Tickets für Drei

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Ein lautes Piepen ertönte in meinen Ohren als ich langsam in einer unbequemen Position aufwachte. Erst nach mehreren Sekunden realisierte ich, dass es nicht meine Wohnung war, in der ich saß.

Um mir herum, aufgereihte, durcheinanderliegende oder gestapelte Bücher. Selbst auf meinen Bauch lagen welche.

Mit verschwommener Sicht, entdeckte ich Sherlock, der hellwach vor sich hinmurmelte. Neben mir ein laufstöhnender John, der sich verzweifelt auf den Kopf stütze. Das piepen kam von seiner Uhr.

Ich nehme sehr stark an, dass die beiden weniger schlaf hatten, als ich.

Mit Schmerzen im Rücken rappelte ich mich auf, wobei ein paar Bücher auf den Boden knallten.

"Sie sind eingeschlafen", bemerkte Sherlock.

"Ach wirklich ist mir gar nicht aufgefallen", ich gähnte.

John schnaubte belustigt und stellte sich streckend auf.

"Wir hatten Sie als Ablage benutz, falls Sie sich wundern".

Augenbrauenkräuselnd schaute ich Sherlock an. "Wie spät ist es?".

"7:30".

"Fuck, ich muss los". Rasch wollte ich die Treppe hoch eilen aber stieß dabei aus Versehen einer der Büchertürme um.

"Shit, Sorry. Ich räume das später weg, okay?". Dann raste ich hoch in meine Wohnung und frischte mein Gesicht auf.

Meine Augenringe waren so dunkel, dass ich mehrere Schichten Make Up brauchte.

Ich zog mir auf halber Treppe die Schuhe an und verabschiedete mich von den beiden.

~

Lustlos, goss ich einer alten Dame den Tee ein.

Ich habe keine Ahnung wann ich überhaupt eingeschlafen bin. Aber offensichtlich fehlten mir ein paar Stunden.

Die Minuten vergingen wie in Zeitlupe und ständig verlangte irgendjemand nach meiner Aufmerksamkeit. Gott, wie ich diesen Job hasse. Trotzdem ist es meine beste Einnahmequelle, also bleibt mir keine andere Wahl.

Eine Ewigkeit verging, bis ich die Schürzte endlich ablegen konnte und sie in den Spinnt legte. Ein dumpfes drücken plagte mich schon seit einer halben Stunde. Stöhnend legte ich meine Stirn gegen den Schrank, um sie etwas zu kühlen.

"Nicht gut geschlafen was?", beurteilte eine hohe Stimme. Auch das noch. Natürlich musste ich mit meinem schlechtesten Zustand auf die rothaarige Bedienung treffen.

"Was willst du Kathrin?", stöhnte ich und nahm den Zopfgummi aus meinen brauen Haaren, sodass sie mir glatt über die Schultern vielen. Die kurz-geschnitten Stufen, wuschelte ich einmal durch, damit sie weniger fettig aussehen.

"Gar nichts ich bin nur hier, um mich für die Schicht fertig umzuziehen".

"Glückwunsch". Mit schmerzverzerrtem Gesicht, nahm ich meine Tasche.

"Wieso bist du immer so gemein?". Sie setzte ihre unschuldig gespielte Miene auf.

Ich schnaubte verachtend. "Vielleicht seitdem du dafür gesorgt hast, dass mein Gehalt gekürzt und ich fast gefeuert wurde".

Empört atmete sie ein. "Ich sagte doch es war ein Missverständnis".

Ich schnalzte mit der Zunge. "Ja, klar".

Gähnend, verließ ich die Café-Bibliothek und trottete unaufmerksam die Straße entlang, als jemand hart gegen meine Schulter stieß.

"Hey", rief ich schlecht gelaunt.

An undefined LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt