Kapitel 31

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Ich machte über das Radio Musik an und fing dann auch an zu singen, während Thomas die ganze Zeit auf die Straße schauen musste. Bevor wir los gefahren waren hatte ich ihn noch gefragt wie lange wir fahren. Wir mussten ganze neun Stunden fahren. „Habt ihr eigentlich immer ein Notfall oder ein weiteres Versteck um kurzfristig den Standort zu wechseln?", fragte ich ihn um die unangenehme Stille zu unterbrechen. „Wir haben mehrere Quartiere um immer wieder weiterziehen zu können. Falls zum Beispiel der Ort schon langweilig geworden ist, da wir dort schon ziemlich lange sind. Tu mir jedoch den gefallen und nenn es nie mehr Versteck, denn das hört sich so an als wären wir kleine Kinder, die verstecken spielen." Ich musste leicht lachen, denn er hatte recht, es hörte sich so an als wären sie kleine Kinder. „Ist es aber nicht immer langweilig? Ich meine ihr seid die ganze Zeit in eurem Quartier und seit nur unter euch. Ihr könnt nicht rausgehen oder manche von euch nicht, da sie wahrscheinlich erkannt werden würden." Ich war ja jetzt schon eine ganze Zeit bei ihnen und sie sind nie weggefahren um irgendein Verbrechen zu begehen. Die ganze Zeit saßen sie da oder bekämpften sich gegenseitig und dies könnten sie ja auch machen, wenn sie nicht kriminell wären.

Die Frage oder diese Gedanken beschäftigen mich schon länger, aber ich hatte mich bis jetzt nicht getraut Thomas zu fragen. Ich wollte ihn einfach nicht falsches Fragen, da ich es nicht hätte rückgängig machen können. „Wir können in den Quartieren schon einiges machen. Du hast viele Teile gar nicht kennengelernt, da wir ja häufiger damit beschäftigt waren dich zur Vernunft zu bringen. Anfangs hast du dich ja mehr gegen mich gewährt und daher musstest du eben anfangen zu lernen zu hören. Hättest du von Anfang an auf mich gehört, dann hätte ich dir unser Paintball, unsere Trampolinhalle und unser Laser Tag gezeigt." Währenddessen lachte er, da er sich wahrscheinlich zurück erinnern musste als ich ihn sogar mal gebissen hatte. „Also ich möchte dir hier nichts ausreden oder so, ich versuche nur euch zu verstehen. Das alles könntet ihr ja auch machen, wenn ihr nicht kriminell wärt. Ich möchte verstehen warum ihr euch in einem Quartier versteckt oder warum ihr so leben wolltet." Ein bisschen bereute ich meine Worte, aber das waren einfach Fragen in meinem Kopf, die sich gebildet haben über die letzten Wochen. 

„Das ist schwer zu erklären. Ich bin mit der Zeit dort hinein geboren worden. Mein Vater hatte mich damals nicht nur dazu gezwungen meine Mutter zu töten, sondern er hat mich danach auch weiterhin in die kriminellen Seiten gezogen. Ich musste da mal was für ihn klauen und dann brauchte er wieder dies und dadurch das wir kaum Geld hatten oder er mir nie eines gegeben hatte, musste ich eben alles stehlen. Natürlich bin ich da nicht mehr rausgekommen nach dem ich auch meinen Vater umgebracht hatte. Anfangs habe ich mich alleine irgendwohin verzogen bis ich Dylan begegnet bin. Er wurde von seiner Familie ausgestoßen und dann haben wir eben vieles zusammen gemacht bis wir immer mehr wurden. Skylah war zum Beispiel ein Waisenkind und wurde nie adoptiert und im Weisenheim wurde sie auch nicht gerade so behandelt wie es sich gehörte. Sie hat sich dann auch uns angeschlossen und so ist dann die komplette Gang entstanden. Keiner von uns kommt aus wirklich guten Familienverhältnissen oder hat nicht einmal irgendwas erlebt was ihn kalt gelassen hatte, sondern zerstört oder gebrochen hatte. Ich würde sogar behaupten das du auch nicht aus den besten Verhältnissen kommst."

Er sah mich leicht entschuldigend von der Seite an, aber es machte mir nichts aus das er dies gesagt hatte, denn er hatte ja recht. „Wo du rechts hast. Mein Vater ist mit einer jüngeren Durchgebrannt und hat mit ihr ein Kind. Dabei hat er uns total vergessen. Meine Mutter hängt mit einem Typen rum, der sie wie Dreck behandelt und macht alles für ihn. Sie interessiert sich aber auch nicht für ihre Kinder und mein eigener Bruder hat mich verraten um ein Teil deiner Gang zu sein. Vom eigenen Bruder hintergangen worden und dann tut er auch noch so als hätte er nie etwas getan und möchte sich auf einmal um einen kümmern." 

Nachdem ich heute 23.500 Schritte gelaufen bin, kommt jetzt nach eurer Zeit um halb drei ein Kapitel als Belohung würd ich es jetzt ma nennen haha

Ich wollte gestern schon ein Kapitel hochladen, aber ich war müde und hab bis Mitternacht gewartet, da ich jetzt finally 17 bin!!

Ich kann nicht versprechen das morgen etwas kommt, aber es ist nicht so das die Wahrscheinlichkeit nicht da ist. Es kommt darauf an wie viel wir morgen laufen.

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt