Türchen 10

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"Wo warst du denn?", kommt mir Juli entgegen, als ich gerade erst die Haustür geöffnet habe. Er sieht besorgt und ziemlich unruhig aus.

"Ich musste noch tanken und es war wahnsinnig voll dort. Außerdem ist der Verkehr heute wieder die reinste Katastrophe", erkläre ich meine Verspätung und Juli entspannt sich sichtlich. Ein Seufzen verlässt seine Lippen und kurz fährt er sich mit seiner Hand durch die blonden Haare.

"Juli, entspann dich. Hast du dir Sorgen gemacht?", frage ich sanft und lege meine Hand an seinen Arm.

"Ja natürlich. Du bist eine halbe Stunde zu spät", meint er etwas aufgebracht und scheint immer noch etwas unter Strom zu stehen.

"Jetzt bin ich doch hier. Ich werde jetzt das heutige Türchen öffnen und dann machen wir was zusammen", lächel ich ihn beruhigend an und nickend seufzt der Blonde.

Das er so besorgt ist, hätte ich nicht erwartet. Es kann schließlich immer Mal vorkommen, dass man zu spät kommt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Juli direkt vom schlimmsten ausgeht. In Zukunft werde ich ihn anrufen, wenn ich später komme.

Heute befindet sich ein paar Ohrringe in dem Adventskalender und sie sind wirklich wahninnig hübsch.

"Danke, Juli. Die sind total schön", lächel ich ihn an und umarme ihn kurz, bevor ich ihn abwartend anschaue. Denn um ehrlich zu sein weiß ich nicht so recht, was mir die Ohrringe sagen sollen.

"Wir fahren heute in die Stadt ein paar Geschenke kaufen. Ich denke zwar du hast bereits den Großteil, aber ein paar fehlen dir bestimmt auch noch. Mir fehlen nämlich noch einige", lacht er leicht und kratzt sich im Nacken. Juli ist jedes Jahr so spät mit den Geschenken dran.

"Das ist eine super Idee. Mir fehlen noch Geschenke für deine Familie, ansonsten habe ich tatsächlich schon alle. Und für dich werden wir auch was finden", grinse ich ihn an.

"Wollen wir irgendwo in der Stadt was essen gehen? Zum kochen fehlt mir ehrlich gesagt die Motivation", frage ich nach und zustimmend nickt Juli.

Also packen wir uns wieder dick ein und verlassen das Haus. In der Stadt beginnen wir unseren Shopping Tag mit einem Mittagessen und machen uns dann auf den Weg zu den Geschäften.

"Hast du irgend eine Idee ob deine Brüder und deine Eltern sich was wünschen?", frage ich Juli nachdenklich, als wir an den ersten Schaufenstern vorbei gehen. Ich möchte natürlich etwas schenken worüber sie sich auch freuen.

"Bella, Jannis und Jascha könntest du vermutlich auch Müllbeutel schenken und die zwei würden sich freuen", lacht Juli auf "Und meine Eltern freuen sich einfach nur, dass du auch da bist. Keiner von meiner Familie erwartet ein Geschenk von dir"

"Ich möchte trotzdem was schenken und zwar keine Müllbeutel", meine ich entschlossen und schaue Juli etwas vorwurfsvoll an. Müllbeutel zu Weihnachten, ist ja wirklich das perfekte Geschenk.

"Wir finden schon was", grinst er mich an und zieht mich in das erste Geschäft mit herein.

Hier sind einige ziemlich coole Sachen und kurze Zeit später habe ich etwas für Jannis und Jascha. Das wäre also schonmal erledigt.

"Für wen brauchst du denn noch was?", frage ich Juli und schaue ihm neugierig über die Schulter, während er die ein oder andere Sache anschaut.

"Für Marco, Kai, Jadon, Lukasz und Erling fehlt mir noch was", beantwortet er meine Frage. Immerhin hat er schon alle Geschenke für seine Familie, das ist ja schonmal was.

"Wir finden schon was passendes. Schickst du für Kai ein Paket?", erkundige ich mich.

"Ja muss ich ja", lacht er leicht auf.

"Sag mir Bescheid wenn du es losschickst, ja? Ich habe auch noch was für Kai und Sophia. Das könnte ich dann ja dazu legen, sparen wir uns ein Paket", schlage ich vor und zustimmend nickt Juli.

Wir schlendern noch durch eine Unzahl an weiteren Geschäften und überraschenderweise finden wir tatsächlich für alle etwas. Ich bin mehr als erleichtert für jeden aus Juli's Familie ein Geschenk gefunden zu haben. Jetzt bin ich wirklich bereit für Heiligabend.

"Deine Freunde können sich wirklich glücklich schätzen, dich zu haben", lächel ich als Juli die große Tüte, mit den Geschenken, in den Kofferraum seines Wagen lädt. Er hat wirklich für jeden der Spieler etwas schönes gefunden und wenn ich ihm noch ein bisschen beim verpacken helfe, macht es auch optisch direkt einen guten Eindruck.

"Warte erstmal ab, bis du dein Weihnachtsgeschenk siehst", schmunzelt Juli geheimnisvoll und steigt in das Auto ein. Ich tue es ihm gleich.

"Es ist gemein, wenn du solche Andeutungen machst", meine ich und schiebe leicht meine Unterlippe nach vorne. Juli spannt einen manchmal so auf die Folter.

"Entschuldigung, ich hör auf damit. Aber ich bin einfach so gespannt auf deine Reaktion", lächelt er mich an und gibt mir kurz einen Kuss auf die Wange, bevor er den Wagen anspringen lässt und losfährt.

Das muss ja wirklich was ganz tolles sein. Er ist wirklich unfassbar. Natürlich hat er damit meine Neugier geweckt und jetzt kann ich es gar nicht mehr abwarten, dass Geschenk zu sehen.

"Muss ich für das Wochenende was bestimmtes einpacken?", erkundige ich mich und wechsel somit das Thema.

"Wie gesagt das Wetter ist so wie hier und sonst denke ich nicht, dass du etwas bestimmtes brauchst. Ich habe nämlich alles wichtige dabei beziehungsweise wenn ich den Koffer gepackt habe, dann habe ich alles wichtige dabei", grinst Juli

"Deswegen werde ich morgen etwas später kommen. Muss vorher noch zu mir und alles packen"

"Klar, kein Problem. Ich kann dann ja auch schonmal anfangen", lächel ich und lehne mich entspannt tiefer in den Sitz. Ich bin wirklich gespannt wo es hingeht und was wir machen werden.

"Zeig mir mal was du für Kai und Sophia besorgt hast", fordert mich mein bester Freund auf, als wir gerade eintreten und nicht einmal die Haustür geschlossen ist. Seufzend hole ich die Geschenke her und zeige sie Juli.

Für Sophia habe ich ein paar Schmink Sachen besorgt, die sie immer gebrauchen kann. Außerdem habe ich ein kleines Fotoalbum gemacht, mit Erinnerungen von diesem Jahr. Auch wenn wir uns seit Kai seinem Wechsel nicht mehr ganz so oft sehen, ist da doch einiges zusammen gekommen.

Sophia ist ihm schließlich nach England gefolgt und da sieht man sich nicht jede Woche mindestens einmal, so wie es bei uns immer war.

Sophia und ich kennen uns aus Schulzeiten und nur durch sie habe ich auch Juli kennengelernt. Als Sophia und Kai zusammen gekommen sind haben wir oft was zusammen gemacht und Kai hat irgendwann angefangen Juli mitzunehmen.

Es war wirklich ein Segen damals. Alleine mit einem Pärchen kann manchmal unangenehm sein und da Juli und ich uns von Anfang an perfekt verstanden haben, stand ziemlich schnell fest, dass er seitdem immer dabei ist.

Für Sophia habe ich noch einen Gutschein von unserem Lieblingsrestaurant hier in Dortmund besorgt. Falls sie mal wieder hier ist, werden wir mit Sicherheit dort hingehen.

Für Kai habe ich ein neues paar Trainingsschuhe besorgt. Er wünscht sich die schon ewig, war aber immer zu geizig sich die zu kaufen. Und da ich von Sophia weiß, dass er sie immer noch nicht besitzt, habe ich sie ihm kurzerhand besorgt.

"Mega cool. Da werden sich die zwei mit Sicherheit freuen. Willst du die Geschenke vielleicht einpacken? Ich wollte morgen wahrscheinlich das Paket fertig machen und wegschicken. Dann geht es noch früh genug raus, nach dem Wochenende könnte es etwas knapp werden", meint Juli.

"Klar, kann ich schnell machen", bestätige ich und verpacke schnell die Sachen liebevoll. Ich hoffe die zwei werden sich darüber freuen, aber ich gehe mal stark davon aus.

Fertig mit allem lasse ich mich zu Juli auf die Couch fallen und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter.

Ich bin wirklich gespannt was morgen auf mich wartet und noch mehr auf das anstehende Wochenende. Am liebsten würde ich sofort los.

Euch allen einen schönen zehnten Dezember <3

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt