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Am nächsten morgen werde ich von einem rascheln geweckt, tapsenden Schritten auf dem Holzfußboden und dann ein merkwürdiges Geräusch. Verschlafen reibe ich mir durch die Augen und schaue neben mich, doch Mara liegt nicht neben mir. Ich schaue auf die Uhr und sehe dass es grade mal 4 Uhr ist. Wieder ertönt dieses Geräusch, es hört sich sehr nach... "Mara, ist alles gut?" rufe ich besorgt, während ich aus dem Bett schlüpfe, mir einen übergroßen Pulli überziehe und zum Bad rüberlaufe. Vorsichtig öffne ich die Tür. Mara hockt über die Kloschüssel und würgt gerade. "Shit." murmel ich und halte ihre Harre. Ich streichel ihr beruhigend über den Rücken und spreche ihr gut zu, bis es endlich aufhört. Erschöpft lehnt Mara sich an die Wand und schaut mich aus müden Augen an. "Danke..." murmelt sie, als ich ihr einen nassen Waschlappen reiche. "Bist du krank?" frage ich und fühle ihre Stirn. Sie fühlt sich normal an. "Ich glaub nicht." antwortet Mara. "Vielleicht habe ich einfach die Pizza nicht vertragen oder so." sagt sie und steht vom Boden auf. "Vielleicht solltest du heute lieber Zuhause bleiben." schlage ich besorgt vor. "Nein, schon gut. Ehrlich gesagt geht es mir jetzt viel besser schon, als wär nichts gewesen." wehrt sie ehrlich ab und grinst mich an. Ungläubig starre ich sie an. "Komm, wo wir schon mal wach sind, können wir auch duschen gehen, wir müssen eh in einer halben Stunde aufstehen." sagt Mara jetzt und zieht ihr Tshirt aus. Etwas verwirrt über ihren plötzlichen Wandel, ziehe ich mich ebenfalls aus und folge ihr unter die Warme Dusche. Bald darauf ist der Vorfall schon wieder vergessen. Küssend stehen wir unter Dusche und waschen uns gegenseitig. Nach dem wir uns abgetrocknet und ihm Schlafzimmer angezogen haben, läuft Mara gut gelaunt in die Küche um Frühstück zu machen. ~was ist den heute los mit ihr?~ denke ich und folge ihr langsam und unmotiviert. Sie deckt den gesamten Tisch und scheint richtig hungrig zu sein. Während sie sich ein Brot schmiert, schaue ich ihr dabei zu. "Was machst du da?" frage ich sie. "Gurke, Wurst und Nutella, ist doch lecker. Willst du auch mal probieren?" sie reicht mir ihr Brot entgegen. "Nein danke, iss du mal." wehre ich ab. ~Irgendwie ist ihr Verhalten grade auch süß...~ Nachdem ich mir dann endlich auch mal ein Brot mit Käse belegt habe, schnappt sich Mara eine Gewürzgurke und macht sich etwas Honig drauf. "Mara was ist los? Bist du irgendwie schwanger oder so?" frage ich aus Spaß. Sie macht plötzlich halt in ihrer Bewegung. "Was?" frage ich, doch sie antwortet nicht sondern läuft Richtung Bad. "Jetzt sag nicht du denkst wirklich, dass du Schwanger bist." laufe ich ihr hinterher. "Warum hast du überhaupt einen Schwangerschaftstest in deinem Schrank?" frage ich wieder, als sie einen aus ihrem Schrank herauskramt. Ich warte vor der Türe während sie den Test macht, dann komme ich zu ihr rein. Mara sitzt auf dem heruntergeklappten Klodeckel und schaut angestrengt auf den Test. Noch ist er nicht ausgewertet, bemerke ich auf einen Blick hin. "Mara, warum solltest du schwanger sein..." fange ich an. Sie schaut mich nur an, mit ihren durchdringenden, wunderschönen Augen. "Von deinem Ex." geht mir ein Licht auf und sie nickt leicht. Eine Träne glitzert in ihren Augen. Ich umarme Mara fest. "Alles ist gut, wir schaffen das, noch steht es nicht fest." versuche ich sie aufzuheitern. Ein Schluchzen ertönt von ihrer Seite. "Positiv." murmelt sie leise und drückt mich fester an sich. Ich gebe ihr den nötigen Halt und lasse sie nicht los, während sie leise anfängt zu weinen. "Es tut mir so leid..." schluchzt sie leise. "Quatsch, es muss dir doch nicht leid tun." protestiere ich ebenfalls leise und schaue sie ernst an. "Weißt du eigentlich, wollte ich sowieso Kinder haben, vielleicht noch nicht so früh aber das ist unsere Chance ein Kind gemeinsam groß zu ziehen." lächle ich und auch mir rollen ein paar Tränen die Wangen entlang. "Wirklich?" fragt Mara nochmal nach. Ich nicke und umarme sie nochmal fest. "Aber es ist trotzdem noch deine Entscheidung, ob du das Kind behalten willst." murmle ich jetzt. "Ich werde ganz sicher nicht abtreiben, dass habe ich mir immer gesagt." entgegnet sie, was mich lächeln lässt. "Wir schaffen das ok?" spreche ich wieder mit fester Stimme. Mara nickt schwach lächelnd und küsst mich liebevoll. "Ich bin froh dich zu haben." murmelt sie gegen meine Lippen. Ein angenehmer Schauer läuft mir über den Rücken. "Ich liebe dich." flüstert sie. "Ich dich auch." flüstere ich zurück und drücke meine Lippen verlangend auf ihre. Sie erwidert mein Verlangen und zieht mich auf ihren Schoss. "Shit, wir müssen los." fällt mir plötzlich ein. "Dein ernst?" protestiert Mara schmollend. "Na los komm. Ich werde jetzt schon zu spät kommen." fordere ich sie zu Beeilung auf. "Quatsch, ich fahr dich." raunt Mara mir zu und zieht mich wieder zu sich. Ich lasse mich von ihr erweichen und erwidere ihren erneuten Kuss. "So jetzt müssen wir aber wirklich los." unterbreche ich irgendwann und ziehe Mara mit mir aus dem Bad. Noch gerade rechtzeitig kommen wir an der Schule an. Da Mara mich aber nicht bis vor die Schule mitnehmen kann, komme ich 5 min zu spät in die Klasse. Aber unser Lehrer ist zum Glück noch nicht da. "Na Malia, morgendlichen Sport getrieben." lacht Lea neben mir leise und zeigt auf meine Haare die noch total zerzaust sind. "Shit." fluche ich leise und krame ein Haargummi aus meiner Tasche. Ich binde sie mir zu nem Dutt zusammen und schon kommt unser Lehrer in den Klassenraum und beginnt den Unterricht.

Bittersüße LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt