Türchen 21

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Summend steige ich aus meiner Dusche und schlinge das Handtuch um meinen Körper. Ich stelle meine Musik etwas leiser, da das laufende Wasser nun wegfällt. Ich trage mir eine Maske auf, bevor ich beginne mich abzutrocknen und in frische Unterwäsche schlüpfe.

Halb bekleidet gehe ich zurück in mein Zimmer und ziehe mir dort eine schlichte schwarze Leggings an mit einem gemütlichen Pullover. Nachdem ich in meine flauschigen Hausschuhe geschlüpft bin gehe ich in die Küche und nehme mir einen Kaffee.

Juli hat heute morgen gleich einen für mich mit gekocht. Jedoch hat er mich weiter schlafen lassen und sich einfach still und heimlich auf den Weg ins Training gemacht.

Nebenbei mache ich mir in Ruhe mein Frühstück und bereite mir ein Spiegelei auf dem Herd zu. Danach wasche ich schnell meine Maske ab und gehe wieder zurück in die Küche, um alles fertig zu machen. Mit meinem Frühstück setze ich mich auf die Couch und schalte Netflix ein. Heute brauche ich das einfach, obwohl ich lieber frühstücke ohne abgelenkt zu werden.

Ich lasse eine Serie im Hintergrund laufen, als ich etwas später beginne die Wohnung zu putzen. Das litt in letzter Zeit doch etwas und was anderes habe ich nicht wirklich zu tun.

Mein Blick fällt immer mal wieder zu dem Adventskalender an meiner Wand. Das heutige Türchen strahlt mich an, doch ich unterstehe dem Drang es zu öffnen. Da warte ich doch lieber auf Juli.

Nach dem Putzen mache ich mich schon einmal an das Mittagessen. Es sollte nicht mehr lange dauern bis Juli hier auftaucht und er wird mit Sicherheit Hunger haben. Eine gute halbe Stunde später höre ich tatsächlich wie sich die Wohnungstür öffnet.

"Hey, wie war das Training?", erkundige ich mich und schaue lächelnd aus der Küche in den Flur, bevor ich mich wieder dem Essen widme.

"Ganz gut", entgegnet der Spieler und gesellt sich zu mir in die Küche "Hast du deinen ersten Urlaubstag genossen?"

"Ja schon etwas. Wieso hast du mich heute morgen nicht geweckt? Wir hätten doch gemeinsam frühstücken können", Frage ich nach und drehe mich zu ihm um.

"Ausschlafen schadet nicht und frühstücken kriege ich auch noch alleine hin", lächelt er sanft und setzt einen Kuss auf meine Wange, während er sich an mir vorbei schiebt um den Tisch zu decken.

"Jannis ist doch schon heute los gefahren Richtung Heimat", erzählt Juli während des Essens und sieht eher nicht so begeistert aus. Er selbst wäre am liebsten auch schon längst da.

"Wir fahren doch auch schon übermorgen", lächel ich ihn aufmunternd an und seufzend nickt er.

Es ist wirklich schwer für ihn. Juli ist so ein Familienmensch, aber er bekommt eher selten die Gelegenheit sie zu sehen.

"Am liebsten würde ich gleich morgen nach dem Training los", seufzt er leicht auf.

"Ich weiß, aber lass uns lieber Mittwoch morgen früh los fahren. Nach dem Training bist du müde und wir fahren schließlich einige Zeit. Deine Familie wird schon nichts spannendes ohne uns machen", lächel ich Juli sanft an. Ich weiß, dass er sich morgen viel zu sehr stressen würde wenn wir gleich nach dem Training losfahren würden und das möchte ich einfach vermeiden.

"Du hast ja Recht", stimmt mir Juli tatsächlich zu und ein zufriedenes Lächeln legt sich auf seine Lippen "Außerdem ist es besser wenn wir für das morgige Türchen noch hier sind"

"Ich bin wirklich gespannt. Auch auf das heutige", entgegne ich mit einem Strahlen.

Nach dem Essen gehe ich ziemlich zügig ins Wohnzimmer um das heutige Türchen zu öffnen. Ich bin wirklich jedesmal so wahnsinnig gespannt. Juli scheint auch jeden Tag fast genauso gespannt zu sein. Ich glaube er hat wirklich Angst, dass mir irgendwas nicht gefällt.

Das Geschenkpapier lege ich beiseite und schaue gerührt auf das Armband in meinen Händen. Ich hab in meiner Jugend getanzt, wir hatten auch Auftritte und bei einem dieser Auftritte trug ich ein Armband das genauso aussah wie das in meinen Händen. Es hatte eine ziemlich große Bedeutung für mich und als es einfach so verschwunden war, war ich ziemlich traurig.

"Juli, danke", hauche ich gerührt und unterdrücke die Tränen, die sich in meinen Augen ansammeln. Fest schließe ich meine Arme um den Blonden und setzt einen Kuss auf seine Wange.

"Ich dachte wir tanzen heute etwas. Zwar hatte ich mehr an Paartanz gedacht, aber dagegen hast du ja sicherlich auch nichts", murmelt mir Juli ins Ohr und eine leichte Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus.

"Ganz und gar nicht", hauche ich zurück und lege das Armband vorsichtig zur Seite. Da bereits Musik läuft lege ich meine Hände in Julis Nacken und wir bewegen uns einfach etwas im Takt der Musik.

Es dauert jedoch gar nicht so lange, da steigen wir auf Foxtrott um und bauen einige Figuren ein.

"Ich wusste ja, dass du ganz gut tanzen kannst aber das habe ich definitiv nicht erwartet", lache ich leicht als ich mit meinem Rücken an Julis Brust bin.

"Ach nein? Du unterschätzt mich", murmelt der Blonde gegen mein Haar und dreht mich dann wieder aus, wodurch ich ihn wieder anschauen kann und meine Hand zurück auf seine Schulter lege.

"Möglich. Wo hast du es gelernt?", erkundige ich mich, da es mich doch ziemlich neugierig macht.

"Das wirst du mir niemals glauben", lacht Juli auf und dreht mich einmal im Kreis, bevor er mich wieder nah an sich heranzieht.

"Sag schon", fordere ich ihn lächelnd auf.

"Ein paar aus der Mannschaft meinten es wäre wichtig tanzen zu können und haben ständig mit mir geübt", seufzt Juli und verdreht kurz seine Augen.

"Du siehst doch, dass es sich auszahlt. Falsch lagen sie also nicht", lächel ich und löse meine Hand von Juli's Schulter, um ihm sanft ein paar Haarsträhnen zurück zu streichen.

"Glaub mir, du bist die Einzige mit der ich tanzen werde", murmelt Juli sanft und schaut mich so durchdringend an, dass mein Herz leicht ins stolpern gerät.

"Dann sollten wir so etwas hier öfter machen. Nicht, dass du alles wieder verlernst", schmunzel ich und lege meine Hand zaghaft wieder zurück auf seine Schulter.

"Von mir aus. Führen wir einen Tanzabend in der neuen Wohnung ein", schlägt er vor und setzt sanft einen Kuss auf meine Stirn, wobei ich fast dahin schmelze.

Unser Foxtrott ist wieder verklungen und wir bewegen uns wieder zu der langsamen Musik, die gerade läuft. Sanft lege ich meine Schläfe gegen Juli's Schulter und der Spieler zieht mich etwas näher an sich.

"Das hört sich wirklich gut an", murmel ich und atme unbewusst etwas tiefer, um den Geruch in mich aufzuziehen, den mein bester Freund abgibt. Er riecht so wahnsinnig gut, das sollte verboten werden.

"Ich hab dich lieb Juli", kommt es einfach so aus meinem Mund. Ich bin zwar etwas überrascht wo es plötzlich herkam, aber es ist schließlich nichts schlimmes. Wir sagen es so oft.

"Ich hab dich auch lieb Bella", entgegnet Juli sanft und setzt einen Kuss auf mein Haar. Obwohl wir uns so oft sagen, dass wir uns lieb haben, springt mein Herz jedes mal ein kleines Stück höher. Juli hat so einen starken Einfluss auf mich und ich möchte ihn nie wieder an meiner Seite missen müssen.

Danke für über 3k Reads, das ist so verrückt :))

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Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt