Schicksalhafte Wendung

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PoV: Eeve

Seufzend schlug ich die Zeitung zu. Schon wieder ein Selbstmord. Der dritte in Folge.

Ich griff grübelnd nach der Tasse auf dem kleinen Tisch. Sie ist leer.

Langsam rappelte ich mich auf und gähnte.
Normalerweise bin ich Übertrags fit, doch diese Nacht konnte ich nur schlecht schlafen.

Die lauten Räder der Autos quietschten auf den Halbnassen Straßen.

Diese Dinger bringen mich noch um.

Mindestens einmal im Monat, verirrt sich ein Auto im Kofferraum des anderen.

Das liegt vor allen daran, dass es keinen Zebrastreifen gibt und die Beleuchtung nur Schlicht installiert wurde.

Plötzlich knallte die Hintertür der Wohnung auf.
Greg stürmte ins Wohnzimmer und guckte sich hektisch um.

"Wo ist sie?", grummelte er kriechend auf dem Boden

"Dir auch einen wunderschönen Nachmittag". Er schwang hoch und klaute mir den frisch aufgekochten Tee.

"Hey!".

"Weißt du wo meine Marke ist?".

"Nein", log ich.

"Eeve?".

"Ich hatte sie mir nur kurz ausgeliehen", gab ich ertappt nach und schlug das Tiefkühlfach zu.

"Du kannst mir nicht dauernd mein Zeug stehlen".

"Aber, dieses Arschloch Frederick wollte mich nicht ins Büro lassen".

Verwirrt schaute er mich an. "Welches Büro?"

"Das in dem du deine Presse Konferenz vor einer Woche hattest".

"Du...", er schlug die Hände in die Luft. "Deine Mutter wird ausrasten. Wenn du noch einmal unbefugt einen Tatort betrittst reiße ich dir beide Arme ab".

Ich nippte am heißem Tee. Mit Daumen und Zeigefinger strich er  angestrengt über sein Nasenbein.

"Hast du wenigstens irgendetwas gefunden?". Enttäuscht von mir selbst schüttelte ich den Kopf.

Greg stieß einen langen Atem aus. Doch so wie ich ihn kenne, ist er im Nuh wieder über die Sache hinweg. Ist ja nicht so als wäre es das erste mal, dass ich mich in seine Fälle einmische.

"Ich hole sie, warte kurz", entspannt lief ich in mein Zimmer und schob die Schublade meines Schlichten Schreibtisches auf.

Immer wenn ich diesen Raum betrete, stelle ich mir vor wie es ist endlich eine eigene Wohnung zu besitzen.

Es ist längst überfällig, schließlich bin ich 26 Jahre alt.

"Beeil dich", rief er durch die dünnen Wände.

Ich verrollte die Augen und kramte unter den Materialen meines abgebrochenen Studium.

Schnell fand ich sie und eilte zurück ins Wohnzimmer.
Seufzend überreichte ich ihm sie.

"Hör zu", er kratze sich am Nacken. "Ich habe über deine Frage nachgedacht".

"Wirklich".

"Ja, ehrem. Du weißt was Grace davon hält, aber es scheint mir gefährlicher dich an der Leine zu lassen, also - heißt das, dass du mich zum Tatort begleiten darfst. Nur sag Ihr nichts".

Ich lächelte breit über beide Wangen. "Werd ich nicht", versicherte ich ihm.

Hektisch zog ich mir etwas drüber.

Mit dem Mantel über meinen Schultern, machten wir uns direkt auf den Weg in den Streifenwagen.

~

"Wo befindet sich der Tatort?", fragte ich gespannt und schaute auf die vorbei rauschende Stadt.

"In einem herabgekommenen Haus, aber wir müssen noch einen kleinen Abstecher machen und einen Kollegen holen".

"Meinst du diesen selbsternannten Polizist".

"Consulting Detective, und ja, ja den meine ich".

"Mh, bist du dir sicher das er nicht doch nur ein Amateur ist? Ich meine London ist bestimmt voll von denen".

"Eeve, berate mich bitte nicht in meinem eigenen Beruf".

"Ich sage es ja nur", murmelte ich, als unser Fahrer rechts in eine kleine Straße einbog.

Er hielt mit Blaulicht vor einem Café mit roter Markise.

Greg sprang hinaus und drückte auf eine kleine Klingel neben der Eingangstür.

Ich beobachtete wie eine alte Dame ihn freundlich begrüßte. Ohne viel zu quatschen eilte er eine kaum erkennbare Treppe hoch.

Solange ich wartete, spürte ich die Aufregung in mir kochen.

Ich habe noch nie seine Kollegen von Arbeit kennengelernt. Immer nur von Erzählungen seiner neuesten Fälle, erwähnte er ein paar Leute.

Wenn ich mich recht erinnere waren da Anderson, Donovan und einen gewissen Sherlock Holmes.

Okay ich wurde Neugierig und habe gegoogelt. Seine Homepage hat viele eher uninteressante Dinge zu bieten.
In Person ist er deswegen umso interessanter.
Wer sollte sich für so viele Parfümsorten interessieren?

Zeitnah eilte Greg zurück zum Auto, jedoch ohne den Consulting Detective.

"Was ist los?", formte ich lautlos durch die Scheibe. Er schwang sich auf den Vordersitz.

"Er kommt in einem Taxi nach".

Ich zog die Augenbrauen hoch. "Oh, also ist er eingebildet".

"Kann man so sagen ja". Nachdenklich schaut der DI auf seine Uhr. "17:26, wir sind zu spät".

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