Kapitel 2

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Nach über einer Stunde hielten wir endlich an meiner Haltestelle und dann verabschiedete ich mich von Ronka und stieg aus, da sie eine Haltestelle weitermusste. Ich lief dann mit Kopfhörern im Ohr nach Hause und sperrte dort die Türe auf. Außer mir war keiner Zuhause, da meine Mutter mal wieder arbeiten war und mein Bruder wird wahrscheinlich wieder beim feiern sein. Ich lief die Treppen nach oben in mein Zimmer und schloss dort die Türe hinter mir. Meine Taschen mit ein paar neuen Klamotten nahm ich mit auf mein Bett um dort die ganzen Zettel zu entfernen.

Nebenbei hörte ich mit meiner Musikbox wieder Musik und sang ein wenig mit. Die Klamotten warf ich dann direkt in die Waschmaschine und danach setzte ich mich an mein Fenster und sah ein wenig nach draußen. Ich hatte meine eigene Waschmaschine, denn bei uns musste jeder seine Wäsche selber waschen. Wir hatten auch alle unser eigenes Badezimmer und wir haben einen begehbaren Kleiderschrank, der ziemlich groß war. Im Kleiderschrank selber waren nämlich noch einmal Türen um zum Beispiel zu den Schuhen oder so zu kommen. Meine Mutter verdient viel Geld, aber trotzdem ist sie nie Zuhause und unternimmt nie was mit uns. Es hatte angefangen zu regnen, weshalb ich das Fenster auf machte, damit ein wenig kühle Luft in mein Zimmer kam. Gegenüber von unserem Haus oder besser gesagt von meinem Fenster war ein Wald und davor war noch ein kleiner Wanderweg. Auf diesem Weg stand ein schwarzes Auto und darin saß jemand und er sah in meine Richtung und fuhr dann fort. Ich sah dem Auto verwirrt hinter her, aber machte mir dann keine weiteren Gedanken darüber. Etwas später hörte ich wie jemand die Haustüre unten öffnete und dann auch wieder schloss. Mama war wohl zurück von der Arbeit, aber sie muss wahrscheinlich gleich wieder los und zu ihrem neuen Freund. Ich kann ihn nicht leiden, denn er ist ein Alkoholiker und behandelt Mama wie seine Putzfrau und seine Köchin. Er nutzt sie nur wegen ihrem Geld aus und Mama sieht das überhaupt nicht. „Zita! Ich habe was zum Essen mitgebracht!", rief sie nach oben.

Langsam lief ich nach unten und dort stand meine Mutter in der Küche mit einer Schachtel Pizza, die sie gerade abstellte. „Die Pizza ist für dich, denn ich muss auch schon wieder los.", lächelte sie. „Ja, geh ruhig wieder zu Leon und lass dich dort wie Dreck behandeln. Ich habe langsam die Nase voll. Den ganzen Tag bin ich alleine, da du arbeitest und dann zu Leon und Marcus ist den ganzen Tag am Feiern. Interessieren tust du dich sowieso nicht für mich, denn jeden Tag bringst du mir etwas zu essen mit, aber nie kochst du für mich! Ich wünschte ich könnte weg von hier, weg von euch!", schrie ich sie wütend an und nahm die Pizza. Ohne auf eine Antwort zu warten, lief ich wieder nach oben in mein Zimmer und schloss dort die Türe ab. Ich setzte mich wieder an mein Fenster und dann hörte ich wie sich auch wieder die Haustüre schloss. Meine Mutter interessiert sich so gut wie gar nicht mehr für mich seit mein Vater abgehauen war. Oder meine Mutter hat ihn rausgeworfen das meint zumindest Marcus, aber was von beiden stimmt weiß ich auch nicht wirklich oder wem ich mehr glauben soll.

Als ich nach draußen sah, war dort wieder das Auto, aber dieses Mal saß niemand im Wagen, sondern jemand lehnte sich an den Wagen und sah zu mir. Der Mann sah dem Typen aus der Stadt ähnlich, aber wahrscheinlich ist das nur ein dummer Zufall. Er sah mich ziemlich genau an und ich konnte nicht aufhören in anzustarren. Ich konnte leicht erkennen das sein Mundwinkel nach oben zuckte und leicht lächelte. Schneller als ich schauen konnte, stieß er sich mit Leichtigkeit vom Auto ab und stieg in dieses und fuhr wieder weg. Kurz darauf erwachte ich aus meiner Starre und aß dann meine Pizza und dabei dachte ich die ganze Zeit an diesen Typen. Was wollte er hier? Und warum hatte er heute schon zweimal vor meinem Haus gestanden und mich beobachtet? Vielleicht war er ja auch schon öfter hier und hat mich schon öfters beobachtet. Wenn er die nächsten Tage noch einmal hier sein sollte, dann spreche ich ihn entweder an oder ich ruf einfach die Polizei und frag die was man in solch einem Fall machen sollte. Als es spät wurde legte ich mich in mein Bett und dachte noch ein wenig nach bevor ich dann auch schon einschlief. 

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt