Bittersüße Liebe

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Am nächsten Tag in der Schule, fragt Lea, warum ich gestern plötzlich verschwunden bin. Ich erkläre ihr, dass es mir richtig schlecht ging und ich starke Bauchschmerzen hatte und sie nickt verstehend. Ich fühle mich nicht gut sie anzulügen aber ich kann ihr auch nicht die Wahrheit sagen, sie hat keine Ahnung dass ich überhaupt auf Frauen stehe. Ich weiß, ich sollte es ihr erzählen aber ich habe Angst vor ihrer Reaktion. Ich bin mir nicht sicher aber manchmal habe ich das Gefühl sie ist eher abgeneigt von gleichgeschlechtlicher Liebe. Aber nur deswegen verlieren, will ich sie halt auch nicht. Wir sind schon ewig befreundet und verstehen uns eigentlich mega gut und erzählen uns auch alles, nur in der Sache bin ich eher verschwiegen. Ehrlich gesagt, weiß es eigentlich niemand in meinem Umfeld, nur halt meine Internetfreunde. Unsere Deutschlehrerin kommt in den Klassenraum und beginnt die Stunde. Gestern Abend habe ich tausendmal die Begegnung mit Mara erneut immer und immer wieder in meinem Kopf abgespielt um irgendwas darin zu finden, was eventuell darauf hinweisen könnte, dass sie mich mag. Aber meine Gedanken sind einfach unbrauchbar, wenn es um sie geht, deshalb bin ich nur noch verwirrter als vorher in einen tiefen Schlaf gerutscht. Das aber leider viel zu spät, als ich das letzte mal auf die Uhr geschaut hatte, war es schon 4Uhr Morgens. Dementsprechend sah ich heute morgen vor dem Spiegel auch aus. Ich hatte es schnell überschminkt, damit es niemand merkt.

Nach der Stunde die sich irgendwie heute langezogen hat, auch wenn ich Deutsch mag, verlassen wir das Gebäude für die Pause. Wir entscheiden uns das Schulgelände heimlich zu verlassen und uns was beim Bäcker zu kaufen. Heute morgen hatte meine Mutter mir nichts geschmiert, weil sie immer noch sauer wegen gestern war. Wir machen das nur ganz selten, weil es eigentlich verboten ist, dass Schulgelände zu verlassen. Deshalb schauen wir auch ganz genau, ob uns keiner sieht und rennen dann ganz schnell um die Ecke, bis uns keiner mehr sehen kann. Wir kichern etwas, es ist immer wieder aufs neue aufregend etwas verbotenes zu tun. Beim Bäcker angekommen gehen wir durch die Glastüre und gleich an die Theke. Wir geben unsere Bestellung auf, als sich plötzlich jemand hinter uns räuspert. Ich erkenne die Stimme sofort und wage es mich nicht umzudrehen. Mir läuft das Blut abrubt in meinen Kopf und mir wird ganz heiß. Lea bezahlt noch unsere Bestellung, sie hat noch nichts mitbekommen. Langsam drehe ich mich um und schaue Mara direkt ins Gesicht. Sie steht dort ganz locker mit einem fragenden und gleichzeitig herausfordernden Blick und hat eine Augenbraue hochgezogen. In ihrer grauen Leggins und einem hoodie, ihren Mantel trägt sie über dem Arm, sieht sie unglaublich gut aus. Irgendwann wedelt sie mir mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum. "Hallo, Malia. Ich rede mit dir." spricht sie ungeduldig. ~ach du kacke, hat sie mit mir geredet~ Wieder werde ich knallrot. Jetzt dreht sich auch Lea um. Sie antwortet sofort auf die Frage die Mara mir anscheinend gestellt hat. Doch ich bringe immer noch kein Wort raus. Beschämt schaue ich auf den Boden. "Malia, komm wir gehen." spricht Lea leise zu mir und schiebt mich aus der Bäckerei. Erst draußen bin ich fähig mich zu bewegen. "Frau Handerson ist so nett, sie hat gesagt, dass sie es uns durchgehen lässt aber sie will uns nicht nochmal hier erwischen." plappert Lea drauflos.