Kapitel 38

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Jungs sind einfach total kompliziert und unlogisch. Nach dem ich die zwei Lasagnen gegessen hatte, war ich immer noch nicht befriedigt davon und ein drittes Stück wollte ich auch nicht. Zum Glück gibt es immer noch drei verschiedene Wahlen an Nachspeisen, weshalb ich mich auf den Weg machte um mir davon noch etwas zu gönnen. „Du haust aber ganz schön rein Ziti." Dylan war neben mir aufgetaucht um sich wahrscheinlich einen Nachtisch zu holen. „Ziti? Echt jetzt? Nenn mich noch einmal so und ich mach aus dir eine Dylan Ziege."

„Deine Freundin ist gemein zu mir Thomas! Sag ihr das sie das nicht darf!"

„Was ich darf und was ich nicht darf, entscheide ich selbst."

„Komm Kleine lass Dylan, Dylan sein. Nimm deine Nachspeise und du kannst sie oben in Ruhe essen."

Thomas stand hinter mir und hatte seine Hände auf meinen Schultern. „Ihr zwei geht nirgendwohin oder zumindest du gehst nirgendshin Thomas. Jetzt ist die Versammlung was Vigga angeht."

Thomas verdrehte die Augen. „Ihr könnt das schön machen, aber ich verzieh mich, denn das sind nicht meine Angelegenheiten. Schließlich bin ich eigentlich die Geisel."

Bevor ich mit meinem Essen verschwand, drückte ich meinem Freund noch einen Kuss auf die Wange und machte mich dann auf den Weg ins Zimmer. Dort setzte ich mich an den Schreibtisch und zeichnete ein wenig während ich neben bei aß. Ich dachte neben bei auch noch ein bisschen nach. Ich musste Thomas endlich nochmal auf Ronka ansprechen, denn jetzt war es schwerer jemanden zu schicken, da wir doch neun Stunden gefahren waren um in ein neues Quartier zu kommen. Ich weiß ja nicht einmal wie weit wir von meinem Zuhause beim letzten Quartier waren. Ein Klingeln riss mich aus den Gedanken, es war ein Handy, aber nicht irgendeines, sondern meins. Wie in aller Welt konnte es nach über drei Wochen noch Akku haben und warum hat Thomas es eingeschalten gelassen? So kann man es doch Orten? Ich öffnete den Schrank aus dem das Klingeln kam und hatte dann mein Handy in der Hand. Es klingelte immer noch und auf dem Display stand „Mum".

Warum in der Welt ruft meine Mutter auf meinem Handy an? Sie weiß doch das ich entführt wurde, denn sie hatte ja auch den Brief oder die E-Mail an Thomas geschrieben. Das war eigentlich auch noch so ein Thema das ich mit Thomas klären musste. Es gibt noch so vieles das ich mit ihm besprechen müsste oder worüber wir noch reden müssen. Ich hatte immer noch das Handy in der Hand und die Zimmertüre öffnete sich und ein etwas genervter Thomas kam herein. Als er sah was ich da in der Hand hielt blieb er stehen. „Warum ruft meine Mutter an auf meinem Handy, wenn sie dir doch erst geschrieben hat, was du von ihr verlangst." Inzwischen stand ich und war ein paar Schritte auf ihn zu gegangen. „Woher soll ich das wissen?" Wie beim letzten Mal als ich ihn auf meine Mutter ansprach, sah er mir dabei nicht in die Augen. „Was verschweigst du mir Thomas?" Ich trat noch näher an ihn heran und jetzt sah auch er mir in die Augen. „Ich verschweige dir nichts."

Er nahm mir das Handy aus der Hand und warf es achtlos in den Schrank zurück. „Ach ja? Ich glaube dir das aber nicht." Ich verschränkte sauer die Arme vor der Brust. „Dann glaub mir halt nicht." Thomas lief ins Bad und ging offensichtlich duschen. „Arschloch!", schrie ich noch hörbar und verließ das Zimmer. Als wir vorhin auf dem Weg zum Essen waren, hatte ich den Indoor Park gesehen und dort werde ich jetzt auch hingehen. Es war riesig, aber leider konnte ich mich jetzt nicht darüber freuen, denn ich war sauer und verletzt. Wahrscheinlich wussten hier alle was mit meiner Mutter ist außer mir. Ich setzte mich in dem Klettergerüst in ein Rohr, damit man nicht sehen konnte. War es vielleicht ein Fehler im das mit dem Handy zu sagen?

Ich hätte sie zurückrufen sollen und herausfinden sollen was sie wollte. Oder ich hätte die Polizei rufen können und dann wäre ich von hier weggekommen. Natürlich hatte ich mich von der liebe zu Thomas blenden lassen. Es heißt ja immer Liebe macht blind und das macht sie auch, denn ich konnte nicht richtig sehen in was für einer Gefahr ich hier eigentlich bin. Thomas könnte mich auch nur einfach benutzen. All die liebe könnte er mir nur Vorspielen, damit ich nicht weglaufe, denn wer versichert mir das er oder alle hier nicht auch noch gute Schauspieler sind.

Ich weiß nicht wie lange ich schon hier drinnen saß, aber offensichtlich schon länger, denn ich hörte mehrere Stimmen meinen Namen rufen. Ich wollte alleine sein, weshalb ich mich nicht vom fleck rührte und auch keinen Mucks machte. Die Stimmen waren in der Nähe bis plötzlich das Licht im Indoor Park anging.

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt