Türchen 5.2

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"Bella, was ist los?", fragt Julian sanft und nimmt neben mir auf der Couch Platz. Ich habe es mir nach dem Frühstück mit einem Buch gemütlich gemacht und wollte irgendwie ein bisschen den Kopf frei kriegen.

"Was meinst du?", hake ich nach, stelle mich etwas dumm und senke das Buch in meinen Händen.

"Du weißt genau was ich meine. Seit gestern Abend bist du so abwesend. Ist etwas passiert?", fragt er besorgt und legt seine Hand auf mein Bein, während er mich abwartend anschaut. Ungewollt fährt ein Seufzen über meine Lippen und sofort hebt sich Julians Augenbraue und er rutscht noch ein kleines Stück näher an mich heran.

"Du hast dein Türchen heute noch nicht geöffnet und beim Frühstück hast du kaum ein Wort gesagt. Rede bitte mit mir darüber, ich mache mir bloß Sorgen", bittet er und streicht eine Strähne hinter mein Ohr. 

"Es ist eigentlich völlig dumm. Ich weiß selbst nicht wirklich was los ist", seufze ich auf und schaue ihn entschuldigend an. 

"Wenn es dich beschäftigt ist es alles andere als dumm", meint er ruhig und schaut mich abwartend an. Sein Daumen fährt immer wieder sanft über den Stoff meiner Schlafanzugshose, die ich immer noch trage. 

"Gestern im Stadion. Als ich Scarlett und die Kleine angeschaut habe. Da kam so ein Gefühl in mir hoch, ich kann es nicht beschreiben und weiß nicht einmal wirklich selbst was es war. Meine Gedanken hat es aber eingenommen. Das vergeht aber sicherlich wieder, heute Abend habe ich es wahrscheinlich verdrängt", erzähle ich meinem Freund die halbe Wahrheit. Denn mittlerweile bin ich mir sicher, was das für ein Gefühl war.

"Bist du dir sicher? Ich kenne dich, du kennst dich sehr gut und ich bin mir sicher, dass du dieses Gefühl einordnen kannst", hakt der Blonde nach.

"Ich...Es war bloß ein Gefühl", murmel ich und lächel Julian schief an. Seine Augenbraue hebt sich und ohne ein Wort zu sagen weiß ich, dass ihm klar ist, dass ich nicht die Wahrheit sage.

"Julian. Es war bloß ein blödes Gefühl, dass mich Mutter sein lassen wollte. Aber das ist nun wirklich nicht die Zeit dafür"

Überrascht schaue ich den Spieler an. Wieso habe ich das gesagt? Ich weiß, dass Julian viel zu viel darüber nachdenken wird. Wir werden ewig über dieses Thema reden. Ich hätte nichts sagen sollen. Schließlich ist die Zeit für dieses Thema noch nicht so weit.

"Ich....Bella, lass uns darüber reden", stammelt mein Freund leicht und schaut mich bittend an.

"Über was möchtest du da reden? Wir sind seit nicht einmal einem Jahr zusammen und beide beruflich ziemlich eingespannt. Ich denke nicht, dass es jetzt an der Zeit ist diesen Schritt zu gehen", seufze ich und schaue den Blonden entschuldigend an.

Ich will Mutter werden, unbedingt. Aber ich bezweifle, dass jetzt die richtige Zeit dafür ist. Mein Fokus liegt viel auf der Arbeit, ich habe eine wichtige Position. Ich habe Julian, er hat seine Karriere auf die er sich fokussieren muss. Für eine weitere Person, die alleine nicht über lebensfähig ist, ist da kein Platz. Oder?

"Bella, wenn dich dieses Gefühl so sehr beschäftigt sollten wir wirklich darüber reden", meint Julian leicht drängend.

"Juli, es ist bloß ein Gefühl. Lass uns das einfach vergessen, okay?", seufze ich auf und schaue ihn bittend an. Meine Hand fährt sanft über seinen Arm. Ich möchte ungerne weiter darüber reden "Wir sind am Wochenende bei Reus eingeladen. Soll ich etwas zum mitbringen besorgen oder übernimmst du das?"

Abwartend schaue ich den blonden Spieler neben mir an. Kurz schaut er mich einfach nur an, lässt einen Seufzer frei und lächelt dann schief.

"Wenn du willst, kann ich das übernehmen. Hast du schon eine Idee?", hakt er nach und schaut mich fragend an. Ich bin froh, dass er auf den Themenwechsel eingegangen ist. 

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt