Kapitel 79

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„Du bist mit Schuhen auf dem Bett.", wies er mich hin. „Ich weiß." Sein Gesicht kam meinen näher bis er genau einen Millimeter vor meinen Lippen hielt. „Böses Mädchen.", knurrte er. „Und wenn schon.", lachte ich. Ich presste meine Lippen auf seine und drehte uns so dass ich jetzt auf ihm lag. Seine Hände wanderten zu meinem Arsch und kniffen dort in meine Backen. „Deine Mum fällt schon wieder über mich her kleiner Mann.", sagte Thomas als er sich ein wenig von mir löste. „Dein Dad kann aber seine Hände nicht von mir lassen.", konterte ich. „Das kann gut sein.", gab er zu. Ich küsste Thomas wieder bis es an der Tür klopfte. Ich löste mich, aber Thomas zog meinen Kopf zurück zu sich. „Ich lass mir diesen Moment durch niemanden zerstören.", hauchte er. Schon lagen seine Lippen wieder auf meinen.

Die Person die an der Tür geklopft hatte ließ, aber leider keine Ruhe und kam herein. „Ihr zwei seid unglaublich. Wir suchen euch seit Stunden und im Endeffekt findet man euch knutschend im Bett.", gab ein genervter Dylan von sich. Thomas löste sich nicht von meinen Lippen also tat ich dies genauso wenig. „Nur weil du bald Vater wirst, heißt das noch lange nicht das du jetzt um deine Aufgaben herum kommst Thomas." Dylan war wütend und um ehrlich zu sein konnte ich das ein wenig verstehen. Widerwillig löste ich mich von Thomas seinen Lippen. „Das stimmt. Ich selbst merke wie du das alles hier vernachlässigst seit ich da bin. Wegen mir schiebst du immer alles auf, obwohl das alles hier auch zu dir gehört." Genervt verdrehte er seine Augen und schob mich dann von sich. Ich seufzte und legte mein Gesicht auf die Decke um noch einmal lauter aufseufzen zu können. Wütend und genervt war Thomas aus dem Zimmer gestürmt.

„Zita ich habe dich wirklich gern hier, aber du lenkst ihn ab.", sagte Dylan. Ich lachte und stand dann auf. „Denkst du das weiß ich nicht selber? Aber ich drücke ihn nicht von mir weg, wenn er mich nahe bei sich haben will und das tue ich nicht, weil ich nur an mich denke, sondern weil ich an ihn denke. Das solltest du auch einmal tun. Ich weiß nicht wie er sich vorher verhalten hat, aber so wie ich mir das zusammenreime, war er häufig ein ziemlicher Arsch und jetzt ist er anders. Ich weiß das ihr euren Anführer braucht, aber ihr solltet auch mal an seine Gefühle denken." Dylan trat vor mich und sah mir in die Augen. „Wir sind ja froh darüber, dass er glücklich ist, aber er vernachlässigt das wesentliche. Durch die Aufträge verdienen wir unser Geld und gelangen an Dinge um andere Aufträge zu erledigen. Thomas macht seit drei Monaten nur noch drei Aufträge im Monat. Früher haben wir vier die Woche gemacht."

Da mir Dylan zu nah trat, machte ich einen Schritt zurück. „Weißt du Dylan, Geld ist nicht die Welt. Geld macht nicht glücklich und das wirst du auch noch merken." So ließ ich ihn stehen und machte mich auf die Suche nach Thomas. Als erstes ging auf das Dach, da er sich meistens dorthin verzog, wenn er genervt ist. Er stand am Rand des Daches und rauchte wieder eine. Ich hatte es geschafft seinen Konsum zu verringern, aber manchmal rauchte er immer noch etwas mehr. Ich ging zu ihm und nahm die Zigarette um sie auf den Boden zu werden. Ich trat sie aus und erst jetzt bemerkte ich wie kalt es hier war. Thomas war hier oben auch noch ohne Schuhe, wenn er jetzt wirklich noch krank wird, dann hätten wir einen noch größeren Salat mit Dylan. Ich stellte mich vor ihn und drückte sein Kinn nach unten, damit er mich ansah.

„Ich nehme es dir nicht übel, dass du so viel Zeit mit mir verbringst, ganz im Gegenteil. Ich liebe es, wenn du Zeit mit mir verbringst und nicht an die Pläne und alles denkst. Dennoch hast du in diesem Gebäude nicht nur mich, sondern eine Gang, die du aufgebaut hast. Sie brauchen dich auch, zwar nicht so viel wie ich von der Zeit her, aber dennoch brauchen sie dich." Thomas legte seine Hand auf meine Wange und ich erkannte das glitzern in seinen Augen. „Und wenn ich das alles hier gar nicht mehr will? Wenn ich nur euch zwei will?", fragte er. „Das meinst du nicht ernst. Das ist nur eine Phase, die du Momentan hast..." Thomas ließ mich nicht zu ende reden, denn er küsste meine Träne weg die mir über die Wange lief. „Das ist keine Phase. Seit drei Monaten will ich nur dich. Ein Leben und kein Verstecken. Ich will dir ein schönes Haus geben, dich in ein Restaurant ausführen, mit dir Einkaufen gehen oder mit dir draußen einfach mal spazieren gehen. Heute das in der Küche hat mir gezeigt, wie sehr ich ein normales Leben mit dir will."

Thomas liefen die Tränen über die Wangen genauso wie mir. „Ich will mich nicht mehr an deiner Mutter rächen wegen meiner Schwester, denn es bringt sie nicht zurück. Meine Oma Sarah hat mir heute auch klar gemacht, dass ich so ein Leben für unser Kind nicht will. Ich will das es normal aufwächst und nicht wie ich das es kriminell wird, weil wir es mit reingezogen haben in diese Welt. Ich will den Rest meines Lebens normal leben, wie die meisten." Seine Tränen schossen nur so über seine Wangen und er musste aufschluchzen, da er so stark angefangen hat zu weinen. An diesen Worten erkannte ich erst wie sehr er durch seine Vergangenheit verletzt worden war. Wie sehr es ihn gebrochen hatte. „Wir können deinen Bruder freilassen, Marie können wir gehen lassen, denn es interessiert mich nicht was mit ihnen ist. Sie sind ihrer Freiheit genauso beraubt wie ich meiner." Er konnte sich nicht mehr richtig halten und sank daher auf die Knie. Ich setzte mich zu ihm nach unten und schloss ihn in meine Arme. Sein Kopf ruhte auf meiner Brust und er weinte immer noch stark. 

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt