Türchen 10.2

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"Ich habe völlig vergessen etwas für Marco und Scarlett zu besorgen", fahre ich erschrocken hoch und mein Herz beginnt vor Aufregung schneller zu schlagen.

Julian rührt sich neben mir.

"Bist du verrückt? Es ist mitten in der Nacht. Leg dich wieder hin", grummelt der Spieler und klopft mit der Hand müde auf die Matratze unter mir.

Ich raufe mir die Haare.

"Wie konnte ich das vergessen?", ärgere ich mich über mich selbst und sofort fängt mein Kopf an zu überlegen was ich besorgen könnte.

"Bella, schlaf weiter", quengelt mein Freund und zieht die Bettdecke höher über seinen Körper. Doch ich kann jetzt unmöglich weiter schlafen. Ich weiß, dass ich jetzt nirgendwo hinfahren kann um etwas zu kaufen. Aber mein Herz rast und mein Kopf rattert. Ruhe ist unmöglich. Wir können nachher nicht mit leeren Händen auftauchen und da sich eigentlich Julian um etwas kümmern wollte stehen wir jetzt mit leeren Händen da.

Seufzend schlage ich die Bettdecke zur Seite und stehe auf. Ich kann nicht wieder einschlafen. Ganz im Gegensatz zu Julian, der bereits wieder leise vor sich hin schnarcht. 

Ich schaue schnell bei unseren Vorräten nach. Vielleicht haben wir ja noch eine schöne Flasche Wein, die wir mitnehmen können. Das grelle Licht tut mir in den Augen weh aber schnell habe ich mich daran gewöhnt. 

Alle Schränke werden von mir durchgeschaut und ich finde nichts. Keinen schönen Wein, nichts Süßes was wir verschenken könnten, wirklich gar nichts. Frustriert lasse ich mich auf unsere Couch fallen. Es ist kurz nach sechs und ich sitze hier, im halb dunklem, um über ein Mitbringsel nachzudenken.

Ohne etwas dort aufzutauchen kann ich einfach nicht und es sind Marco und Scarlett. Die beiden haben mehr als bloß eine Flasche Wein oder etwas Süßes verdient.

"Du gibst wirklich keine Ruhe oder?", vernehme ich irgendwann Julians verschlafene Stimme. Es sind ein paar Minuten vergangen seit ich hier sitze und als ich meinen Kopf drehe steht der Spiele im Türrahmen und lächelt mich sanft an.

"Du weißt wie sehr ich es hasse mit leeren Händen aufzutauchen", murmel ich entschuldigend. Ich mache Hektik und deswegen kann er nicht schlafen, das tut mir wirklich leid.

"Mach dir keine Sorgen, ich besorge nachher etwas, versprochen", meint mein Freund mit ruhiger Stimme und dankend lächel ich ihn an "Jetzt komm noch ein bisschen ins Bett. Es ist noch früh für unseren freien Tag und ich will noch etwas kuscheln"

Leicht lachend stehe ich auf. Seinem flehendem Blick kann ich einfach nicht widerstehen. Somit folge ich Julian zurück ins Bett und lasse mich in seine Arme ziehen. Die Bettdecke liegt über uns, es hat sich bereits eine angenehme Wärme darunter angestaut und zufrieden sinke ich noch tiefer gegen Julians Brust. 

"Du siehst wunderschön aus", murmelt Julian schlaftrunken und schief grinsend schaue ich zu ihm auf. Ich kann seinen Worten kaum Glauben schenken. Nach wenigen Stunden Schlaf und anstrengenden Tagen sehe ich morgens gegen halb sieben bestimmt nicht wunderschön aus.

"Ich weiß, dass du mir nicht glaubst aber ich verspreche dir, dass du wirklich atemberaubend aussiehst", nuschelt er und setzt einen Kuss auf meine Stirn. Seine Worte haben etwas das meine Wangen erröten lässt. Wir kennen uns schon so lange und trotzdem schafft er es immer wieder, was mich überrascht.

Statt eine Antwort zu geben vergrabe ich mein Gesicht weiter an seiner Brust, sodass er mich nicht mehr anschauen kann. Ein kleines Lachen verlässt die Lippen des Spielers und dann kehrt Ruhe ein. Ruhe, in der Julian mit seiner großen und warmen Hand immer wieder über meinen Rücken streicht und mich gefühlt jede Minute enger an sich zieht. Irgendwann nehme ich es jedoch nicht mehr wahr, sondern träume schon von einer ganz anderen Welt.

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt