„Darf ich mich zu dir setzen?", Ruby strich sich eine Locke aus dem Gesicht während sie auf Amelias Antwort wartete. „Wenn du möchtest.", Amelia starrte weiter in den Kamin. Sie war nach dem Frühstück ins Wohnzimmer gegangen und saß seit einer guten Stunde auf dem Sofa, hörte den Stimmen der Anderen aus dem Esszimmer zu, hörte wie sie lachten und konnte sich entspannen. „Bill meinte du bist hier.", sagte Ruby während sie sich auf einen der Sessel setzte. „Aha.", mehr sagte Amelia nicht. „Hör zu. Ich verstehe wenn du nicht mehr mit mir reden möchtest, ich war wirklich furchtbar zu dir und was ich gesagt habe tut mir leid.", Ruby spielte nervös mit ihren Fingern: „Nachdem Bill mir Percys Zimmer gezeigt hat, hat er mir erzählt was dir passiert ist und da ich nun deine Geschichte kenne, möchte ich dir auch erzählen wieso ich gestern so unausstehlich zu dir war." Amelia blickte nun endlich zu Ruby und nickte langsam um der jungen Frau klar zu machen, sie solle weiterreden. „Wie ich gestern ja schon erzählt habe, stamme ich aus Deutschland. Ich habe mit meinen Eltern, meinen zwei Schwestern und meinem Zwillingsbruder zusammen auf einem Landwirtschaftshof gelebt, keine Tiere, nur eine Scheune, ein Wohnhaus, einige Schuppen und mehrere Hektar Felder. Wir sind auf die Aurora Academy gegangen, das ist die Zaubererschule in Deutschland, sie ist bei weitem nicht so groß wie Hogwarts, aber genauso gut.", ein leichtes Lächeln stahl sich bei dem Gedanken an ihre alte Schule auf Rubys Gesicht, welches jedoch genauso schnell wieder verblasste als sie weiterredete: „Ich weiche vom Thema ab, entschuldige. Also Gail – mein Zwillingsbruder – und ich sind die ältesten von uns Geschwistern, bis wir mit der Schule fertig waren, war alles gut. Nach unserem Abschluss blieben wir auf dem Hof wohnen, hatten allerdings unsere abgegrenzten Wohnungen, um unseren Eltern bei der Führung des Hofes zu helfen und ihn nach ihrem Tod übernehmen zu können. Doch in den Sommerferien direkt nach unserem Abschluss, wurde der Hof angegriffen, von Todessern, unter anderem von deinen Eltern und einer deiner Tanten." „Du meinst Mr und Mrs Willow?" „Ach so, ja genau, entschuldige, Bill hatte gesagt, dass du sie nicht als deine Eltern siehst.", Ruby warf Amelia einen entschuldigen Blick zu: „Sie setzten zuerst die Scheune in Flammen, dann das Wohnhaus, wir konnten fliehen oder zumindest die meisten... Jade, eine meiner Schwestern, sie spielte in der Scheune, als diese Feuer fing." Ruby stand auf und stellte sich ans Fenster, wo sie weiterredete. Amelia erfuhr, dass Ruby in einem Drachenreservat in Deutschland gearbeitet hatte, nachdem der Hof geschlossen wurde, doch als dieses vor etwas mehr als einem Jahr geschlossen wurde, war sie nach Rumänien ausgewandert um dort in einem Drachenreservat zu arbeiten. „Und als du dann herausgefunden hast, dass ich die Tochter meiner „Eltern" bin und sie deine Schwester umgebracht haben, hast du dir ewigen Hass geschworen.", vollendete Amelia verständnisvoll. „Genau, als Charlie mir von dir erzählt hat, hat er nie erwähnt, dass du nicht mehr bei Mr und Mrs Willow lebst oder so, hätte ich gewusst was du durchstehen musstest und, dass du sich gegen sie gestellt hast, hätte ich gestern nicht so überreagiert, ich meine, du hast gelacht, dagegen kann man nichts haben. Wenn du lachst, kräuselt deine Nase sich so süß, da muss man mitlächeln, das war gestern sehr schwer ernst zu bleiben, okay Entschuldige, ich schweife schon wieder ab.", Ruby schüttelte den Kopf über sich selber: „Eigentlich wollte ich mich nur bei dir entschuldigen, ich war wirklich ein richtiges Biest." Amelia nickte: „Das stimmt, aber ich verstehe es. Jetzt, wo ich die Geschichte kenne, und das ist exakt das was ich zu Charlie heute Morgen gesagt habe, du wirst einen Grund gehabt haben so zu sein, und genau den hast du." „Das hast du ihm gesagt?", Ruby sah ihre Gegenüber aus großen grünen Augen an. „Genau das hab ich ihm gesagt.", Amelia nickte. Bevor eine der beiden noch etwas sagen konnte, hörten sie aus der Küche Mollys Stimme: „Amelia Liebes! Kannst du bitte einmal kommen?" „Komme Molly!", Amelia stand auf: „Bis später Ruby.", und war aus dem Raum. „Molly?", Amelia lächelte die rothaarige Frau freundlich an. „Ah Amelia, ich wollte fragen ob du heute Abend kochen könntest? Ich hab gleich einen Termin und es-", Molly wurde von einer grinsenden Amelia unterbrochen: „Na klar mache ich das, du weißt wie gerne ich koche." „Du bist ein Schatz, Dankeschön.", nach einem kurzen Blick auf die Uhr hastete sie aus der Tür: „Ich muss los!" Kichernd blickte Amelia der gehetzten Frau hinterher. Amelias Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen, als auf einmal Gewicht auf ihrer Schulter lag und warmer Atem ihren Nacken streifte: „Was gibt's denn hier zu kichern?" „Fred!", Amelia entspannte sich sichtlich als sie die Stimme erkannte. Freds Arme schlangen sich von hinten um Amelias Taille. Amelias Hände legten sich wie von selbst auf die deutlich größeren, ihres Freundes. „Was hast du für heute geplant?", Amelias Stimme war leise als sie sich in Freds Armen drehte, um ihn anschauen zu können. „Wie wär's mit Schlittschuhlaufen?", Fred grinste sie frech an. „Du weißt, dass ich nicht Schlittschuh fahren kann." Doch Fred schüttelte erbarmungslos den Kopf: „Du kannst es, du musst nur üben um es gut zu können." Amelia seufzte: „Na gut, lass uns Schlittschuhfahren gehen." „Das ist meine Freundin.", wisperte Fred bevor er seine Lippen sanft und kurz auf ihre legte. „Und jetzt komm.", aufgeregt zog Fred, die Ravenclaw hinter sich her in den Flur. Sie zogen sich dicke Jacken, Mützen, Schals und Handschuhe an, schlüpften in ihre Schuhe und schnappten sich jeweils ein paar Schlittschuhe aus dem Wandschrank. „Wir sind draußen! In zwei Stunden oder so sind wir wieder da!", rief Fred. „Wo geht ihr hin?", fragte Ginny, die gerade in den Flur trat. „Schlittschuh laufen.", sagte Amelia lächelnd. „Darf ich mitkommen?", Ginny schaute sie aus großen Augen an. „Nein." „Was? Wieso nicht?", Amelia blickte Fred überrascht an. „Ich möchte etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen.", flüsterte er schulterzuckend. „Ginny weiß es doch eh schon und außerdem übt sie wahrscheinlich wieder nur ihre Sprünge.", argumentierte Amelia. Seufzend drehte Fred sich seiner kleinen Schwester zu: „Beeil dich, wir warten draußen." „Juhuu!", jauchzend sprang Ginny auf und ab, bevor sie sich ihre Sachen nahm und sie sich überzog. „Du bist doch jetzt nicht sauer oder?", fragte Amelia als die beiden vor der Haustür des Fuchsbaus standen und auf Ginny warteten. „Nein, natürlich nicht. Ich finde es ja schön, dass ihr beiden euch so gut versteht, und Ginny in dir eine große Schwester gefunden hat." „Das hast du schön gesagt.", Amelia lächelte den Weasley an und reckte sich dann auf ihre Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Wir können los!", glücklich sprang Ginny aus der Tür und hüpfte den Sechstklässlern voran den Feldweg entlang. Nach einem fünfminütigen Fußmarsch waren die drei an dem kleinen See angekommen und zogen ihre Schuhe aus. „Wo bleibt ihr denn?", ungeduldig drehte Ginny sich um und fuhr elegant zum Rand des Sees zurück, wo Fred Amelia gerade die Schlittschuhe zu band. „Wir kommen gleich Gin, fahr ruhig schon Mal ein bisschen, du fährst doch eh nicht mit uns.", Amelia lächelte die Gryffindor an. Diese nickte, drehte sich um und fuhr in schönen Bögen zur Mitte des Sees, wo sie drei Pirouetten hintereinander drehte und dann einen perfekten Sprung anschloss. „Wow.", entfuhr es Amelia und sie klatschte Beifall: „WHOO! SUPER GINNY! DAS SAH SPITZENMÄßIG AUS!" Fred lachte sanft: „Komm Füchschen, lass uns aufs Eis."
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Sie braucht dich Minnie - Eine Minerva McGonagall Fanfiction
FanficAmelia Willow: Eine Ravenclaw in ihrem vierten Schuljahr, Tochter zweier Todesser und beste Freundin von Fred Weasley und Ophelia Pomfrey Ihr Leben ist alles andere als einfach, doch sie hat Unterstützung... Unterstützung ihrer Freunde, deren Famili...