Baskerville

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Drei Tage vergingen nach meiner Anreise in Dartmoor.

Henry und ich verbrachten unsere Zeit damit verbrannte Kekse zu essen, Streiche bei den Nachbarn zu spielen und wenigstens zu versuchen etwas zu kochen.

An Weihnachten schmückten wir sein Wohnzimmer, bei dem wie es mit den Lichterketten etwas übertreiben.

Doch die gemütliche Stimmung hielt nicht immer an.

Wenn Henry zu seinen Terminen musste, saß ich allein da und empfing nicht einmal von Greg eine Nachricht. John schien der einzige zu sein, der mich wissen ließ, dass ich noch existiere.

Nicht mal Mom, kriegte sich ein und schrieb "frohe Weihnachten" oder sowas.

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Die Zeit verflog und ich saß zusammen mit Henry in The Cross Keys . Doch heute machte er nicht den Anschein, lustig drauf zu sein.

Er wirkte ständig angespannt und unkonzentriert. Heut morgen schmiss er mindestens drei Tassen runter und streute Salz in seinen Tee. Das schlimmste ist, er bemerkte es nicht mal und trank ihn unbekümmert weiter.

Ich hatte die Vermutung, das gestern nachdem er zu ihm nach hause ging, irgendwas vorgefallen sein muss.

Erstens, er kam Nachts nach Hause und war kreidebleich. Der röte seines Gesichts zu urteilen, war er lange draußen.

Zweitens, war er so zerstreut das er kaum seine Jacke ausziehen konnte. Ich musste ihm Helfen.

Und drittens, spricht er nicht darüber. Ich mache mir wirklich sorgen. Gerade, bezüglich seines mentalen Zustandes. Er war schon früher nicht sehr klar im Kopf.

"Willst du mir nicht sagen was passiert ist?".

Als hätte er aufs neue etwas schreckliches durchlebt, zog er seinen Kopf nach oben.

Ich schaute ihn fragend an. Doch alles was er tat, war sein Kopf zu schütteln.

Ich seufzte. "Du weißt ich fahre gleich ab. Aber ich kann auch bleib-".

"Du sagtest doch du hast einen Freund. Diesen Detektiv".

Perplex stoppte ich. "Äh, ja".

"I-Ich möchte mit ihm sprechen".

Eine gute Minute voller Stille plagte unser Gespräch. Seine Augen lagen auf den Händen, die leicht zitterten. Sein Mund bibberte und die Augenringe so groß, wie Sichel.

"Ja, okay, du kannst mit ihm reden, aber, zuerst sagst du mir was los ist".

Er ächze und stemmte seine Hände gegen das Gesicht. "Wenn ich nur daran denke", hauchte er und schniefte laut. "Gestern Abend -".

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"Ich muss dich warnen, er kann sehr direkt sein". Erklärte ich Henry als ich den Schlüssel im Schloss drehte. 

Ich stellte den Koffer nach oben und legte ihn erstmals auf mein Bett.

Meine Schuhe ersetzte ich durch ein paar Latschen und tippelte schließlich zu Henry und meinen Nachbarn hinunter.

Ich sah ihm bereits in Johns Sessel lehnen, als ich die Tür aufschob.

Ihre Köpfe waren auf den Fernseher gerichtet, außer Sherlocks, welcher Henry beobachtet.

Sein Blick sprang kurzzeitig zu mir. Eine Gänsehaut überkam mich. Dann schaltete er den Fernseher aus.

"Was haben Sie gesehen?". Sherlock verschränkte seine Hände ineinander und kreuzte die Beine. Ich setzte mich still neben John und beobachtete seine Mitschriften.

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