Kapitel 26

251 7 0
                                    

„Geht's noch?" Ah Thomas. Der kann gleich wieder gehen.

„Das selbe kann ich dich fragen." Ich machte die Taschenlampe wieder aus, da ich ihn eigentlich nicht sehen wollte oder zumindest so wenig wie möglich. „Was machst du so einen verdammten Lärm?"

„Keine Ahnung. Ich weiß nicht was du meinst."

„Hör auf so zu tun als wärst du unschuldig. Wir beide wissen das du es nicht bist."

„Da hast du recht, denn so ein Arsch an Gangster hat mich verarscht und mir meine Unschuld genommen. Ich glaub sein Name war Thomas Brodie-Sangster. Vielleicht kennst du ihn ja."

Die Tür öffnete sich schlagartig und er kam direkt auf mich zu. Seine Hand presste mich am Hals gegen die Wand. Er übte sogar leicht druck aus, weshalb ich etwas schwerer Luft bekam. „Woher weißt du meinen vollständigen Namen?" Echt jetzt? Nur weil ich seinen zweit Namen kenne, macht er so ein Drama? „Vielleicht hab ich ja hin und wieder mal in deinen Sachen geschnüffelt. Aber mal ehrlich es ist doch nur ein verdammter Name." Er drückte noch mehr zu, weshalb ich auf keuchen musste. „Was weißt du noch?"

„Dafür müsstest du mich wohl foltern."

Er ließ mich los und ich rutschte die Wand runter. Thomas fuhr sich durch die Haare und verließ dann den Raum. Dabei trat er in eine Glasscherbe, aber er ließ es sich nicht anmerken. Die Tür schloss er wieder ab und dann hörte ich nur wie er weg lief bis es wieder ganz still war. Langsam wurde es hell und da ich nicht wirklich etwas machen konnte, legte ich mich wieder auf das Bett und schloss meine Augen. Es dauerte ewig bis ich wieder eingeschlafen war, aber ich wurde leider auch wieder durch ein rütteln wach. Genervt brummte ich die Person an und drehte mich dann einfach um und schlief weiter. Meine Matratze kippte auf einmal und ich fiel von ihr zu Boden. Ich landete auf meinem Arm und dabei hörte man es leise knacksen. Es schmerzte, aber ich machte keinen mucks. „Was soll das?" Thomas? Was will der den jetzt von mir? Und hat es ihm nicht gereicht mich gestern schön aufzuschlitzen? Und nicht zu vergessen das er mich gestern fast erwürgt hätte. Mit meinem Pech ist jetzt mein Arm gebrochen und erzählen möchte ich es nicht das ich den Verdacht habe. Auf meinem anderen Arm stützte ich mich ab um aufzustehen und als ich dann noch oben sah, erkannte ich seine Visage. „Was soll was?" Antworte immer auf eine Frage eine Gegenfrage, dann kann man recht wenig falsch machen. „Ich glaube du weißt was ich meine. Du sollst das Zeug essen und damit nicht die Wände beschmieren. Die Teller sollst du auch nicht kaputt machen. Das alles hier wirst du sauber machen."

Achso, das meinte er. „Ist mir doch egal. Ich muss gar nichts, außer sterben. Ich müsste nicht einmal atmen." Thomas drehte sich fassungslos um und seufzte leise auf. „Wenn du denkst das du so schneller hier wieder rauskommst, dann denkst du falsch. Du wirst hier drinnen bleiben." Bei diesen Worten konnte er mich nicht einmal eine Sekunde anschauen. Irgendwas stimmt hier nicht. Ihn zu provozieren könnte helfen. „Dann verhungere und verdurste ich halt hier drinnen. Ich führe das Zeug nicht einmal annährend an meinen Mund heran." Ich legte die Matratze zurück auf das Gestell und legte mich dann wieder darauf. Mein Arm schmerzte dabei, aber ich durfte keinen Schmerz zeigen. Nicht ihm. „Wenn du das nächste Essen nicht isst, dann werde ich dich dazu zwingen und das egal mit welchen Mitteln." Damit verließ er den Raum und schloss die Türe wieder ab. Ich hörte ihn noch etwas lauter Ausatmen, als wäre er erleichtert von irgendwas. Dieselbe Box stand wieder da und das wieder gefüllt. Er kann mich mal. Ich öffnete die Box und dieses Mal schüttete ich das Essen genau nach außen vor die Türe. Die Teller landeten dann noch oben drauf. Mit Glück kann er morgen nicht rein, da vielleicht die Türe nicht aufgeht, aber sie wird wahrscheinlich trotzdem aufgehen. Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte, nahm ich mir den Ball und warf ihn wie eine verrückte gegen die Decke, da genau über mir irgendwelche Schlafzimmer waren.

Ich hörte sogar irgendwann Schritte, die auf meine Tür zukamen. Danach hörte ich eine Stimme, aber sie war etwas weiter weg, da man sie nicht so gut hören konnte. „Ich glaube sie isst es nicht." Hörte sich ein wenig wie Dylan an. Ich würde es sogar schaffen ihn von hier aus mit dem Ball zu treffen. Danke kleines Fenster an der Tür. Ich zielte und holte mit voller Kraft aus und ich traf tatsächlich. Zwar leider nur seinen Magen, aber das war ja noch nicht mal so schlecht. Der Ball war etwas härter, weshalb ihm das auch ein wenig weh tat. Ich grinste und nahm mir dann wieder mein Taschenmesser und ritzte weiter in die Wand. „IHR HABT WAS?! WARUM IN DER WELT SPERRT IHR SIE EIN?!" Es wurde wieder ruhiger. Ich glaube Sky diskutiert mit irgendjemanden. „NUR WEIL SIE DANACH ZU MIR IST? DENKST DU ERNSTHAFT, WENN DU SIE SO KRASS VERLETZT IST DAS SIE DANN ZU DIR KRIECHT?! SIE IST GENAUSO WIE DU EIN STURRER BOCK UND WILL IHR GEFÜHLE VERSTECKEN." Dann hörte ich gar nichts mehr. Auf einmal rutschte ich ab und traf genau meinen Finger. Wow! Ich bin echt tollpatschig. Kein Wunder das ich hier gelandet bin. Die Tür wurde aufgesperrt, weshalb ich schnell das Messer wegpackte und das Blut von meinem Finger schleckte und dann etwas versteckte. Wer eintrat? Thomas natürlich. Er kam auf mich zu und ich sah dann was er in seiner Hand hatte. „Und damit willst du mich zum Essen zwingen? Falsche Adresse Sangster."

Falsch lächelnd kam er auf mich zu und kniete sich dann vor mir hin und machte mir wieder diesen bescheuerten Metallring hin. Er kühlte aber nicht, sondern erhitzte. Verbrennungen? Klingen doch gut. „Das wird eh nichts." Desinteressiert legte ich mich ins Bett. „Du denkst doch nicht, dass dies alles war oder?" Er lehnte sich über mich und dass immer noch mit diesem dummen falschen Lächeln. Ich möchte es ihm ausprügeln. Eigentlich spricht ja nichts dagegen. Ob ich jetzt oder zwei Stunden später sterbe. Ohne weiter nachzudenken schlug ich zu, aber er zuckte nicht mal annährend. Hätte ich mir ja denken können. „Großer Fehler, Kleine. Ganz großer Fehler." Thomas packte mich und zog mich dann am Nacken mit sich. Er drückte sogar ein wenig zu. Was hat er nur zur Zeit für Agressionsprobleme?

Die Sangster-GangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt