Türchen 14.2

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"Draußen sieht es immer noch nicht besser aus", murmel ich als ich am Morgen aus dem Fenster schaue. Meine Arme schlingen sich um meinen Körper. In meinem Schlafanzug ist es etwas frisch. 

"Wird dieser Schneesturm jemals aufhören?", grummelt Juli und zieht sich die Decke über den Kopf. Ich weiß, dass dies nicht sein Lieblingswetter ist. Er hätte lieber leichten Schneefall. Ich seufze leise auf.

"Ich sollte John für morgen schon einmal absagen und das auf die Tage verschieben", überlege ich laut und schaue fragend zu Julian herüber. Dieser zieht seine Decke wieder etwas weiter nach unten um mich anzuschauen. 

"Dieser Schneesturm bringt alles durcheinander. Ich wollte heute mit dir eigentlich in eine Therme fahren. Aber bereits gestern stand auf der Webseite, dass sie wegen diesem Sturm zu haben", meint Julian leicht genervt und schaut mich entschuldigend an.

Mit einem Lächeln gehe ich wieder zurück ins Bett, rutsche nah an meinen Freund heran und lehne mich über ihn.

"Das war eine schöne Idee. Aber wir können es uns schließlich auch hier gemütlich machen. Die Therme holen wir nach", hauche ich gegen seine Haut und lege meine Lippen sanft auf seine. Julian lässt ein zufriedenes Seufzen frei und seine Hand fährt in meinen Nacken. Er zieht mich noch näher an sich heran und tieft den Kuss nur noch weiter.

Lächelnd weiche ich zurück und schaue in seine blauen Augen, die nicht all zu begeistert zurück schauen.

"Hast du heute Training?", erkundige ich mich und fahre mit meinen Fingern durch seine blonden Haare. Er schüttelt kurz den Kopf "Dann bin ich wirklich die Einzige, die heute arbeiten muss?"

"Sieht ganz so aus. Aber du bekommst später eine Entschädigung dafür, versprochen", grinst Julian verführerisch und zieht mich wieder an sich um seine Lippen auf meine zu legen. 

"Juli", murmel ich und versuche mich wieder von ihm zu lösen. Doch keine Chance. Julian zieht mich noch fester an sich. Mit aller Mühe befreie ich mich aus seinem Griff und lächel ihn belustigt an "Du weißt, dass wir Besuch haben"

Ich setze mich wieder auf und schaue meinen Freund entschuldigend an.

"Ich liebe Kai und Sophia, aber ich wünschte sie würden so schnell es geht wieder zurück fliegen", murmelt Julian und schaut mich wehleidig an.

"Julian", meine ich leicht entsetzt und schlage sanft mit meiner Hand gegen seine Schulter, während ein kleines Lachen über meine Lippen geht. Es sind schließlich immer noch unsere Freunde, aber ich verstehe seinen Punkt. 

Nach ein paar Minuten erheben wir uns endlich und ziehen uns um. Julian schlüpft in seine bequemen Sachen, während ich bereits Kleidung für die Arbeit anziehe. 

In der Küche treffen wir dann auf Sophia und Kai, die gemeinsam am Tisch sitzen und sehr ernst aussehen.

"Ist etwas passiert?", frage ich besorgt, denn ihre Gesichter sehen aus als wäre gerade die halbe Welt untergegangen.

"Es gehen noch immer keine Flieger, jedenfalls nicht von hier. Aber ich muss morgen wieder in London sein. Es gibt einige Termine, die sich nicht verlegen lassen", meint Kai ernst und schaut zu uns auf.

"Aber ihr habt doch keine Möglichkeit bis morgen wieder in London zu sein", stellt Julian verwirrt fest. Wie sollen die beiden das schaffen? Sophia und Kai schauen sich ernst an und wenden sich dann wieder uns zu.

"Wir werden ab Paris fliegen, dort ist der Sturm bereits vorbei", teilt Sophia den Plan mit uns und überrascht schaue ich die beiden an. Ab Paris? Das ist nicht gerade ein Katzensprung "Deswegen wollten wir fragen ob Julian uns eventuell bis Brüssel bringen könnte. Von dort könnten wir einen Zug nehmen. Wir wissen dass es weit ist und es tut uns sehr leid, dass ihr wegen uns solche Umstände habt. Wir würden sonst auch sicherlich eine andere Lösung finden"

"Nein, das passt. Ich kann euch dorthin fahren, gar kein Problem", stimmt Julian der Bitte zu. Etwas überrascht schaue ich ihn an. Schließlich ist es auch nach Brüssel eine ziemliche Strecke.

"Du bist ein Schatz Juli", lächelt Kai seinen Freund erleichtert an und steht vom Tisch auf, bevor er den Blonden kurz in seine Arme zieht.

"Wenn ihr morgen wieder in London sein müsst, ist das die beste Möglichkeit. Außerdem kann ich Bella dann wahrscheinlich direkt von der Arbeit abholen. Das passt alles", lächelt mein Freund.

"Oh, das ist super lieb. Danke dir. Dann gehen wir schon einmal packen", lächelt Sophia, fällt Julian ebenfalls um den Hals und dann verschwinden die beiden in unserem Gästezimmer.

"Bist du dir sicher? Bis nach Brüssel dauert es, bei dem Wetter ist es gefährlich und du musst die ganze Strecke auch wieder zurück", frage ich besorgt nach und lege meine Hand an seinen Arm.

"Bella, mach dir nicht so viele Sorgen. Freu dich lieber. Ich hole dich von der Arbeit ab und dann können wir uns doch noch einen richtig schönen Abend hier machen", lächelt Julian und setzt einen Kuss auf meine Wange. Dann wendet er sich einfach der Kaffeemaschine zu.

Seufzend schaue ich ihn einen Moment an. Mir gefällt der Gedanke ehrlich gesagt ganz und gar nicht, aber ich kann meinen Freund doch sowieso nicht umstimmen.

"Fahr vorsichtig und melde dich wenn du Pausen machst", mahne ich Julian leicht als wir an der Haustür stehen und uns voneinander verabschieden. Kai und Sophia habe ich bereits verabschiedet, sie sitzen schon im Auto. Nur Julian ist noch kurz hier geblieben.

"Ich bin schneller wieder da als du denkst. Bis nachher", lächelt er sanft und setzt einen Kuss auf meine Lippen. Als das Auto losfährt, winke ich noch kurz, bevor ich wieder zurück in die Wohnung gehe. Ich greife meine Sachen und verlasse dann selbst die warme Umgebung und trete in die Kälte. Dann bringen wir den Arbeitstag hinter uns.

Tatsächlich holt mich Julian stundenspäter von der Arbeit ab. Ich war die gesamte Zeit recht panisch. So wie Julian ist, hat er sich natürlich nur gemeldet als er Sophia und Kai in Brüssel abgesetzt hat. Sonst habe ich nichts von ihm gehört und das hat mich wahnsinnig besorgt. 

"Du solltest dich melden. Mehr als nur einmal", ermahne ich ihn streng und schaue leicht sauer zu ihm herüber. Bei diesem Wetter kann schließlich alles passieren.

"Ich hatte keine Zeit für Pausen. Ich wollte so schnell es geht wieder bei dir sein", lächelt er sanft und lehnt sich vor um mich zu küssen. Natürlich ist meine Stimmung sofort besser, seine Worte waren gut gewählt und haben mich zum lächeln gebracht.

"Dann auf nach Hause", lächel ich als er sich wieder von mir löst.

"Ich bin dafür, dass wir uns gleich etwas total bequemes anziehen, etwas zu Essen bestellen und einfach entspannen. Von mir aus könne wir auch Masken oder so machen, wonach dir auch sein sollte", meint Julian erfreut und schaut kurz zu mir herüber "Wenigstens ein kleiner Ersatz für die Therme. Irgendwie soll der Adventskalender dieses Jahr nicht wirklich sein"

"Es ist trotzdem alles perfekt und die Alternative hört sich doch wirklich gut an", lächel ich beruhigend und lehne mich etwas im Sitz zurück.

Tatsächlich ist es auch zuhause super entspannend und schön kuschelig warm. Ich liege in Julians Armen und wir genießen einfach die Zweisamkeit. Heißer Tee und Kekse stehen auf dem Tisch und Julians Hand fährt immer wieder durch meine Haare. 

"Bella, ich liebe dich so sehr", murmelt er und setzt einen Kuss auf mein Haar. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ich werde von diesen Worten nie genug bekommen.

"Ich liebe dich viel mehr", entgegne ich und greife nach seiner zweiten Hand, die auf meinem Bauch ruht. Sie ist so schön warm. Julian wird vermutlich für immer meine Heizung bleiben.

"Bald sind wir eine richtige Familie", haucht er und ich nicke leicht. Ich weiß zwar nicht was er mit bald meint, aber der Gedanke an eine richtige Familie mit ihm ist wunderschön. Ich bin sehr gespannt was die Zukunft für uns bringen wird.


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Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt