Kapitel 51

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Er wirkte traurig, weshalb ich ein wenig nachdachte und mich dann erinnerte. Er hat eine Schwester. Wahrscheinlich hatte er früher seiner Schwester die Haare geföhnt. Das aber diese Theorie stimmte ist auch nicht gerade sicher. Thomas hatte gerade seine eine Hand an meinen Hals gelegt, damit dort die Haut nicht zu heiß wurde. Im Hals tat die Hitze immer am meisten weh. Auf jeden Fall legte ich dann meine Hand auf seine und strich sanft über seinen Handrücken. Kurz darauf hörte er auf zu föhnen, da meine Haare fast komplett trocken waren. Er steckte den Föhn aus und legte ihn in den Schrank zurück, aber an dieselbe stelle wie vorher damit ich immer noch nicht rankam. Sehr schlau.

Danach nahm er sich noch die Haarbürste und kämmte mir durch die Haare. Auch dies tat er ohne mir Großartig weh zu tun. Als er auch damit fertig war, stand ich auf und stellte mich vor ihn. Er hatte Tränen in den Augen, da diese ein wenig glänzten. Ich nahm ihn in den Arm und strich ihm sanft über den Rücken. „Woher weißt du von ihr?", fragte er mich nach längerer Stille. „Um sie ging es in deinem aller ersten Eintrag." Ich legte meine Hände an seine Wangen und strich sanft über diese. „Ich hätte sie damals doch nicht zurücklassen sollen.", nuschelte er und verlor die erste Träne. Ich zog ihn wieder in meine Arme und von Sekunde zu Sekunde verlor er immer mehr Tränen. Zusammen setzten wir uns auf den Rand der Badewanne und er lehnte sich weiter an mir an. „Die Träume verfolgen mich heute noch. Das war auch der Grund warum ich letzte Nacht so unruhig geschlafen hatte."

„Du musst mir nichts erzählen, wenn es für dich zu schwer ist."

„Ich habe zugesehen wie sie Ava mitgenommen haben. Wie immer schaute ich nach ob bei ihr alles in Ordnung ist und genau als ich ankam, wurde sie in den Wagen gezogen. Sie weinte, schrie und überall an ihr war Blut. Ich wollte sie retten, aber ich war zu langsam. Ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen und ich weiß nicht einmal ob sie überhaupt noch lebt. Jedoch kenne ich die Gruppe die sie damals mitgenommen haben und ich werde mich an ihnen rächen. Dafür brauchen wir auch dich."

„Was hab ich mit der ganzen Geschichte zu tun?"

Er ging auf diese Frage nicht ein, sondern setzte sich auf und strich sich die Tränen aus dem Gesicht. Kurz darauf stand er auf und ging wieder ins Zimmer. Ich ging ihm hinter her und ich sah ihn wieder an seinem Schreibtisch sitzen. Vorsichtig näherte ich mich ihm und stelle mich dann neben seinen Stuhl. Meine Hand legte ich in seinen Nacken und kraulte diesen etwas. Er seufzte etwas genervt, weshalb ich meine Hand wegzog und meine Augen verdrehte. „Du bist jetzt nicht ehrlich genervt von mir oder?", fragte ich ihn etwas zu zickig.

Er drehte sich zu mir und zog mich dann auf seinen Schoß. „Nein nicht von dir. Ich bin von mir selbst genervt. Ich hasse es das zu zeigen." Ich sah in seine Augen und erkannte immer noch leichte Tränen. „Du weißt das du dich mir nicht verstecken musst. Mir ist es egal ob du vor mir weinst oder lachst. Ich werde dich immer so sehen, wie ich dich sehe. Wenn du es den anderen nicht zeigen willst, ist das vollkommen in Ordnung, aber versteck dich nicht vor mir Babe." Während diesen Worten strich ich ihm über die Wange und legte meine Stirn an seine. „Ich weiß, aber dennoch hasse ich das."

„Versuch es zu akzeptieren das du dich vor mir nicht verstecken musst. Ich bin deine Freundin und ich werde dich für nichts auslachen. Außer vielleicht mal, wenn du hinfällst oder irgendwas Lustiges machst."

Thomas und ich lachten, dann legte er auch schon lächelnd seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und war froh das er wieder lächelte. „Ich sag dir viel zu selten das ich dich liebe Baby.", hauchte er. „Das tust du wirklich viel zu selten Babe." Ich küsste ihn wieder, aber viel gieriger als vorher. 

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt