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Ich höre fremde durcheinander redende Stimmen. Ich versuche meine Augen zu öffnen, bereue es dann aber sogleich und presse sie wieder zusammen und stöhne leise auf. "Malia, bist du wach?" Mein Herz rasst, als ich ihre Stimme vernehme und rege mich nun kein Stück mehr. ~wie konnte sie mich finden? Was ist überhaupt passiert?~Ich entspanne meine geschlossenen Augen versucht unauffällig aber Mara ist es natürlich nicht entgangen. Sie berührt meine Hand, die ich aus Reflex leicht zurückziehe. "Malia, ich weiß, dass du wach bist?" murmelt sie leise. Da es jetzt keinen Sinn mehr hat, so zu tun, als würde ich noch schlafen, öffne ich erneut, nun langsam, meine Augen. Das erste was ich sehe, sind ihre Augen in denen ich ohne Vorwarnung versinke. Alles um uns herum gerät in den Hintergrund, leise dringen die Stimmen um uns herum in meine Ohren. Nur Mara existiert in diesem Moment vor meinen Augen. "Was ist passiert?" flüstere ich jetzt um diese Situation zu beenden aber unterbreche nicht den Blickkontakt. Es gelingt mir auch nicht in die Realität zurückzukehren, die Stimmen sind noch immer weit entfernt und um mich herum ist alles verschwommen. Auch Mara scheint nicht aus dieser Atmosphäre heraus zu kommen antwortet aber trotzdem leise: "Du bist vor drei Tagen ohnmächtig geworden, du wurdest ins Krankenhaus gebracht. Eine Freundin von dir hat mich angerufen." "Was? Ich bin schon drei Tage hier?" frage ich fassungslos. Unser Moment ist augenblicklich zerstört. Traurig schaut sie mich nun an. "Malia, ich habe mir Sorgen gemacht, auf einmal warst du nicht mehr da, nur diesen Zettel hattest du zurück gelassen, ohne einen Hinweis wohin du gehst. Es ist eine Sache auf dich zu warten, beziehungsmäßig aber eine andere, dich gar nicht mehr zu sehen, dass halte ich nicht aus..." zum Ende hin rollt ihr eine Träne aus dem Auge. "Es tut mir leid..." entgegne ich nur. Es schmerzt mich unheimlich sie so zu sehen, wieso setzt sie mich immer ihrer Trauer aus, sie macht mich fertig damit. Aber eigentlich bin ich die Schuldige, ich tue ihr und somit mir das alles an, wieso kann ich nicht auf mein Herz hören und meinen Scheiß Verstand endlich beiseite schieben? Ich versuche mich zu sammeln und endlich eine Lösung zu finden, Mara hat recht, sie ganz zu verlassen war falsch, so habe ich es auch selber erfahren müssen. Wie konnte ich mich nur dafür entscheiden? Ich finde keine Antwort dafür aber dafür eine Lösung. Ich kann nicht so weit von ihr weg sein, ich brauche ihre Nähe, auch wenn es in keinsterweise einer Beziehung ähneln soll, muss ich wieder täglich Kontakt zu ihr haben. "Ich komme zurück." sage ich schließlich. Ein erleichtertes Lächeln setzt sich auf ihre wunderschönen, weichen, wohlgeformten, sanften Lippen. Wie gerne würde ich sie jetzt küssen... ~Stopp!~ stoppe ich meine Gedanken dominant und schaue schnell woanders hin. "Malia, du bleibst erstmal bei mir wohnen, bis wir etwas gefunden haben, ist das für dich in Ordnung?" fragt Mara mich sanft. Ich nicke und spüre etwas Freude ihn mir aufkommen, die ich aber schleunigst versuche zu unterdrücken. ~kann ich meine Gefühle nicht einfach überwiegen lassen?~ frage ich meinen Verstand verzweifelt, bekomme natürlich aber keine Antwort.

Bittersüße LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt