Türchen 7.2

1.2K 57 0
                                    

Gähnend schlage ich meine Augen auf, strecke mich und merke, dass das Bett neben mir leer ist. Verwundert setze ich mich auf und fahre mit meiner Hand durch meine Haare, als ich mich im Raum umschaue.

Julian und sein Handy sind nicht mehr hier. Wahrscheinlich ist er bereits aufgestanden, aber es ist äußerst ungewöhnlich, dass er vor meinem Wecker wach ist.

Verschlafen stehe ich auf und tapse in den Flur. Aus der Küche dringt Licht und als ich das Zimmer betrete sehe ich Julian an dem Tisch sitzen. In seinen Händen hält er eine dampfende Tasse. Tiefe Augenringe zieren sein Gesicht, er sieht wahnsinnig blass aus.

"Alles gut Liebling?", frage ich besorgt und gehe zu ihm herüber. Als ich neben Julian stehe, schaut er müde zu mir auf. Meine Finger fahren durch sein Haar.

"Ich konnte nicht schlafen", murmelt er und mitleidig schaue ich ihn an.

"Ohne Grund?", hake ich nach.

Mein Freund zuckt mit den Schultern.

"Ich hatte etwas Kopfschmerzen und hab irgendwie keine Ruhe gefunden", seufzt er auf.

Mein Blick landet kurz auf der Uhr im Raum.

"Kannst du dich vorher nicht noch etwas hinlegen? Bis zum Training dauert es schließlich noch", schlage ich vor und setze einen Kuss auf seine Stirn, bevor ich mir selbst einen Kaffee einschenke.

"Ich glaube das bringt nichts"

"Soll ich dir etwas zum Frühstücken machen? Auf was hast du Hunger?", frage ich und drehe mich dem Blonden wieder zu.

"Ich hab keinen Hunger", murmelt Juli und schenkt mir ein sanftes Lächeln. Besorgt schaue ich ihn an.

"Bist du dir sicher, dass du bloß schlecht geschlafen hast? Wirst du vielleicht krank?", hake ich nach und setze mich auf den Stuhl gegenüber von dem blonden Spieler.

"Ich hoffe nicht", seufzt er erneut und stützt seinen Kopf auf der Hand ab.

"Wenn du krank wirst solltest du Zuhause bleiben. Du weißt, dass dein Verletzungsrisiko dann höher ist und deine Leistung nicht so gut wie normalerweise. Ich möchte nicht, dass du vor Weihnachten noch beim Arzt landest", äußere ich meine Bedenken.

"Ich schau Mal. Es wird sicherlich besser", lächelt Julian und schaut mich leicht gequält an.

Während ich etwas frühstücke sitzt Julian mir still gegenüber und nippt immer Mal wieder an seinem Kaffee.

Ich mache mich im Badezimmer fertig und als ich mir meine Tasche greife, sitzt Julian immer noch dort.

Ein Seufzen verlässt meine Lippen.

"Wenn du dich nicht gut fühlst, bleib heute zu Hause, okay?", meine ich ernst und schaue Julian abwartend an.

"Versprochen", murmelt er und lächelt mich kurz an, bevor ich die Wohnung verlasse.

Die Arbeit ist anstrengend, ich muss einiges nachholen was gestern liegen geblieben ist. Der Praktikant hat sich einige Fehler erlaubt, die ich wieder beheben muss. Aber auch dieser Tag geht irgendwie um und am Nachmittag sitze ich wieder in meinem Auto.

Während ich nach Hause fahre läuft Weihnachtsmusik und freudig singe ich mit. Die bunten Lichter ziehen an mir vorbei. Als ich vor unserer Wohnung halte schaue ich zu ihr auf. Es ist alles dunkel. Ist Julian noch nicht zuhause? Das Training ist schließlich eigentlich vorbei.

Ich nehme meine Sachen und verlasse das Auto. Nachdem ich die Wohnung betreten habe, schalte ich das Licht an. Mein Blick fällt auf die Schuhe und die Kommode. Julians Sachen sind hier, also muss er Zuhause sein.

Leise gehe ich durch die Wohnung, schaue kurz in das Wohnzimmer. Doch dort ist alles leer. Als ich ins Schlafzimmer schaue, sehe ich Julians Silhouette auf dem Bett liegen.

Seufzend lehne ich mich gegen den Türrahmen. Er scheint tatsächlich krank zu sein. Ich hasse es ihn so zu sehen. Meistens erwischt es Julian dann so richtig und auch wenn viele Männer gerne etwas übertreiben, geht es dem Blonden wirklich sehr schlecht.

