Einige Sekunden bleibe ich an Ort und stelle stehen und beobachte sie. Plötzlich dreht sie sich in meine Richtung und erschrocken trete ich ein paar Schritte zurück, dabei trete ich ausversehen auf einen brüchigen Ast der laut entzwei bricht. Das scheint sie gehört zu haben, denn jetzt schaut sie suchend in meine Richtung um die Quelle des lauten Geräuches auszumachen. Wir sind in einem kleinen Wald auf einem schmalen Pfad, da kann man nur sehr wenig sehen. "Hallo, ist da jemand?" ruft sie in die Stille, ich bemühe mich keinen Laut zu machen. Doch sie lässt nicht locker. Sie beendet das Telefonat, dass sie scheinbar gerade geführt hat und verspricht gleich wieder anzurufen und läuft dann in meine Richtung. Ich schaffe es nicht mich zu bewegen, ich sollte weglaufen, mich verstecken, alles in mir schreit danach aber keine meiner Muskeln bewegt sich. Mittlerweile ist sie ganz nah und jetzt bemerkt sie mich. "Hallo?" fragt sie nochmal aber auch mein Mund will sich nicht öffnen. Sie macht ihre Taschenlampe vom Handy an und leuchtet mir in die Augen. "Mmh." kommt es nun doch von mir und reflexartig schließe ich meine Augen und halte meine Hände vors Gesicht. "Malia?" fragt Mara und sofort könnte ich dahinschmelzen, ihre liebliche sanfte Stimme rauscht durch meine Ohren und ich nehme jeden einzelnen Klang ganz genau in mir auf. Ich öffne wieder meine Augen und nicke nun schüchtern. "Was machst du hier?" kommt es leise von ihr. "Naja, also ich..." stottere ich. ~Warum kann ich nicht einfach sagen, dass ich spazieren bin und zufällig hier bin?~ Nervös streicht sich Mara durch die Haare. "Wie viel hast du gehört?" flüstert sie jetzt schon fast und schaut mir eindringlich in die Augen, als würde sie da die Antwort finden. Irgendwas scheint sie verheimlichen zu wollen. Irgendwie versetzt es mir einen leichten Stich aber natührlich lasse ich mir nichts anmerken. "Ich habe nichts mitbekommen, ich bin grade erst hier." antworte ich leise. Ich habe tatsächlich nicht wirklich auf ihr Gespräch geachtet, was ich aber jetzt bereuhe, denn anscheinend scheint ihr das sehr unangenehm zu sein, es könnte sein dass es ihr damit schlecht geht. Erleichtert atmet sie aus und lächelt mich jetzt an. "Magst du die nächtliche Ruhe auch so sehr..." kommt es nun träumerisch von ihr. Etwas verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel antworte ich erst nicht. "Besonders im Winter ist es schön..." murmelt sie nun. Ich nicke, doch unnötigerweise, denn sie schaut gerade in den Himmel. Ich tue es ihr gleich und murmel:"schade nur, dass ich diese Atmosphäre alleine genießen muss. Verwundert sieht sie mich an. "Also bist du auch allein..." Ich weiß nicht wie sie diese Frage meint und sie scheint auch nicht zu wissen, warum sie das gerade gesagt hat und eine unangenehme Stille legt sich über uns. Irgendwann breche ich die Stille. "Wollten Sie nicht, Ihren Anrufer zurückrufen?" kommt es mir über die Lippen. Ich könnte mich Ohrfeigen, warum machte ich diesen Moment kaputt. "Oh ja stimmt. Ich muss dann...." verabschiedet sie sich etwas aus der Fassung geraten und läuft in die Richtung aus der sie kam. "Mist, mist, mist." fluche ich, als sie außer Hörweite ist. ~Warum habe ich das gesagt?~
DU LIEST GERADE
Bittersüße Liebe
Ficção AdolescenteEine Geschichte von einer Schülerin und ihrer Lehrerin. Erwiedert die ältere die Gefühle der jungen Schülerin? Bestes Voting #2 lehrerin 05.12.21 #3 girlxgirl 12.01.22 #3 schnee 30.01.22 #2 schnee 09.02.22 #1 schnee 12.02.22 #4 we...