Kapitel 55

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„Weil dein Vater sonst auf dich geschossen hätte. Du warst 12 oder 13, da kann ich mir denken das du angst davor hattest zu sterben. Hör auf dir die Schuld zu geben, denn es war dein Vater."

„Ich kann trotzdem nicht vergessen wie ich ein kleines Mädchen erschossen habe und dann noch wie du und deine Familie sie ansahen."

„Dann werde ich dir helfen es so gut es geht zu vergessen. Wir lenken dich ab oder so. Sag mir nur was dir hilft es zu vergessen."

Er gab mir keine Antwort, sondern küsste mich. Stimmt, küsse lassen einen alles vergessen. Man denkt nur an die Person, die man küsst und an den Kuss selbst. Dies ging ein paar Minuten so bis er sich wieder von mir löste und mich umarmte. „Ich liebe dich.", flüsterte er. „Ich liebe dich auch Babe.", murmelte ich. „Komm lass uns was essen gehen." Thomas nahm meine Hand und zog mich in Richtung Küche. Dort setzte er mich dann auf die Küchenplatte und öffnete den Kühlschrank. „Was willst du essen Baby?", fragte er mich dann. „Können wir Kässpätzle machen?", fragte ich ihn mit leuchtenden Augen. „Was sind Kässpätzle?" Stimmt. Er kommt ja gar nicht aus Deutschland. „Ihr Briten verpasst das beste Essen der Welt.", schüttelte ich meinen Kopf. „Das ich Brite bin weißt du wohl auch von meinem Buch oder?" Ich nickte bestätigend und schaute dann in den Kühlschrank, damit wir Kässpätzle machen können. Warum auch immer hatten sie wirklich Spätzle da, aber könnte ja auch daran liegen, dass hier mehrere aus Deutschland sind.

Ich nahm mir die Spätzle, Käse und Sahne. Dann nahm ich mir eine Pfanne und etwas Butterschmalz. Das ließ ich dann erst mal heiß werden, währenddessen suchte ich nach Röstzwiebeln. Ich musste dazu jedoch Thomas fragen, wo ich diese finden könnte. Er gab sie mir dann und ich stellte alles neben einander. Nach dem dann das Butterschmalz endlich heiß war, warf ich die Spätzle und den Käse in die Pfanne. Dann schüttete ich noch etwas Sahne drüber und jetzt hieß es Tee trinken und warten. Hin und wieder musste ich umrühren, damit der Käse nicht in die Pfanne brannte. Kurz bevor sie fertig waren, mischte ich noch ein paar Röstzwiebeln rein und rührte dies noch ein paar Mal um. Ich füllte das Essen auf zwei Teller, die mir Thomas hingestellt hatte und hielt dann den einen Thomas wieder hin. Vorher streute ich noch ein paar knackige Röstzwiebeln drüber und dann setzten wir uns an einen Tisch.

„Die könnte man auch einfach als Käsenudeln bezeichnen.", meinte Thomas. „Nenn es noch einmal Käsenudel und ich mach aus dir eine Käsenudel. Es sind Kässpätzle verstanden?" Warnend hielt ich meine Gabel auf ihn, schnell schob er sich eine Gabel voll rein und sah auf seinen Teller. Braver Junge. Genüsslich aß ich meine Spätzle, die Thomas sich reinstopfte und dann viel früher fertig war wie ich. Unauffällig versuchte er sich welche von mir zu klauen, aber ich sah es und wollte ihn gerade zusammenscheißen als er sich schon eine Gabel geklaut hatte. „NEIN!", schrie ich beleidigt. Ich ließ meinen Kopf einfach fallen, was eine ziemlich dumme Idee war, denn er fiel nach vorne und dass in mein restliches essen.

AHHH! EKELHAFT! Thomas versuchte nicht zu lachen, was er aber nicht hinbekam. Zum Glück war der Teller nicht mehr so voll so das hauptsächlich etwas an meinem Kinn klebte. Thomas hatte Tücher geholt, aber er lachte immer noch über mich. Noch immer beleidigt, wischte ich mit den Tüchern mein Gesicht sauber und stand dann auf und ging. Ich ließ ihn einfach stehen und er räumte offensichtlich noch die Teller weg, denn er kam erst nach ein paar Minuten nach. Er legte sein Arm um meine Hüfte und gab mir einen Entschuldigungskuss auf den Kopf. Auf dem Weg zurück in Thomas sein Zimmer begegneten wir Dylan. „Dich habe ich gesucht Thomas. Vergiss morgen in der Früh den Auftrag nicht. Die vier Truppen sind morgen um 07:00 Uhr am Auto und bereit zum Fahren. Sei du bitte auch pünktlich.", erinnerte er Thomas. „Den habe ich nicht vergessen, mach dir mal darum keine Sorgen.", lachte er.

Wir gingen weiter und in Thomas seinem Zimmer schmiss ich mich auf sein Bett. „Was für ein Auftrag?", fragte ich dann als wir alleine waren. „Nicht so wichtig für dich, aber ich werde mehrere Stunden weg sein. Eventuell auch den ganzen Tag, aber wann genau ich zurückkomme, kann ich dir nicht sagen." Jetzt sah ich ihn mit einem schmoll Mund an und machte meine fetten Hundeaugen. „Hör auf damit. Egal wie lange du mich so anschaust, ich muss das morgen machen." Er küsste meine Stirn und setzte sich dann an seinen Schreibtisch. 

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt