Kapitel 23

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„Tut mir leid Kleine, aber wir müssen Druck machen, damit wir in Ruhe gelassen werden von der Polizei.", flüsterte Thomas in mein Ohr. Woher weiß die Polizei das ich hier bin? Okay vielleicht könnte es ja sein das es Momentan nicht so viele Gangs gibt. Trotzdem woher hat die Polizei Kontakt zu ihnen? Thomas setzte mich auf den Stuhl und fing an mit zwei weiteren Jungs mich fest zu binden. Wer hätte es geahnt ich fing natürlich an mich zu währen. Die Seile rieben an meinen Beinen und schnitten auch in meine Haut rein, weshalb ich schmerzhaft aufschrie. „Umso weniger du dich währst, umso schneller bist du die Seile wieder los. Und du erleidest auch weniger schmerzen.", grinste Thomas. Er hatte Spaß daran. Die Klamotten die ich anhatte wurden ein wenig von ihnen zerrissen. Was ein glück das es Thomas seine wahren und nicht meine. „Das wird jetzt ein bisschen weh tun Kleine.", grinste Thomas, der mit einem Messer auf mich zu kam.

Mit ein paar Tränen sah ich ihn wütend an und in seinen Augen erkannte ich nichts außer die Kälte. Warum ist er auf einmal so? „Halt die Klappe und bleib weg von mir.", zischte ich ihn an so gut es ging. Sein Grinsen wurde breiter und dann legte er das Messer an der ersten Stelle von einem aufgerissenen Stück der Kleidung an. Langsam aber mit Druck zog er das Messer über meine Haut. Es schmerzte, schmerzvoll schrie ich auf und legte dabei meinen Kopf in den Nacken. Meine Hände wurden zu Fäusten und meine Nägel schnitten mir in meine Handflächen. Das kalte Messer nahm wieder ein wenig Abstand von meiner Haut, aber das auch nur für kurze Zeit, denn er setzte es schon an der nächsten Stelle an. Ich schloss die Augen und spürte die Tränen über meine Wangen laufen. Er hatte mich nur reingelegt, das gestern war nur ein Spiel für ihn das er gewonnen hatte. Ich habe mich von meinen Gefühlen leiten lassen und das war mein Fehler. Wofür brauche ich überhaupt diese dämlichen Gefühle noch? Meine Mutter interessiert sich einen scheiß für mich, mein Bruder hatte mich verraten und in den in den ich mich verliebt hatte, hatte mich verarscht. Mit meinem Pech hatte auch Ronka etwas getan. Wie eine Art Schalter legte sich in meinem Kopf um, denn ich spürte nichts mehr außer Wut. Wut auf meinem Gegenüber. Selbst den Schmerz des Messers, das über meinen Arm fuhr, spürte ich nicht mehr. „Ihr könnt sie wieder los machen."

Meine Fesseln wurden gelöst und ich öffnete langsam meine Augen und alle hatten den Raum verlassen außer einer Person. Marcus. Ich stand mit leichten Schmerzen auf und wollte dann an ihm vorbeilaufen, aber er stellte sich mir in den Weg. Das Blut tropfte an meinem Körper herunter. Wahrscheinlich sah ich aus als würde ich von einem Schlachtfeld kommen. „Lass mich die Wunden versorgen." Das waren die Worte die aus seinem Mund kamen. Ich sah langsam zu ihm auf und erkannte Besorgnis in seinen Augen. „Fass mich auch nur an und ihr breche dir deine Knochen.", zischte ich und lief an ihm vorbei. Ich machte mich auf den Weg in Thomas sein Zimmer das zum Glück leer war und schnappte mir dort den Verbandskasten und versorgte mich selbst. Ein Schnitt am Bauch, ein Schnitt an beiden Beinen und einen Arm hatte er auch noch geschnitten. Wie konnte man nur an dem einen Tag so nett sein und am anderen das reinste Monster. Ich verband alles und ging dann zum Kleiderschrank und nahm mir zum ersten Mal Kleidung von mir raus. Skylah hatte sie mir mal gekauft und dann gebracht. Jedoch hatte ich die Sachen nie angezogen, da ich meistens Thomas seine Sachen trug. Die Zeiten sind erst einmal vorbei.

Das schwarze Oberteil lag eng am Körper, bedeckte die Schultern und bedeckte die Hälfte meines Bauches. Die schwarze Hose war locker an den Schenkeln und wurde unten am Ende wieder eng und seitlich hing eine silberne Kette. Ich zog mir noch weiße Schuhe an und machte mich dann so auf den Weg zu Skylah. An ihrem Zimmer angekommen, klopfte ich und sie bat mich herein. „Du hast doch gesagt das du mir die Haarfärben würdest, richtig?" Lächelnd nickte sie und wartete nur auf die Farbe, die sie mir in die Haare schmieren sollte. 

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt