Chapter fifteen

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Die letzten drei Wochen der Sommerferien vergingen wie im Flug, Amelia traf sich mit Ophelia, Fred, George und mit Cedric. Den Großteil ihrer Zeit war sie jedoch mit Lilith zusammen. Das Wiedersehen mit ihrer Familie – inklusive ihrem „großen Bruder" Remus – war so glücklich, dass einige Tränen flossen. Das erste Mal seit über zwei Jahren hatte sie im Grimmauldplatz Dora und Andromeda gesehen und auch Amelias Tante hatte einige Tränen vergossen. Von Sirius' Freude gar nicht erst anzufangen: Den gesamten Abend hatte er seine Nichten 2. Grades beobachtet und seine Lippen wurden durchgehend von einem Lächeln umspielt. Wie sehr er „seine Teufel" vermisst hatte... Nun war es jedoch wieder soweit, das neue Schuljahr würde am nächsten Montag – also  Übermorgen - beginnen und das bedeutete, dass den jungen Hexen und Zauberern eine sechsstündige Zugfahrt bevor stand. Amelia, Fred, George, Lilith, Ophelia, Lee und Grace saßen gemeinsam in einem Abteil. Sie hatten ihre Umhänge schon an und unterhielten sich gerade darüber, dass in Hogwarts etwas Besonderes passieren würde jedoch weder Poppy, noch Minerva und Albus etwas darüber erzählen wollten. „Mom wirkt total besorgt und meinte dass ich mich zu nichts anstiften lassen soll. Keine Ahnung was sie mir damit sagen wollte.", erklärte Ophelia. „Bei uns ist es auch so. Mom und Onkel Al, wollen uns nicht sagen was passieren wird. Während Mom besorgt und betrübt wirkt, wirkt Onkel Al eher aufgeregt.", erklärte auch Lilith. Amelia blickte aus dem Zugfenster und stand auf: „Wir werden es bald erfahren. Kommt, der Zug wird schon langsamer." Sie sollte Recht behalten, schon in der großen Halle erhielten sie einen Hinweis auf das Bevorstehende. Vor dem Lehrertisch stand ein goldenes skulpturartiges Gebilde, auf dem ein großer ebenfalls goldener Pokal stand. „Der Feuerkelch.", flüsterte Amelia ihren Freunden zu. Sie verstanden und sahen ehrfürchtig nach vorne. Amelia blickte ihren Onkel an, dieser lächelte und zwinkerte ihr zu. Die Gruppe verteilte sich an ihre jeweiligen Tische und wartete auf die anderen Schüler.

Als diese endlich eingetroffen waren ging die Einteilung los. „Baddock, Malcolm!", rief Professor McGonagall. Keine zehn Sekunden später rief der Hut schon: „Slytherin!" Der grüngekleidete Tisch brach in Jubel aus. Amelia hörte die anderen Namen nicht, da sie in Gedanken wieder beim trimagischen Turnier war. Hatte sie nicht gelesen, dass es zu viele Todesfälle gab und das Turnier deswegen abgeschafft wurde? Amelias Gedanken kreisten so sehr um das Turnier, dass sie nicht merkte wie das Essen auf den Tischen erschien und alle begannen zu essen. Erst als das Gabelgeklapper lauter wurde schreckte sie aus ihrer Trance und begann zu essen.

Während Albus nach dem Essen das Trimagische Turnier erklärte warf Minerva ihren Töchtern hin und wieder strenge Blicke zu, dass keine der beiden auf dumme Gedanken kam. Erst als Ophelia Amelia antippte nahm diese ihre Umgebung wieder voll und ganz wahr: „Krass oder?" Amelia nickte einfach, sie hatte keine Ahnung wovon ihre beste Freundin sprach, da sie schon wieder in Gedanken versunken war und ihrem Onkel kein bisschen zu gehört hatte, doch es würde schon stimmen was Ophelia sagte. „Zwar weiß ich, wie begierig ihr alle darauf seid, den Trimagischen Pokal für Hogwarts zu holen", sagte der Schulleiter: „doch die Leiter der teilnehmenden Schulen haben gemeinsam mit dem Zaubereiministerium beschlossen, in diesem Jahr eine Altersbegrenzung für die Bewerber festzusetzen. Nur Schüler, die volljährig sind – das heißt siebzehn Jahre oder älter –, erhalten die Erlaubnis, sich am Wettbewerb zu beteiligen." Einige Schüler schrien empört auf. Dumbledore ließ sich davon nicht beirren und redete weiter: „Unsere Gäste – das heißt die Schulleiter von Beauxbatons und Durmstrang und ihre Kandidaten engerer Auswahl  – werden im Oktober eintreffen und bis zum Ende des Schuljahres bei uns bleiben. Der Ausscheidungskampf für die drei Champions wird an Halloween stattfinden." Nach einer kurzen Pause sagte er: „Auch wenn ihr morgen keine Schule habt ist es trotzdem Zeit fürs Bett. Gute Nacht." Die Vertrauensschüler führten die Erstklässler aus der großen Halle und einige Schüler verließen die Halle ebenfalls. Nur einige der älteren Schüler – des sechsten und siebten Jahrgangs – saßen noch an den Tischen, da sie am Wochenende länger außerhalb der Gemeinschafsträume sein durften. Amelia, Grace und Ophelia setzten sich zu ihren Freunden an den Gryffindortisch, wo sich Fred und George sich gerade wütend über die Altersgrenze aufregten. „Das können die nicht machen!", sagte Fred. „Genau!", bestätigte George. Während die beiden sich aufregten wurden sie immer lauter, was sie jedoch gar nicht zu merken schienen. Irgendwann waren alle Augen der Lehrer – inklusive Professor Moodys Glasauge – und die der übrig gebliebenen Schüler auf sie gerichtet. Amelia, Lilith, Grace, Lee und Ophelia merkten dies im Gegensatz zu den Zwillingen. Während es Grace und Lee egal war, wurden Lilith und Ophelia vor Unbehagen rot und auch Amelia sah man an, dass es ihr nicht gerade gefiel von allen angesehen zu werden. „Fredrick Gideon Weasley und George Fabien Weasley!", beide Jungen erschraken bei ihrem strengen Tonfall und drehten schweigend ihre Köpfe in Amelias Richtung: „Es reicht! Die Altersgrenze ist die Bedingung dafür, dass dieses Turnier hier stattfinden darf und das ist entschieden worden. Punkt." Nun wieder ruhig – eigentlich nur für ihre Freunde bestimmt – sagte sie: „Wenn ihr mich fragt, ist das auch gut so-" „Du hast leicht reden. Du hast die Möglichkeit mitzumachen, wenn du wollen würdest!", unterbrach Fred sie mit lauter Stimme. „Richtig. Wenn ich wollen würde. Ich hänge an meinem Leben und werde nicht mitmachen.", sagte Amelia mit fester Stimme. „Aber du hättest die Möglichkeit.", konterte Fred. Sie diskutierten noch einige Zeit vor den Augen aller Lehrer und ihren Freunden, da die anderen Schüler Reißaus genommen hatten, als Amelia geschrien hat – alle außer Cedric, dieser saß nun neben Grace am Gryffindortisch. „Außerdem was interessiert es dich ob ich mitmachen würde?! Du bist nur meine beste Freundin!", schrie Fred nach einer zehnminütigen Diskussion. Amelia traten Tränen in die Augen und sie machte einen Schritt vom Tisch weg. Fred verstand erst als ihr eine Träne die Wange hinunter lief was er gesagt hatte und auch er stand von der Bank auf. „Nein... So meinte ich das nicht Füchschen...", flüsterte er nur für Amelia hörbar. Diese hatte sich wieder gefasst und während ihr unablässig Tränen die Wangen hinunter liefen schrie sie: „Nenn mich nicht so! Und was mich das interessiert?! Verdammt, bist du wirklich so dumm?! Du bist mir wichtig, du Troll! Aber wenn du dein Leben in Gefahr bringen möchtest?! Viel Spaß dabei den Feuerkelch auszutricksen!" Nach einer kurzen Pause fügte sie leise hinzu: „Ich werde dir nicht im Weg stehen, denn ich bin nur deine beste Freundin." Damit drehte sie sich um und lief aus der Halle, alle Anwesenden waren in eine Schockstarre verfallen. Der Erste, der sich wieder fasste war Fred. Er rieb sich mit den Händen über sein Gesicht und sagte zu sich selber: „Scheiße... Was hab ich getan?" Während er aus der Halle rannte, liefen auch ihm einige Tränen über die Wangen. Nach und nach verließen alle die große Halle, die Schüler und auch der Großteil des Kollegiums machte sich auf die Suche nach Amelia und Fred. Lee und Ophelia suchten in den Gemeinschafts- und Schlafräumen der beiden, Minerva und Albus gingen in ihren Privaträumen schauen. Alle anderen suchten das Schloss – also Korridore und Klassenzimmer, Toiletten und Treppenhäuser – ab. Nach einer halben Stunde trafen sie sich ohne Erfolg in der Eingangshalle. „Und jetzt?", fragte Cedric aufgelöst. „Ich habe noch eine Idee wo Amelia sein könnte.", sagte Lilith: „Mom, Onkel Al. Kommt ihr mit?"  Und so gingen Lilith, Minerva und Albus gemeinsam aus dem Schloss auf die Länderein. Und auch George hatte noch eine Idee wo Fred sein könnte. Lee begleitete ihn nach draußen. 

Auf der weiter vom Schloss entfernten Seite des Sees saß – an einen Baum gelehnt – eine rothaarige Hexe, ihre Beine hatte sie an die Brust gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Leise Tränen liefen wie Sturzbäche über ihre Wangen und sie blickte starr auf die Spiegelung des Sees. Als sie merkte wie jemand sich neben sie setzte fragte sie: „Ich habe alles zerstört oder?" „Nein, ich denke ihr habt noch eine Chance. Er ist aufgelöst aus der großen Halle gerannt und ich denke er macht sich Vorwürfe.", antwortete Lilith. Amelia lehnte sich gegen ihre Schwester und beruhigte sich langsam. Als ihre Tränen getrocknet waren stand Amelia auf und ging alleine zum Schloss. Sie ließ eine ratlose Lilith, eine besorgte Minerva und einen ebenso besorgten Albus zurück.

Auf der Seite vom See, die dem Schloss näher war tigerte ein gewisser Rotschopf hin und her und überlegte wie er seine Fehler wieder gut machen könnte. Als sein Bruder und sein bester Freund zu ihm kamen gingen sie gemeinsam zurück zum Schloss und direkt in den Schlafsaal.

Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt