2 Jahre später

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PoV: Sherlock

Die erfrischende Luft von weit oben durchflutete meine Lungen.

Der laute Straßenverkehr und das unverständliche Murmeln der Massen klang fast so normal, dass ich es nach wenigen Minuten wieder ausblendete.

Der kalte Wind machte sich dafür deutlich erkennbar, denn hier oben auf der höchsten Etage eines Wohnblocks, flog dieser einem schneller und kälter um die Ohren.

Das machte die Sicht weniger genießbar, weswegen ich mich dazu entschloss mich den Dingen zu widmen, die ich seit zwei Jahren versuche zu vermeiden.

Ich brauche nicht lang bis zum Restaurant, von hier aus nur ein knapper Fußweg.

Das kam mir auch recht, denn die Backer Street ist ein Ort, den ich im bestem Falle nie wieder betreten möchte.

Ich möchte nicht Lügen, ich bin aufgeregt und sogar ängstlich. Ein komisches Gefühl, was einem nicht verrät was einem erwartet.

Wird er fröhlich sein mich zu sehen? Ich meine, natürlich. Ich war für lange Zeit weg. Aber trotzdem konnte ich mir im Voraus kein Bild davon machen, wie er wirklich handeln wird.

Die ganze Zeit über dachte ich darüber nach.

Ob es über mein Verschwinden ging oder wie ich es ihnen sage, spielte keine Rolle.

Jeder Moment ab diesem Tag spielte in meinem Kopf, wie ein Film.

Es fühlte sich an wie ein Fluch, jedes einzelne Detail beobachten zu können. Dieser Blick in ihren Augen. Ein Schock der sie in andere Dimensionen schleuderte.

In meinem ganzen Leben konnte ich Gefühle immer nur analysieren, nachahmen oder erkennen, aber noch nie in so einem ausmaß eines anderen Menschen fühlen.

Ich verstand nun, warum ich allerlei solche Dinge aus meinem Leben geschafft hatte.

Die Türen öffneten sich vor mir und sofort wurde mir klar woher ich den Namen des Restaurants kannte.

Dieser goldene Glanz und das warme Licht, der billige Champagner, den ich bei einem kurzen Blick auf der Speisekarte ausfindig machte und natürlich der rote Teppich, auf dem ich meine Nachbarin am Morgen um 4 Uhr fand.

Ich nahm meinen Mantel ab und überreichte ihn einen der Angestellten.

Plötzlich sah ich Ihn. John mit seinem Schnurrbart, an den ich mich nicht einmal nach 10 Jahren gewöhnen könnte. Er sieht so - alt aus.

Als ich weiter lief vielen mir die schwarzen Uniformen und Fliegen auf, die hier jeder Angestellte trug. Auch bei Eeve ist mir die eng gebundene Schleife am Hals aufgefallen.

Unter die Leute gemischt lief ich auf mein erstes Ziel zu, eine Blonde Frau in Begleitung eines alten Mannes, der wie ich beobachten konnte, eine ähnliche Fliege für den heutigen Abend ausgesucht hatte.

Mit Geschick und etwas Schauspiel schütte ich sein Champagner Glas mitten über den Anzug des Mannes und zog die Fliege von seinem Hals.

Schnell band ich sie mir um und wendete mich an einen Gast, der so eben, wie serviert mir meine restliche Tarnung zurecht legte.

Eine braune, runde Brille und eine lange Weinkarte.

Einen Tisch weiter lag ein hervorstechender Eyeliner in einem Portmonee. Mit schnellen Zügen tauschte ich die Karte mit der in der Hand der Frau, die im besitz der kleinen Tasche war.

Zügig schnappte ich mir den Stift und kritzelte über meine Lippen einen Schnauzer.

Sogleich stand ich vor dem Tisch meines letzten Ziels.

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