und einer ruhig auf sie einredenden Minerva begrüßt. „Es ist meine Schuld Mom.", sagte Lilith. Minerva strich ihrer Tochter liebevoll über den Rücken: „Nein mein Schatz, Amelia ist es einfach nicht gewohnt Kritik, ohne Strafe, äußern zu dürfen. Sie braucht Zeit." Lilith nickte und dann erblickte sie ihren Onkel und ihre Großmutter. Etwas ruhiger erzählte sie was passiert war. Albus nahm seine Nichte in den Arm und sagte: „Minnie hat Recht, es ist nicht deine Schuld. Amelias Eltern haben Schuld und sonst niemand." Die Erwachsenen nickten und auch Lilith war etwas überzeugter. Isobel blickte auf die Uhr und sagte an die anderen gewandt: „Es ist fast 18 Uhr lasst uns runtergehen vielleicht kommt Amelia auch, dann können wir mit ihr reden." Minerva stimmte zu, doch genau wie die anderen hatte auch sie wenig Hoffnung, dass Amelia zum Abendessen erscheinen würde und so gingen sie zu viert in das Esszimmer. Wie zu erwarten war Amelia nicht da, Minerva seufzte und setzte sich neben ihre Mutter. Auch als es nach einigen Minuten sechs schlug, gab es keine Spur von Amelia.
Im Garten, an einen Baum gelehnt, saß eine schluchzende Amelia. Alle waren hier so nett zu ihr. Und sie hatte alles vermasselt. In Gedanken ohrfeigte sie sich für ihre Dummheit. Sie wusste nicht wie lange sie unter der schönen Buche saß, doch als es sechs schlug erschrak sie, sie würde zu spät zum Abendessen kommen. Aber würde das überhaupt jemandem etwas ausmachen? Vermutlich nicht und sie wäre so oder so zu spät, also blieb sie unter dem Baum sitzen. Irgendwann entschied sie sich dann doch dazu ins Haus zu gehen, als sie gerade an dem Brunnen, in der Mitte des Garten angekommen war hörte sie hinter sich ein Geräusch, sie wirbelte herum, doch da war nichts. „Vermutlich nur ein Vogel.", murmelte sie. Sie drehte sich um, um weiter zu gehen, doch da kamen zwei Eulen auf sie zu geflogen. Amelia erkannte sie sofort, sie streckte ihren rechten Arm aus, damit ihre und Ophelias Eulen auf ihm Platz nehmen konnten. „Na ihr zwei? Hat Ophelia etwa mit Lee geredet?", fragte Amelia und band der Waldkäuzin einen Brief vom Bein: „Danke Emris, wenn du möchtest kannst du zurück nach Hause, wenn ich eine Antwort schreibe, gebe ich sie Orla." Emris kuschelte sich noch einmal kurz an Amelia, gab einen schrillen Ton von sich und flog wieder davon. Amelia sah ihr kurz hinterher, dann sah sie auf die Schneeeule auf ihrem Arm, zu ihrer Verwunderung hatte auch diese einen Brief am Bein. Amelia löste diesen und streichelte Orla über die Federn: „Wenn du möchtest kannst du auch noch etwas fliegen Orla." Orla gab ebenfalls ein Geräusch von sich, bevor sie einige Runden durch den Garten flog. Amelia drehte den zweiten Brief um, auf seiner Außenseite war kein Absender. Während sie weiter Richtung Haus lief, öffnete sie vorsichtig den Briefumschlag und faltete den Brief auseinander. Als sie sah von wem der Brief war, machte ihr Herz einen Satz und sie musste lächeln. Sie begann - während sie ins Haus ging - zu lesen:
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Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall Fanfiction
FanfictionAmelia Willow: Eine Ravenclaw in ihrem vierten Schuljahr, Tochter zweier Todesser und beste Freundin von Fred Weasley und Ophelia Pomfrey Ihr Leben ist alles andere als einfach, doch sie hat Unterstützung... Unterstützung ihrer Freunde, deren Famili...