"Hey, wie war die Arbeit?", erkundigt sich Juli lächelnd als ich die Tür öffne und meine Tasche etwas unsanft an der Seite landet. Er hatte schon wieder früher Trainingsschluss, wie ungerecht.
"Anstrengend, aber ertragbar. Hast du zufällig schon was zu essen gemacht? Ich sterbe vor Hunger", jammer ich und schaue flehend meinen besten Freund an, der mich grinsend mustert.
"Steht schon auf dem Herd, sollte jeden Moment fertig sein", bringt er über die Lippen und ein erleichtertes Lächeln legt sich auf meine Lippen.
"Das heutige Türchen öffne ich danach, ja? Ich brauche jetzt wirklich etwas zu essen", lächel ich entschuldigend, gebe Juli einen kleinen Kuss auf die Wange und verschwinde dann in der Küche. Den ganzen Tag bin ich nicht dazu gekommen etwas zu essen. Die letzte Mahlzeit die ich hatte war das Frühstück heute morgen und danach gar nichts mehr.
Nach dem Essen geht es mir deutlich besser und meine Laune ist auch wesentlich besser als zuvor.
"Dann wollen wir doch Mal schauen", strahle ich Juli an und öffne die Tüte. Zum Vorschein kommt ein kleines flauschiges Handtuch. Lachend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und schaue zu meinem besten Freund. Was hat dieses Handtuch zu bedeuten?
"Sauna. Wir gehen heute in die Sauna", lacht Juli auf und da erschließt sich mir auch das Handtuch.
"Klingt gut, danke", strahle ich und umarme den Blonden kurz. Saune klingt wirklich unfassbar gut. An sich bin ich eigentlich nie in einer Sauna, aber wenn ich es dann doch mal bin genieße ich es. Gerade in der kalten Jahreszeit finde ich das mehr als angenehm.
Man wärmt sich komplett auf, bis ins Innerste, und dann tritt man raus in die Kälte. Man spürt die Kälte im Gesicht und wie sie versucht auch den restlichen Teil des Körpers zu erobern. Doch man ist noch so sehr aufgeheizt, dass die Kälte absolut keine Chance dazu hat.
Es ist eine Ewigkeit her, dass ich eine Sauna von innen gesehen habe. Letzten Winter fehlte mir dazu die Zeit.
"Dann lass uns gleich los fahren. Die Sauna ist hier ganz in der Nähe", lächelt Juli und ist scheinbar begeistert über meine Euphorie. Aber ich meine, wie könnte ich nicht? Ich packe noch schnell alles mögliche ein und dann machen wir uns schon auf den Weg.
Angekommen ist kaum etwas los und wir ziehen uns kurz in Kabinen um. Ich weiß, eigentlich geht man lediglich mit einem Handtuch in die Sauna. Aber ich fühle mich doch wohler, wenn ich noch einen Bikini trage und Juli geht es da ähnlich. Als ich den Bikini anhabe binde ich mir dann noch das Handtuch um und verlasse die Kabine wieder.
Gemeinsam betreten wir die Sauna und ich werde fast von der Hitze erschlagen, aber andererseits ist es auch sehr angenehm. Es befindet sich ein Ehepaar in der Sauna, doch ein paar Minuten nachdem Juli und ich Platz genommen haben gehen sie.
"Müssen wir zwei wohl alleine schwitzen", lacht Juli leicht, als sich die Tür geschlossen hat.
"Sieht ganz so aus", lächel ich und lehne mich etwas zurück. Ich kann es mir nicht verkneifen auf Juli's Oberkörper zu schauen. Er hat ziemlich an Muskeln zugelegt und ein Sixpack zeichnet sich leicht ab. Seit wann trainiert er so viel? Normalerweise war da immer diese kleine und süße Speckschicht drüber, so gemein das gerade auch klingt.
Der Schweiß macht das Ganze nicht besser, sondern hebt seine Muskeln nur noch mehr hervor.
"Es ist unfair wenn du starrst. Ich kann schließlich auch nicht", reißt mich der Blonde aus meinen Gedanken und als ich zu ihm aufschaue, grinst er mich verschmitzt an.
"Du bist wirklich unmöglich", lache ich und verpasse ihm einen Schlag gegen seine Schulter.
"Außerdem lass mich doch mal schauen. Seit wann hast du diese Muskeln?", frage ich neugierig und schaue ihm nur noch in die Augen.
"Kamen letztens nach und nach", meint er gleichgültig und zuckt mit den Schultern. So ganz die Wahrheit ist das mit Sicherheit nicht.
"Das kannst du dem Weihnachtsmann nächste Woche erzählen. Komm schon Juli, mir kannst du es doch sagen", grinse ich und kneife ihm leicht in die Wange. Er kann das zwar überhaupt nicht leiden, aber ich tue das zu gerne.
"Ich achte halt mehr auf meine Ernährung und habe ein paar extra Stunden trainiert", erzählt er mir dann doch die Wahrheit. So viel zum Thema die kamen einfach nach und nach. In Muskeln steckt viel Arbeit, die kommen nicht einfach über Nacht.
"Ich wusste gar nicht, dass du so viel Wert darauf legst", spreche ich meine Gedanken aus. Schließlich war Juli eigentlich immer sehr zufrieden mit seinem Körper. Ich verstehe nicht ganz weshalb er sich plötzlich ändern möchte. Es ist natürlich nichts schlechtes, aber es wundert mich einfach.
"Wollte mal was anderes ausprobieren und außerdem fliegen doch die ganzen Mädchen so darauf. Dein Ex war doch auch ziemlich trainiert", meint Juli und schaut zu mir herüber. Seinen Blick kann ich nicht richtig deuten und das verwirrt mich etwas.
"Glaub mir, den meisten Mädels ist das egal. Mein Ex war ja auch Fitnesstrainer, da kommt es eben ganz automatisch. Aber bei dir fand ich die kleine Speckschicht immer ganz nett", grinse ich und pikse ihm neckend in die Seite.
Genervt verdreht Juli seine Augen. Er kann es gar nicht haben wenn ich ihn mit so etwas necke.
"Können wir jetzt bitte über was anderes reden?", lacht er dann auf und schaut mich bittend an. Bestätigend nicke ich.
"Also weißt du zufällig schon was es an Heiligabend zu Essen geben wird?", erkundige ich mich und sobald ich die Frage ausgesprochen habe, beginnt Juli wieder zu lachen.
"Du denkst auch nur ans Essen", grinst er mich an.
"Das stimmt doch gar nicht", schmolle ich und schiebe meine Unterlippe leicht nach vorne. Aber das Weihnachtsessen ist einfach eine wichtige Sache wie ich finde.
"Ich denke mal so wie jedes Jahr, Gans. Und dazu irgendwelche tausend Beilagen", beantwortet der Spieler dann doch meine Frage.
"Gibt es schon was für den Nachtisch? Ansonsten würde ich Bratäpfel machen. Du weißt schon die nach dem Rezept von meiner Oma", biete ich an und schaue fragend Juli an. Ich würde gerne seine Meinung dazu hören.
"Das wäre schon ziemlich genial. Die sind echt lecker. Ich werde es vorschlagen", lächelt er mich an.
Es beruhigt mich schon einmal, dass sie ihm genauso gut schmecken wie mir. Ich mache jedes Jahr die Bratäpfel, seit meine Oma verstorben ist. So haben wir am Fest der Liebe immer einen Teil von ihr dabei und gedenken an sie. Diese Tradition ist mir wirklich wichtig und ich fände es schön wenn wir auch dieses Jahr Bratäpfel essen würden.
"Ich halte es nicht mehr aus", meint Juli irgendwann und erhebt sich. Ich schließe mich ihm an und vor der Tür atmen wir tief durch. Diese Hitze ist doch sehr anstrengend für den Kreislauf. Wir ziehen uns schnell wieder um und fahren dann auch schon wieder nach Hause.
Im Radio läuft mal wieder Weihnachtsmusik und die ganzen bunten Lichter der Häuser sehen so wunderschön aus. Lächelnd sitze ich in Juli's Auto und könnte gar nicht glücklicher sein. Ich habe das Gefühl ich bin genau dort im Leben wo ich sein soll und ich spüre einfach, dass dieses Weihnachten perfekt wird. Wenn nicht sogar noch besser.
Wow dieses Buch hat schon über 2k Reads ! Damit hätte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet. Vielen Dank dafür :)
Lasst gerne Feedback da <3
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Christmas Dream // Julian Brandt FF
FanfictionEs wird im Dezember 2021 weitergehen! Start: 01.12.2020 Adventskalender 2020 Jeden Tag gibt es ein Kapitel / Türchen :) Gerade zu Corona Zeiten können wir alle etwas schönes zum lesen gebrauchen, das unsere Langeweile vertreibt. Ich hoffe dieses Bu...