Aber er sieht es normalerweise nicht ein und versucht normal weiter zu machen, sodass man ihn schon beinahe ans Bett ketten muss.

Leise schließe ich die Tür unseres Schlafzimmers um Julian nicht zu stören und somit zu wecken.

In der Küche mache ich mich direkt an eine Suppe für ihn, das tut ihm bestimmt gut wenn er wach ist. Danach räume ich möglichst leise die Wohnung auf. Besonders die Küche hat gestern etwas gelitten und kann besonders den Abwasch gebrauchen.

Als es früher Abend ist bekomme ich Gesellschaft. Es ist bereits dunkel, ich habe nur das Licht unter den Küchenschränken an.

Julians Silhouette erscheint im Türrahmen. Sein Gesicht ist erkennbar. Er ist verdammt blass, seine Haare stehen in alle Richtungen ab und seine Nase ist ganz rot.

"Wie fühlst du dich?", Erkundige ich mich besorgt und trockne hastig meine Hände ab. Während ich noch das Handtuch zur Seite lege, findet meine Hand Platz auf Julians Stirn.

"Du hast Fieber", stelle ich besorgt fest.

"Seit wann bist du hier? Warum hast du mich nicht geweckt?", fragt mein Gegenüber einfach, ignoriert meine Frage und schaut mich müde an.

"Juli, du bist krank. Geh zurück ins Bett. Ich bringe dir eine Suppe, ja?", Lächel ich sanft und schaue meinen Freund auffordernd an. Ein Seufzen fährt über seine Lippen und tatsächlich dreht er um und verschwindet wieder in unserem Schlafzimmer. Ich bin überrascht wie gut das funktioniert hat.

Mit einem Teller heißer Suppe folge ich dem Spieler. Das Licht auf seinem Nachttisch brennt und eingekuschelt in seiner Bettdecke sitzt er auf der Matratze. Er sieht wahnsinnig süß aus, aber leider auch wahnsinnig krank.

Vorsichtig nehme ich neben ihm Platz und bevor ich sitze will er mir bereits den Teller abnehmen, doch ich halte ihn auf.

Stattdessen nehme ich den Löffel und halte ihn Julian hin. Kurz schaut er mich genervt an, erhält allerdings lediglich ein strahlendes Lächeln von mir zurück. Tatsächlich nimmt er die Suppe und ergibt sich damit. Er lässt sich in Ruhe von mir füttern und als der Teller leer ist sinkt er gegen die Wand.

"Wie war die Arbeit?", fragt er und hustet leicht auf. Ich sehe, dass er sich schüttelt und gleichzeitig der Schweiß auf seiner Stirn steht. Besorgt lege ich meine Hand auf sein Bein, dass unter der dicken Decke verborgen ist.

"Ganz gut aber ich wäre lieber hier gewesen. Ich hole dir ein bisschen Medizin, okay?", lächel ich sanft und schwach nickt der Blonde.

Ein paar Minuten später komme ich wieder zurück. Bepackt mit Medizin, einer großen Trinkflasche und Taschentüchern.

"Was hälst du davon wenn wir einen Film schauen?", schlage ich vor und fahre mit meinen Fingern durch Julians Haare.

"Geh lieber ins Wohnzimmer und bleib dort. Ich will dich nicht anstecken", hustet mein Freund und schaut mich gequält an.

"Mach dir darüber mal keine Sorgen", lächel ich und lege mich neben ihn ins Bett. Ich schalte den kleinen Fernseher im Raum an und suche für uns einen schönen Weihnachtsfilm heraus. Julian wird mich schon nicht anstecken. Mein Immunsystem ist sehr stark.

"Bella, ich meins ernst. Ich will nicht, dass du auch krank wirst", murmelt Julian und schiebt mich schwach von sich weg, als ich näher komme.

"Das werde ich nicht. Aber ich will nicht, dass du hier alleine vor dich hin leidest. Ich bin deine Freundin. Es ist mein Job dich zu pflegen", lächel ich und setze einen Kuss auf seine warme Wange. Dann ziehe ich die Decke noch etwas fester um ihn und schaue ihn aufmunternd an.

Müde lächelt der Blonde zurück und sinkt tiefer in den Kissenstapel hinter sich. Ich reiche ihm noch etwas Medizin, damit er diese wenigstens nimmt. Wenige Minuten später ist er nämlich bereits eingeschlafen und wacht auch zum restlichen Film nicht mehr auf.

Ich hoffe wirklich, dass es ihm morgen schon besser geht.


Lasst gerne Feedback da <3

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt