Bittersüße Liebe

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Wir betreten die Praxis und werden sogleich in ein Behandlungszimmer geschickt. Mit zitternden Händen und einem komischen Kribbeln im Bauch, setze ich mich neben den Behandlungstisch auf den sich Mara setzt und halte ihre Hand. Ich spüre, dass sie ebenfalls aufgeregt ist. Da kommt auch schon eine Frauenärztin ins Zimmer. Sie begrüßt uns freundlich, ich glaube sie hält mich für die Nichte von Mara oder so. Jedenfalls beginnt sie mit dem Ultrschall und schmiert Mara irgendein Gel auf den Bauch, nachdem Mara sich hingelegt hat. Eine Weile sagt sie nichts. "Ist das Ihr erstes Kind?" fragt sie irgendwann interessiert. "Ja, wieso?" antwortet Mara. "Ehm, weil es gleich zwei sind." entgegnet sie vorsichtig. "Möchten sie wissen, was es wird?" fragt sie dann. Mara schaut mich geschockt an. Ich bin ebenfalls erschrocken. Einen Moment ist es still. Dann nicke ich langsam. "Ja, wir würden es gerne wissen." entgegnet Mara dann mit gebrochener Stimme. Die Frauenärztin schaut mich einen Moment lang nachdenklich an. "Es wird ein Mädchen und ein Junge, Sie sind im 4 Monat." erklärt sie dann freundlich. "Wollen Sie mal sehen?" fragt sie uns beide. "Ja." "Sehr gern." antworten wir schon gefasster. Sie zeigt auf den Monitor und erklärt was wir sehen. Das Kribbeln in meinem Bauch wird stärker. Aber ich kann es immer noch nicht deuten. Nachdem die Ärztin uns alles gezeigt hat und uns erklärt hat, dass es Maras Babys so weit gut geht, verabschiedet sie sich von uns. Wenig später, sitzen wir wieder im Auto. Mara strahlt die ganze Fahrt über glücklich bis über beide Ohren. Auch ich freue mich unglaublich aber irgendwie kann ich dieses Kribbeln noch immer nicht ganz deuten und irgendwas anderes scheint meine Freude noch etwas zu unterdrücken.

Zuhause angekommen, machen wir uns etwas zu essen und setzen uns dann an die Hausaufgaben und Schülerarbeiten. Wir sprechen dabei kaum, weil wir beide konzentriert über unserer Arbeit hängen. Bis Mara irgendwann die Stille bricht. "So jetzt erzähl mal, was war das vorhin?" fragt sie und sucht dabei meinen Blick. "Ich weiß es selbst nicht genau...ich glaube es war Eifersucht und gleichzeitig Hass auf deinen Ex." murmle ich kleinlaut und schaue sie bewusst nicht an. "Aber Mali, du musst doch nicht eifersüchtig sein." entgegnet Mara sanft und drückt mein Kinn hoch, sodass ich sie ansehen muss. "Wovor hast du Angst, dass ich zu ihm zurück gehe nur weil ich jetzt ein Kind von ihm habe?" fragt sie leise. "Keine Ahnung, ich weiß es doch selbst nicht." antworte ich bedrückt und eine Träne rollt mir aus den Augen. "Ich hatte vorhin so ein Gefühl, ich weiß auch nicht...." fange ich an. "Was für ein Gefühl?" fragt Mara mich leise. "Es hat mich irgendwie unterdrückt, irgendwie hat es meine Freude vermindert..." versuche ich zu erklären. Aber wie soll ich etwas erklären, dass ich selber nicht verstehe. Sie nickt verstehend. "Wir finden heraus was es ist und Mali?" sagt Mara mitfühlend. "Ja?" frage ich. "Ich werde dich nicht verlassen, davor brauchst du keine Angst haben, egal was es ist. Ich werde dir immer helfen und für dich da sein. Alles dafür tun, dass es dir besser geht." erklärt sie beruhigend und umarmt mich. "Danke." flüstere ich. "Nicht dafür, Ich liebe dich." entgegnet sie. "Ich dich auch." erwiedere ich, wieder Schmetterlinge in mir spürend und ein angenehmes Kribbeln in mir wahrnehmen. ~Womit habe ich sie verdient?~