Türchen 4

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Wartend sitze ich auf dem Beifahrersitz von Julians Auto und langsam aber sicher kühlt es sich hier drin deutlich ab. Der Winter dieses Jahr ist eine ganz schöne Überraschung, so kalt hatte es niemand erwartet.

Ich bin ziemlich erleichtert als Juli einsteigt. Seine Wangen sind noch vom Training gerötet, was unfassbar süß aussieht.

"Wie war die Arbeit?", erkundigt sich mein bester Freund und startet sofort den Motor. Automatisch springt auch die Heizung wieder an und innerlich danke ich ihm dafür.

"Ich bin gerade an einem neuen, super coolen Artikel bei. Und der bekommt extra Aufmerksamkeit in der neuen Ausgabe", berichte ich meinem besten Freund freudig. Ich freue mich immer, wenn ich die großen Artikel schreiben darf. Sie später dann in dem Magazin zu sehen ist einfach unbeschreiblich.

"Das freut mich zu hören. Ich werde mir die Ausgabe auf jeden Fall besorgen", strahlt mich Jule an und konzentriert sich dann wieder auf die Straße.

"Gibst du mir einen Tipp was wir heute machen werden?", Frage ich gespannt und hoffe irgend etwas aus ihm heraus zu bekommen. Schließlich war ich heute noch gar nicht Zuhause und weiß nicht was in dem heutigen Türchen versteckt ist.

"Wir sind doch gleich bei dir. Dann kannst du selber nachschauen", lacht Juli und etwas enttäuscht schaue ich aus dem Fenster.

Eigentlich war es klar, dass Juli mit der Sprache nicht rausrücken wird, aber irgendwie hatte ich doch die Hoffnung.

Bei mir angekommen holt Juli eine Tüte aus dem Kofferraum hervor.

"Wieder eine Tüte?", Frage ich etwas verwundert. Mein bester Freund nickt jedoch nur. Was hat er heute wieder vor?

Wenn ich ehrlich bin, bin ich tatsächlich etwas aufgeregt als ich die Haustür aufschließe. Ich ziehe auch weder meine Jacke noch meine Schuhe aus, sondern gehe direkt durch in mein Wohnzimmer.

"Da ist aber jemand neugierig", lacht Juli und als ich mich zu ihm drehe steht er im Türrahmen und schaut mich belustigt an.

"Du kennst mich", schmunzel ich und öffne dann das heutige Türchen. Darin versteckt sich ein Lebkuchenmännchen.

Nachdenklich betrachte ich es. Ich denke nicht, dass wir Lebkuchen backen werden. Das hatten wir schon einmal ausprobiert und uns beide furchtbar aufgeregt, weil der Teig so klebte. Das wird es nicht sein.

Ansonsten, was macht man noch mit Lebkuchen in der Weihnachtszeit?

"Machen wir ein Lebkuchenhaus?", Frage ich neugierig und schaue zu Juli auf. Der hat mich die gesamte Zeit aufmerksam gemustert und nickt nun bestätigend.

Freudig strahle ich ihn an und umarme ihn fest.

"Danke Juli", lächel ich ihn sanft an.

"Für dich gerne Bella. Ich weiß was das Lebkuchenhaus für eine Bedeutung für dich hat"

Als ich noch klein war, haben mein Vater und ich jedes Jahr eins gemacht und ich habe es geliebt. Irgendwann jedoch hat das aufgehört. Wir haben keine Zeit mehr dafür gefunden. Umso schöner ist es jetzt eins mit Juli zu machen.

"Da wir beide ja nicht sonderlich gute Erfahrungen mit Lebkuchen gemacht haben, habe ich so eins besorgt", lacht der Blonde leicht und zieht ein Paket aus der Tüte hervor.

Ein Paket, welches im Supermarkt erhältlich ist. Alles bereits fertig, man muss lediglich alles zusammensetzen und verzieren.

"Sehr gut, das sollten wir ja wohl hinkriegen", lache ich und lege dann endlich meine schwere Winterjacke ab. Auch die Schuhe kommen an ihren gewöhnlichen Platz und dann geht es in die Küche.

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt