Bittersüße Liebe

11

"Naja, also...ich bin mir nicht sicher...das zwischen uns, dass darf nicht, das war ein Fehler..." stammelt sie. Mit aufgerissenen Augen starre ich sie an, ich schlucke einmal hart und dann versuche ich mich zu sammeln. Mara schaut noch immer nicht zu mir. ~Jetzt oder nie...~ Ich gehe einen großen Schritt vor und drücke ihr Kinn in meine Richtung, dass alles passiert so schnell, dass sie keine Chance hat, sich zu wehren und auch jetzt nimmt sie keinen Abstand, sondern erwiedert meinen intensiven Blick, gefangen von den Worten meiner Augen. "Andererseits,...will ich dass hier." murmelt sie, bevor sie sanft und fordernd ihre Lippen auf meine legt. Ein wohliges Kribbeln durchströmt meinen gesamten Körper. Sie packt meine Hüfte, in der Jacke und zieht mich näher an sie heran. Leise seufze ich auf, was ihr ein Grinsen auf die Lippen zaubert. Ich lege meine Arme um ihren Hals und werde fordender. "Klingeling, klingeling!" ein Fahrradfahrer drängelt sich an uns vorbei und fällt dabei fast vom Fahrrad. Erschrocken gehen wir auseinander und schauen ihm nach. Kopfschüttelnd dreht er sich zu uns um und schreit wütend:"Meine Güte, muss man "DAS" denn genau auf dem Weg machen?" Dabei betont er das "das" als würden wir etwas ganz anderes machen, du weißt schon. "Ich glaube der ist heute morgen mit dem falschen Fuß, zuerst aus dem Bett aufgestanden." lacht Mara. Sofort ist meine Erschrockenheit verflogen und meine ganze Aufmerksamkeit liegt wieder auf ihr. Einen Moment lang starre ich sie an, dann fasse ich meinen Mut zusammen. "Wollen wir trinken was gehen?" frage ich unbeholfen. ~Oh nein, was mache ich denn?~ Mara bemerkt meine Aufregung und lächelt einfach nur sanft. "Gerne." schmunzelt sie und nimmt meine Hand. Ich bleibe wie erstarrt stehen, doch sie zieht mich einfach mit sich. Schnell passe ich mich ihrem Tempo an. Immer wieder schaue ich sie an, sie ist so wunderschön... ~womit habe ich sie verdient..?~ Plötzlich dreht sie ihren Kopf zu mir und lächelt mich spöttisch an. "Erwischt..." flüstert sie. Ich spüre wie mir das Blut in den Kopf rauscht. Sie lacht daraufhin leise und drückt meine Hand stärker. Auf einmal lässt sie meine Hand los, ich sehe auf. Sie hält mir grade lächelnd die Tür zum Cafe auf. Schnell husche ich hinein und murmel ein leises "Danke". Sie folgt mir und gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch weiter hinten im Laden, hier sollte man uns nicht direkt sehen. Kurz nachdem wir unsere Jacken und Schals ausgezogen und auf einen Stuhl abgelegt haben und uns setzen, kommt auch schon eine Kellnerin. "Was kann ich Ihnen bringen?" fragt sie freundlich. "Zwei heiße Schockoladen mit Marshmallow." antwortet Mara. Die Kellnerin lächelt und verschwindet dann wieder. Verblüfft sehe ich Mara an. "Woher weißt du...?" fange ich an. "Weiß nicht, Intuition." grinst sie und schaut aus dem Fenster. "Schau mal es schneit wieder." flüstert sie aufgeregt aber ich kann nicht ihren Augen folgen, viel zu fasziniert bin ich von ihr, dass scheint sie zu bemerken, weshalb sie mich ebenfalls anschaut. Wieder werde ich rot, doch sie lächelt wieder einfach nur. "Hör nicht auf..." flüstere ich. "Womit?" fragt sie verwirrt. "Zu Lächeln." murmle ich lächelnd.